Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Gerne hätte sie mal mit schwerem Gerät gebaggert - doch dafür fehlte Anna Stratmann ein entsprechender Befähigungsnachweis. Aber auch sonst konnte die 53-jährige Hauptschullehrerin feststellen, dass sie mit ihrer Vorstellung vom Beruf des Landschaftsgärtners ziemlich daneben lag.

Lehrerin Anna Stratmann (r.) an der Rüttelplatte - die 53-Jährige war überrascht, wie sehr Maschinen den Landschaftsgärtnern schwere Arbeiten erleichtern. Meister Olaf Meyer (l.) vom Fachunternehmen Konrad Herz Garten- und Landschaftsbau verdeutlichte der Praktikantin aber auch, welche mathematischen Kenntnisse im GaLaBau benötigt werden. (Foto: pcw)

Vier Tage lang hat Anna Stratmann von der Hauptschule am Eppmannsweg in Gelsenkirchen-Hassel einige Landschaftsgärtner des in GE-Buhr ansässigen Fachunternehmens Konrad Herz Garten- und Landschaftsbau begleitet und - wenn möglich - selbst kräftig mit zugepackt. Für sie war es dabei eine kleine Überraschung, dass Landschaftsgärtner längst nicht nur "Muskelarbeit" und einfache Grünpflege-Arbeiten zu verrichten haben. "Statt dessen wird viel mit großen technischen Geräten gearbeitet", so die Lehrerin, "und es ist schon beeindruckend, welche Präsizision und Millimeterarbeit mit einem Bagger geleistet wird."

Überrascht war die Lehrerin zudem über die Vielseitigkeit des Berufs des Landschaftsgärtners. Denn neben Baggern hatten die Fachkräfte die Tragfähigkeit des Bodens zu prüfen, zu nivellieren und zu vermessen. Aber auch Pflanzenkunde und Mathematik gehören zu den Kenntnissen, die sich angehende Landschaftsgärtner praxisbezogen aneignen müssen. Denn vom Pflastern von Plätzen und Wegen über Schwimmteich- und Terrassenbau bis hin zur Anlage attraktiver Gärten nebst Bepflanzung und Beleuchtung reichen inzwischen die Tätigkeitsfelder der "Gärtner, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau", wie die Berufsbezeichnung genaugenommen lautet.

Anna Stratmanns Worten zufolge, ist der Hauptschule daran gelegen, dass die Pädagogen in "Lehrerpraktika" möglichst viele Einblicke in verschiedene Berufe erhalten nach dem Motto: "Lehrer lernen da, wo ihre Schüler arbeiten könnten." Für das Praktikum im Garten- und Landschaftsbau hatte sich die 53-Jährige entschieden, weil sie sich immer schon für Natur und Landschaftsbau interessierte. So arbeitete sie als Studentin in der Forstwirtschaft. Und in ihrer Schule betreut sie die Arbeitsgemeinschaft "Tier- und Gartenpflege".

Auch der Verband GaLaBau NRW - dem die Firma Konrad Herz angehört - befürwortet Lehrer- wie auch Schülerpraktika. Bereits seit Jahren werden daher interessierte Schulen bei der Suche nach geeigneten Fachunternehmen unterstützt.

 

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