Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im winterlichen Grau ist das Grün des Lebensbaums und der Scheinzypressen für das Auge eine Wohltat. Doch nicht immer ist das Grün ganz makellos. Braungraue und abgestorbene Triebe können das Erscheinungsbild stören. Die Bayerische Gartenakademie kennt unterschiedliche Ursachen, worunter diese Koniferen leiden könnten.

Thuja mit braunen Spitzen

Borkenkäfer auch an Thuja

Besonders nach Trockenheit tritt der Thujasplintkäfer bzw. Thujaborkenkäfer (Phloeosinus) in Erscheinung. In geschwächten Pflanzen fressen die Larven unter der Rinde und überwintern auch dort. Im Frühjahr fliegen die 2 mm großen Käfer aus und legen ihre Eier auf anderen Gehölze ab.
Zu den Wirtspflanzen gehört nicht nur die Thuja. Auch Wacholder, Hiba-Lebensbaum (Thujopsis), Hemlocktannen und Scheinzypressen sind betroffen. Schauen Sie jetzt im Winter nach Bohrlöchern an abgestorbenen Trieben. Entdecken Sie einen Befall, sollten Sie unbedingt zur Schere oder zur Säge greifen und die befallenen Triebe abschneiden. Oft bleibt auch nichts anderes übrig als das Gehölz komplett zu entfernen. Häckseln Sie das Schnittgut oder entsorgen Sie es bei einer Grüngutsammelstelle. Warten Sie aber nicht bis zum Frühjahr. Im Winter, wenn die Käfer und Käferlarven noch nicht aktiv sind, kann man sie mit dieser Maßnahme gut erfassen.

Thujaminiermotte

Die Larve der Thujaminiermotte (Argyresthia thuiella) ist häufig der Auslöser für das Triebsterben an Thuja und Scheinzypressen. Die 3 mm kleinen Räupchen bohren sich in die Triebspitzen und schädigen die Koniferen durch Minierfraß. Die Larven geben auch im Winter keine Ruhe, sie fressen sich an milden Tagen weiter durch die Triebe. Häufig ist der Befall im Winter noch nicht erkennbar. Erst im Frühjahr verfärben sich die Spitzen deutlich braun und vertrocknen. Die Fraßgänge der Thujaminiermotte sind im Gegenlicht deutlich zu erkennen. Damit weitere Generationen keinen Schaden anrichten können, sollten die Larven durch regelmäßige Schnittmaßnahmen ab Februar/März entfernt werden, bevor die erwachsenen Thujaminiermotten im Juni zum Hochzeitsflug aufbrechen. Das Schnittgut muss konsequent aus dem Garten beseitigt werden.

Schadpilz Kabatina

Ein ähnliches Schadbild wird durch den Befall mit bestimmten Schadpilzen hervorgerufen. Der Pilz Kabatina thujae verursacht das Trieb- und Zweigsterben an Lebensbäumen, Wacholdern und Scheinzypressen, bei dem anfangs Verbräunungen mit 0,2 - 0,4 mm großen schwarzen Punkten auftreten. Erst beim Aufbrechen der Sporenlager im Mai ist die Pilzkrankheit eindeutig erkennbar. Eine Unterversorgung der Koniferen mit Kalk und Magnesium kann die Infektion begünstigen. Als geeignete Bekämpfungs- und Vorbeugungsmaßnahmen empfehlen sich eine ausreichende Wasserversorgung und eine bedarfsgerechte Ernährung sowie ein Rückschnitt befallener Gehölzteile ab Sichtbarwerden der Absterbeerscheinungen.

Wurzelfäule Phythophtora

Trocknen Thujen oder Scheinzypressen mit einer fahl-grauen Farbe teilweise oder ganz ein, handelt es sich um den Phythophtora-Pilz. Am Holz zeigt sich dann der Verursacher. Rot- bis dunkelbraun verfärbtes Holz ist ein eindeutiges Zeichen für den Phythophtora- Erreger. Diese Wurzelfäule lässt sich nicht bekämpfen. Graben Sie die befallenen Gehölze aus und überprüfen Sie den Boden. Schwere Böden und Staunässe begünstigen den Pilz. Falls Sie neue Thujen oder Scheinzypressen nachpflanzen möchten, sollten Sie den Boden großzügig austauschen, für Wasserabzug sorgen und gute Pflanzerde verwenden, damit die Neupflanzung gut anwächst.

Thuja-Schuppenbräune

Erst ab Januar bis Februar wird der Befall durch den Pilz Didymascella thujina, der die Thuja-Schuppenbräune hervorruft, augenfällig. Die anfangs vereinzelten vergilbten Schüppchen verbräunen und werden immer zahlreicher, bis im Mai schwarze, ovale Sporenlager sichtbar werden und der gesamte Trieb abstirbt. Ein rechtzeitiger Schnitt im Frühjahr entfernt die Infektionsherde. Besonders gefährdete Arten sind Thuja occidentalis und Thuja plicata. Andere Ursachen Sind keine dieser Ursachen für verbräunte und abgestorbene Pflanzenteile auszumachen, so könnten Frost und Wassermangel den Immergrünen zugesetzt haben. Wenn Immergrüne oder sonstige Nadelbäume im Lauf des Sommers eingegangen sind, so sollen jetzt keine Nachpflanzungen erfolgen. Erst ab Mitte März sind wieder günstigere Bedingungen für die Pflanzung dieser Gehölzarten.

 

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