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Neue Modelle und Forschungsansätze auf der acqua alta in Hamburg - Internationaler Kongress mit Fachmesse für Klimafolgen und Hochwasserschutz Vom 10. bis 12. November im CCH-Congress Center Hamburg.

Mit bangem Blick schauen die Städte und Gemeinden am Rhein, an der Donau und an deren Nebenflüssen im Frühjahr regelmäßig in Richtung Alpen. In diesem Jahr liegt dort besonders viel Schnee. Sollten zusätzlich zur Schneeschmelze auch Starkniederschläge fallen wie beim Pfingsthochwasser 1999, würde die Gefahr, dass Flüsse anschwellen und über ihre Ufer treten, in weiten Teilen Deutschlands rapide steigen.

Niederschläge lassen sich jedoch nur wenige Tage im Voraus vorhersagen. Umso größer ist die Bedeutung effektiver Systeme der Frühwarnung und Vorbeugung.

Neue Methoden und aktuelle Forschungsprojekte des Hochwasserschutzes stellt die acqua alta, Internationaler Kongress mit Fachmesse für Klimafolgen und Hochwasserschutz, vom 10. bis 12. November im CCH-Congress Center Hamburg vor.

Nach Meinung von Reinhard Vogt, Geschäftsführer des Hochwasserkompetenzzentrums Köln, hat sich die Hochwasser-Frühwarnung in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich verbessert: "Der Hochwassermeldedienst gibt inzwischen dreimal täglich Informationen über die aktuellen Wasserstände, auch wenn diese noch nicht die Meldehöhen erreicht haben. So können sich die Kommunen besser auf potenzielle Gefahren vorbereiten."

Hilfreich sei auch das Netzwerk der Hochwassermeldezentren, in dem alle relevanten Informationen wie aktuelle Wasserstände und Fließgeschwindigkeiten der Flüsse zusammenlaufen.
Reinhard Vogt nimmt an dem internationalen Kongress der acqua alta als Moderator teil: "Das ist weltweit die einzige Veranstaltung, die sich derart umfassend und intensiv mit dem Hochwasserschutz beschäftigt."

Eine zentrale Rolle bei der Frühwarnung nimmt der Deutsche Wetterdienst (DWD) ein. Er unterstützt Hochwasserschutzämter der Bundesländer mit Vorhersagen über Niederschläge und Schneeschmelze und berät die mit Wasserangelegenheiten befassten Ministerien des Bundes und der Länder hinsichtlich der Auswirkungen von Wetter und Klima.

Auf dem Kongress der acqua alta wird Dr. Bruno Rudolf, Leiter der Abteilung Hydrometeorologie beim DWD über die meteorologischen Aspekte von Hoch- und Niedrigwasser sprechen. "Die Veranstaltung ermöglicht einen interdisziplinären Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer auch auf internationaler Ebene", hebt Rudolf die Bedeutung der acqua alta hervor.
Ein Beispiel dafür ist der niederländische Experte Dr. Jaap Kwadjik von WL Delft Hydrauliks, der in Hamburg über hydrologische Vorhersagen im globalen Rahmen informieren wird.

Deutschland sieht Rudolf bei der Hochwasser-Forschung im internationalen Vergleich gut aufgestellt. Dazu trägt in großem Maße das Förderprogramm "Risikomanagement extremer Hochwasserereignisse" (RIMAX) vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bei. Für die insgesamt rund 40 Projekte an deutschen Hochschulen und Universitäten, an denen auch Hochwasserschutz-Behörden beteiligt sind, stellte das Ministerium bis zu 25 Millionen Euro zur Verfügung. Die Projekte beschäftigen sich mit Simulationen möglicher Hochwasserszenarien, aus denen effiziente Schutzmaßnahmen abgeleitet werden können; sie untersuchen Schwachstellen im Hochwassermanagement oder entwickeln ein Hochwasserschutz-Konzept für Gewässer mit kleinen und mittleren Einzugsgebieten.

Auch der DWD ist bei einzelnen RIMAX-Projekten eingebunden, wie Dr. Bruno Rudolf erläutert: "Wir beobachten beispielsweise das Projekt OPAQUE an der Universität Potsdam sehr genau. Es sucht nach Wegen, die Vorhersage von Hochwasserabflüssen in Quellgebieten zu verbessern, und greift dabei unter anderem auf unser Regenradar zurück. Auf Grundlage der Ergebnisse dieses Projektes wollen wir unsere Radarbeobachtung noch weiter optimieren."
Inhaltlich werden die RIMAX-Projekte von einer Koordinierungsstelle am Helmholtz-Zentrum Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) in Potsdam begleitet.

Professor Bruno Merz vom GFZ wird auf der acqua alta über die neuesten Erkenntnisse beim "Hochwasser-Risikomanagement in Zeiten des globalen Wandels" referieren. Einen viel versprechenden Weg sieht Merz in multifunktionalen Lösungen: "Das sind Ansätze, die das Hochwasserrisiko reduzieren und gleichzeitig weitere ökonomische, soziale oder Umwelt-Nutzen bringen. Dazu zählen Frühwarnsysteme, die nicht nur Hochwasser vorhersagen, sondern ebenso für die Warnung gegenüber anderen Gefahren genutzt werden und Informationssysteme, die sowohl die Planung von Hochwasser- Evakuierungsszenarien erlauben, als auch für verschiedene Zwecke der Verkehrs- und Stadtplanung eingesetzt werden können."

Über diese und andere Modelle und Maßnahmen zum Hochwasserschutz wird die acqua alta 2009 in Hamburg informieren. Die acqua alta, Internationaler Kongress mit Fachmesse für Klimafolgen und Hochwasserschutz, findet vom 10. bis 12. November 2009 im CCH-Congress Center Hamburg statt. Mit den Schwerpunktthemen Klimafolgen, Hochwasserschutz, Katastrophenmanagement und Wasserwirtschaft bietet sie allen beteiligten Organisationen, Forschungsinstituten, kommunalen Spitzenverbänden und Branchen eine Plattform für den fachlichen Austausch und die Entwicklung gemeinsamer Strategien zur Bewältigung dieser globalen Gemeinschaftsaufgaben.

 

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