Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Einen starken Aufwärtstrend erlebte die hagebau, Soltau, in den ersten fünf Monaten 2011. Das gab die Kooperation aus europäischen Baustoff-, Holz- und Fliesenfachhändlern sowie Baumarktbetreibern auf ihrer Gesellschafterversammlung in Hamburg bekannt. Die Gruppenerlöse lagen per Ende Mai bei 2,17 Mrd. Euro und damit um 24,3 Prozent über dem Vorjahreszeitraum.

Eine ausgesprochen positive Bilanz des Jahres 2010 zogen von links hagebau Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Richter sowie die Geschäftsführer Hartmut Goldboom, Heribert Gondert und Michael Baumgardt. (Foto: hagebau)

Der zentral fakturierte Umsatz der hagebau Deutschland, in den auch die Erlöse aus der Schweiz und Luxemburg, des österreichischen Holz- und Einzelhandels sowie der Zentralläger einfließen, stieg sogar um 24,9 Prozent auf 2,06 Mrd. Euro. Die Entwicklung der einzelnen Gesellschafterhäuser war regional und je nach Sortiment unterschiedlich.

Der starke prozentuale Zuwachs wird durch die witterungsbedingt schwächere Vorjahresbasis begünstigt. In den ersten fünf Monaten 2011 war das Wetter dagegen ideal für die Bauwirtschaft. Weiteren Aufwind erhielt die hagebau durch die boomende Konjunktur.

"Wir haben in der Zeit der Krise die Weichen richtig gestellt und können jetzt die Früchte ernten", zeigte sich der Aufsichtsratsvorsitzende Hartmut Richter (Lübeck) sehr zufrieden mit der Entwicklung. Ob sich der positive Trend in den folgenden Monaten fortsetze, bleibe allerdings abzuwarten.

Im Fachhandel stieg der zentral fakturierte Umsatz um beachtliche 32 Prozent. Der Baustoffhandel weist dabei ein Plus von 34,5 Prozent aus, die hagebau Fliesensparte konnte das Vorjahresniveau um 18,8 Prozent übertreffen. Sehr gut entwickelte sich auch der Holzhandel: 252 (199,7) Mio. Euro Umsatz entfielen auf reine Holzsortimente, was einem Zuwachs von 26,2 Prozent entspricht. Die von Soltau aus betreuten Holzhändler kauften Waren im Wert von 293,7 Mio. Euro über die Zentrale ein.

Im hagebau Einzelhandel (291 hagebaumärkte, 24 Werkmärkte, 32 sonstige Baumärkte und 49 österreichische Märkte) übertraf der zentral fakturierte Umsatz den Vorjahreswert um 16,8 Prozent.

Dr. Michael Otto referierte über Nachhaltigkeit

Zum Auftakt beehrte eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit die hagebau Gesellschafterversammlung im Hamburger Grand-Elysée-Hotel: Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group, überbrachte den traditionellen Gruß aus der Region. Von 1981 bis 2007 leitete er das Unternehmen als Vorstandsvorsitzender und entwickelte es zu einer der weltweit führenden Versandhandelsgruppen. Im Geschäftsjahr 2010/11 erwirtschaftete die Otto Group einen Umsatz von 11,4 Mrd. Euro. Sie ist weltweit der größte Online-Händler für Fashion und Lifestyle. In Deutschland ist sie im E-Commerce die unangefochtene Nummer 1 und weltweit insgesamt die Nummer 2 hinter Amazon. Auch im DIY-Multichannel-Geschäft, das gemeinsam mit dem Partner hagebau betrieben wird, sind die Unternehmen führend.

Dr. Otto stellte in seiner Rede die nachhaltige Unternehmensstrategie in der Otto Group vor und bezeichnete den verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt als Grundlage unternehmerischen Erfolgs. In Bezug auf das Joint Venture mit der hagebau betonte der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete hanseatische Kaufmann: "Im Multichannel-Geschäft mit DIY-Produkten haben wir einen bedeutenden Innovationsvorsprung. Die Konkurrenz fängt damit jetzt erst an."

hagebau feiert Rekordjahr 2010

Die Gesellschafter feierten in Hamburg das Jahr 2010 als das umsatz- und ergebnisstärkste in der 46-jährigen Geschichte der Verbundgruppe. Die Erlöse stiegen auf den Rekordwert von 4,44 Mrd. Euro (+ 8,1 Prozent). Die hagebau Deutschland steigerte den zentralfakturierten Umsatz sogar um 8,5 Prozent auf 4,16 Mrd. Euro. Die Zahl der Gesellschafter hat sich 2010 auf 296 (+ 2) Kommanditisten mit 1.373 (+ 80) Betriebsstätten erhöht. Diese Entwicklung setzte sich auch in den ersten fünf Monaten 2011 fort. Aktuell gehören der hagebau Gruppe 299 Gesellschafter mit 1.407 Betriebsstätten an, davon 1.150 in Deutschland, 152 in Österreich, 90 in der Schweiz und 15 in Luxemburg.

hagebau rechnet mit Gesellschafterzuwachs

Ein weiterer Gesellschafterzuwachs ist bereits absehbar. Wie hagebau Aufsichtsratsvorsitzender Richter verkündete, ist der Beitritt der 36 österreichischen Gesellschafter zur hagebau Soltau zum 1. Januar 2012 geplant. Weitere Neuaufnahmen erwartet die Kooperation zum 1. Januar 2013, wenn die Kündigung des ZEUS Kooperationsvertrages mit E/D/E, Wuppertal, und EK/servicegroup, Bielefeld, wirksam wird. Die hagebau geht davon aus, dass dann mehrere Holz- und Einzelhändler von E/D/E und EK/servicegroup zur hagebau wechseln werden. Speziell für diese Zielgruppe hat die Verbundgruppe ihre Aufnahmekriterien angepasst und unter anderem die Umsatzgrenze heruntergesetzt. "Damit geben wir den teilweise verunsicherten ZEUS Partnern eine Perspektive für die Zeit nach dem 31.12.2012. Gleichzeitig schärft die hagebau ihr mittelständisches Profil", unterstrich Richter. Die Neuzugänge ermöglichten auch die Fortführung des zurzeit in Deutschland einzigartigen erfolgreichen Kleinflächen-Konzepts. hagebau Gesellschaftern, die einen Profi-Fachmarkt betreiben und damit direkte Vertragspartner des E/D/E sind, will die hagebau ebenfalls Alternativen anbieten und ein eigenes Konzept entwickeln. Eine Doppelmitgliedschaft in Bereichen, in denen sie selbst aktiv ist, lehnt die Soltauer Kooperation ab. So müssen sich neue Gesellschafter im Einzelhandel künftig verpflichten, alle ihre Märkte in hagebau Franchisesysteme einzubringen, sobald dies vertraglich möglich ist.

Heribert Gondert, Sprecher der hagebau Geschäftsführung, stellte den Zuwachs an neuen Gesellschaftern als einen entscheidenden Erfolgsfaktor der hagebau heraus. "Wir müssen gezielt weiter wachsen", gab er die Marschroute für die Zukunft vor und plädierte dafür, sich verstärkt Gruppen zu öffnen, die zur hagebau passen. Als weiteren Schlüssel zum Erfolg nannte er das umfassende und auch 2010 ausgebaute Dienstleistungsportfolio der Verbundgruppe.

Wie Gondert erläuterte, hat die hagebau 2010 ihr Eigenkapital um 7,6 Mio. Euro aufgestockt. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich dadurch von 20,7 auf 21,5 Prozent. Dank der guten Eigenkapitalausstattung war es möglich, 200 Mio. Euro Refinanzierungslinien an die hagebau Gesellschafter zu vergeben.

Positive Entwicklung im Fachhandel

Geschäftsführer Hartmut Goldboom zeigte die positive Entwicklung im hagebau Fachhandel auf. Der zentralfakturierte Umsatz im Baustoffhandel stieg 2010 um 12 Prozent, im Holzhandel um 17,9 Prozent und im Fliesenhandel um 6,7 Prozent. Auch die Bonusquote konnte weiter verbessert werden. Bezahlt gemacht hat sich ebenso die Spezialisierung 2.0. Das im Baustoffhandel bewährte Konzept soll nun auch auf die Vertriebssysteme des Holzhandels übertragen werden.

Goldboom hob die Synergieeffekte durch die Umorganisation in der hagebau Zentrale entsprechend der hagebau Strategie 2014 hervor. Positiv entwickelt habe sich insbesondere der neu gebildete Fachhandelsbereich "Operatives Geschäft", der den hagebau Gesellschaftern unterjährig zusätzliche Boni bringe. Im Strategischen Einkauf seien im Bereich Baustoffe/Fliese bereits vielversprechende Schritte in Richtung Europabonus getan worden. Die deutlichste Veränderung habe die Strategie 2014 durch die Bildung der Regionalen und Internationalen Repräsentanz gebracht, wodurch die hagebau Gesellschafter jetzt noch stärker vor Ort betreut werden.

hagebaumärkte ertragsorientiert weiterentwickelt

Michael Baumgardt, hagebau Geschäftsführer Einzelhandel und Geschäftsführer der ZEUS, verwies auf die erfolgreiche ertragsorientierte Entwicklung der hagebaumärkte im Jahr 2010. Die Kassenspanne konnte weiter verbessert werden, sodass der Rohertrag auf einen neuen Rekordwert stieg. Der Nettoverkaufsumsatz erhöhte sich 2010 um 0,2 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro. Für 2011 erwartet Baumgardt ein Umsatzplus von mindestens 4 Prozent, nachdem die Verkaufserlöse in den ersten fünf Monaten um 8 Prozent gesteigert werden konnten.

"Ein tolles Jahr hingelegt" hat laut Baumgardt in 2010/2011 das Beteiligungsunternehmen baumarkt direkt, das gemeinsam mit der Hamburger Otto Group das Multichannel-Geschäft betreut. "2010 war das Jahr des absoluten Durchbruchs", sagte der Geschäftsführer. Der Umsatz stieg um fast 18 Prozent, wobei der Vertragspartner Otto einen stärkeren Anteil am Wachstum hatte als die Soltauer Verbundgruppe. Die hagebau hat deshalb ein Konzept erarbeitet, um ihren Partnerumsatz bis 2013/2014 um 68 Prozent zu erhöhen. Dabei soll vor allem der Bestellumsatz der hagebaumärkte gesteigert werden. Aber auch das Online-Geschäft soll wachsen. Dazu werden geeignete Sortimente aus dem Stationärgeschäft zu baumarkt direkt verlagert.

Änderung im Gesellschaftervertrag

Im Namen der Gesellschafter dankte Hartmut Fronzek, Geschäftsführer der Ties + Co. GmbH, Hoya, dem Aufsichtsrat und der Geschäftsführung für die geleistete Arbeit und gratulierte zu dem hervorragenden Ergebnis. Die Versammlung entlastete den Aufsichtsrat und beschloss einstimmig die Änderung des hagebau Gesellschaftervertrages. Demnach orientiert sich die Anzahl der Stimmen eines Gesellschafters ab sofort nicht mehr an der Zahl der gehaltenen Kommanditanteile, sondern an der Höhe der Kommanditeinlagen. Mit steigendem Kapital eines Gesellschafters bleibt der Einfluss auf die hagebau KG jedoch auf 5 Prozent aller Stimmen begrenzt.

 

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hagebau - Handelsgesellschaft für Baustoffe mbh & Co. KG

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