Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Gute Noten stellt Deutschlands erster integrierter Umweltbericht dem Biosphärenreservat Rhön aus.

Ziel des ganzheitlichen Umwelt-Rundum-Checks ist, die Stärken und Schwächen der Drei-Länder-Region Bayern, Hessen, Thüringen nicht nur in Hinblick auf eine intakte Natur zu analysieren, sondern auch auf wirtschaftliche Entwicklungsmöglichkeiten und hohe Lebensqualität. Dies erklärte Umweltstaatssekretär Marcel Huberanlässlich der Vorstellung des Umweltberichts.

Huber: "Erfreulich ist, dass die Luft-, Wasser- und Natur-Werte der Rhön gut bis sehr gut sind; Sorgen macht, dass immer mehr junge Menschen wegziehen und feste Arbeitsplätze abnehmen. Diese belastbaren Daten bieten aber gerade die Chance, mit den hier lebenden Menschen gemeinsam Konzepte für ökologischen Schutz und wirtschaftliche Entwicklung in dieser einzigartigen Kulturlandschaft zu erarbeiten."

Die Erstellung eines Umweltberichts auf regionaler Ebene hat bundesweit Modellcharakter. Die Umwelt-Parameter wurden in Bezug zueinander und in Zusammenhang mit den sozioökonomischen Bedingungen betrachtet. Ursachen für Defizite können so leichter erkannt und Verbesserungen initiiert werden.

Bereits 1991 ist die Rhön von der UNESCO zum Biosphärenreservat ernannt worden, 2003 wurde die Anerkennung erfolgreich überprüft. Huber: "Der Umweltbericht bestätigt die Erfolgsstrategie des Biosphärenreservats Rhön. Auf regionale Produkte zu setzen, schafft Wiedererkennung und fördert die Marke 'Rhön'. Das Rhönschaf ist bestes Beispiel. Der Bestand wurde vor dem Aussterben gerettet, es ist Sympathie- und Werbeträger für die ganze Region und in der Küche als regionale Spezialität gefragt."

Der Strukturreichtum der Rhöner Kulturlandschaft begünstigt nicht nur Erholung und Tourismus, sondern maßgeblich auch die natürliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten wie zum Beispiel die Vogelarten Bekassine oder Raubwürger. Bei der Klimabilanz steht das Biosphärenreservat vorbildlich da: Die einwohnerbezogenen Energieverbrauchswerte liegen unter dem Länderdurchschnitt, was auf eine effiziente Energienutzung schließen lässt. Die gemessenen Luftschadstoffe und Feinstaubwerte sind allesamt unter den Grenzwerten. Die Rhöngewässer weisen auch dank verschiedener Projekte zur Fließgewässerrenaturierung überwiegend eine gute biologische und chemische Qualität auf.

 

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