Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Aufgrund der weltweiten Wirtschaftskrise ist der Umsatz der Wacker Neuson SE im Geschäftsjahr 2009 deutlich gesunken. Die offensiven Maßnahmen zur Marktbearbeitung und Kostensenkung zeigten im Jahresverlauf Wirkung, reichten jedoch nicht aus, um erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Verlust zu vermeiden. Die Finanz- und Vermögenslage wurde deutlich verbessert. Für das Geschäftsjahr 2010 ist das Unternehmen verhalten optimistisch.

Positive operative Quartalsergebnisse nach hohem Verlust im ersten Quartal

Die Rahmenbedingungen auf den internationalen Märkten der Bau- und Landwirtschaft haben die Geschäftsentwicklung des Wacker Neuson Konzerns im Geschäftsjahr 2009 nachteilig geprägt. Der Umsatz sank um 31,4 Prozent auf 597,0 Mio. Euro (Vorjahr: 870,3 Mio. Euro).

Während die Nachfrage nach kompakten Baumaschinen deutlich nachließ, zog der Absatz von Baugeräten ab dem dritten Quartal leicht an. Im Vermietgeschäft in Zentralund Osteuropa konnte ein Rekordumsatz erzielt werden, wodurch die Ausbaustrategie der Vorjahre bestätigt wurde.

"Wir haben konsequent und aktiv unsere Maßnahmen zur Marktbearbeitung und zur Kostensenkung umgesetzt und das Break-even-Niveau auf rund 600 Mio. Euro gesenkt. Den deutlichen Verlust im ersten Quartal konnten wir durch leicht positive operative Quartalsergebnisse in den Folgequartalen begrenzen", erläutert Dr.-Ing. Georg Sick, Vorsitzender des Vorstands der Wacker Neuson SE.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beträgt 27,2 Mio. Euro (Vorjahr: 100,9 Mio. Euro). Der erste Jahresverlust der Unternehmensgeschichte beläuft sich auf 110,1 Mio. Euro (Vorjahr: Jahresüberschuss 37,4 Mio. Euro) und resultiert wesentlich aus zwei Sondereffekten: den Kosten für personalbezogene Restrukturierungsmaßnahmen (9,6 Mio. Euro) sowie der nicht zahlungswirksamen außerordentlichen Abschreibung vorwiegend auf den Firmenwert des Neuson Kramer Teilkonzerns (100,3 Mio. Euro). Bereinigt beträgt der Jahresfehlbetrag nur 2,9 Mio. Euro. Aufgrund des negativen Konzernergebnisses schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung (28. Mai 2010) vor, für 2009 keine Dividende auszuschütten (Vorjahr: 0,19 Euro je Aktie).

Strategisch wichtige Wachstumsprojekte vorangetrieben

Vorangetrieben wurden Projekte zur Sicherung der langfristigen Wachstumsziele, insbesondere die weltweite Einführung kompakter Baumaschinen über das bestehende Vertriebs- und Servicenetz. Investiert wurde auch in den Ausbau der Vertriebsaktivität und die regionale Expansion in Asien.

Insgesamt konnten Marktanteile hinzugewonnen werden, insbesondere durch das fusionsbedingt deutlich verbreiterte Produktangebot. Die anvisierte Reduktion der Personalkapazität um 20 Prozent wurde erreicht und wo möglich vorwiegend durch die Flexibilisierung von Gleitzeitrahmen und Maßnahmen zur Kurzarbeit umgesetzt, unter anderem in Deutschland.

Trotz aller Anstrengungen war in 2009 ein Abbau um rund 630 Mitarbeitern (einschließlich der Leiharbeitnehmer) auf 3.059 Mitarbeiter (Vorjahr: 3.665 Mitarbeiter) unvermeidbar. Insgesamt wurden bei den Personal- und Sachkosten rund 58 Mio. Euro eingespart. Von diesen Einsparungen sind rund 35 Mio. Euro nachhaltig.

Hohe Eigenkapitalquote und Nettofinanzverschuldung in Nettoguthaben gewandelt

Deutlich verbessert wurde 2009 die Finanz- und Vermögenslage. So konnte innerhalb eines Jahres die Nettoverschuldung von 59,0 Mio. Euro in ein Nettoguthaben von 24,9 Mio. Euro gewandelt werden. Lagerbestände wurden abgebaut und das Working Capital signifikant um 86,0 Mio. Euro reduziert. Durch die Rückführung von Investitionen wurde die starke Finanzkraft mit liquiden Mitteln in Höhe von 85,0 Mio. Euro gesichert. Trotz der Abschreibung auf Firmenwerte hat sich die Eigenkapitalquote im Jahresverlauf von 77,4 Prozent auf 81,5 Prozent erhöht.

Für 2010 verhalten optimistisch

Der Wacker Neuson Konzern ist mit seinem Geschäftsmodell gut aufgestellt und für das Geschäftsjahr 2010 verhalten optimistisch. "Wir haben eine gute Ausgangsposition zur Nutzung kommender Marktchancen und sind auf einen Aufschwung gut vorbereitet. Die zum Jahresende 2009 eingetretene Nachfragestabilisierung hat sich in den ersten beiden Monaten des Geschäftsjahres 2010 fortgesetzt. Wir haben in diesem Zeitraum wieder positive Tendenzen der Auftragseingänge gegenüber dem Vorjahr registriert", erläutert Sick.

Das Unternehmen geht derzeit davon aus, dass sich die Bau- und Landwirtschaftsmärkte im ersten Halbjahr 2010 auf niedrigem Niveau festigen und es dann im zweiten Halbjahr zu einer weltweiten Belebung kommen wird. Positive Impulse sind dabei aus Ersatzinvestitionen aufgrund von Nachholeffekten im Infrastrukturbereich und staatlichen Förderprogrammen im Ausland zu erwarten.

"Wir rechnen 2010 mit einem Umsatzwachstum von mindestens 5 Prozent und erwarten sowohl einen Anstieg des EBITDA als auch auf operativer Ebene die Rückkehr in die Gewinnzone", so Sick. Allerdings könnten mögliche Lieferschwierigkeiten seitens der Zulieferer die Entwicklung trotz aktiver Gegenmaßnahmen beeinträchtigen.

Umgesetzt wird ab 2010 das Konzept "Farm Mobility", mit dem internes Know-how im Geschäftsbereich Kompakt-Baumaschinen künftig verstärkt markt- und markenübergreifend genutzt werden soll. Die weltweite Einführung kompakter Baumaschinen wird fortgesetzt. Insgesamt will der Konzern Investitionen in rund 70,0 Mio. Euro tätigen, unter anderem in die Fertigstellung des Entwicklungszentrums in München (Deutschland) und konzernweit in Instandhaltungsmaßnahmen.

"Großes Augenmerk legen wir weiterhin auf die Sicherung der sehr guten Finanz- und Vermögenslage. Wir agieren weiterhin sehr sparsam, planen derzeit jedoch keinen weiteren Stellenabbau", betont Sick. Erwägt werden mittelfristig Akquisitionen und Kooperationen, um das Produktprogramm zum Nutzen des Kunden zu ergänzen oder um international zu expandieren.

 

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