Startschuss für eine bundesweit einzigartige Anlage: Landwirtschaftsminister Helmut Brunner hat in Bamberg das neue Gemüsebau-Versuchszentrum der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau eröffnet.
Die rund 2 350 Quadratmeter umfassenden Gewächshäuser gehören laut Brunner zu den modernsten Versuchseinrichtungen dieser Art und sollen die Forschung in praxisrelevanten Bereichen wie Pflanzenschutz, Produktionstechnik und Sortenwahl voran bringen.
Erstmals in Deutschland werden dabei an einem Standort Versuchsbetriebe für die ökologische und die konventionelle Forschung kombiniert.
"Das Zentrum ist eine wertvolle Zukunftsinvestition für den bayerischen Gemüsebau", sagte der Minister. Der Freistaat übernehme damit bundesweit eine Vorreiterrolle und leiste einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Wett-bewerbsfähigkeit der Erzeuger. Denn diese seien angesichts wachsender An-forderungen des Handels und strenger werdender Umweltauflagen gezwun-gen, ihre Produktionsverfahren stetig anzupassen und zu optimieren. Um eine rasche Umsetzung neuer Erkenntnisse in die Praxis sicherzustellen, sollen die Forschungsergebnisse laut Brunner rasch aufbereitet und den Erzeugerringen für ihre Beratungsarbeit zur Verfügung gestellt werden.
Finanziert wurde die fünf Millionen Euro teure Anlage zu zwei Dritteln aus Bundes- und zu einem Drittel aus Landesmitteln. In Bayern erzeugen rund 2 700 Betriebe auf einer Anbaufläche von 13 500 Hektar im Freiland oder unter Glas Gemüse. Der Freistaat ist damit hinter Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen der viertgrößte Gemüseerzeuger Deutschlands. Bedeutende Frischgemüseanbaugebiete befinden sich im Knoblauchsland, im Raum Albertshofen, in Gundelfingen und im Großraum München. Der Schwerpunkt für Verarbeitungsgemüse liegt in Niederbayern. 480 der 2 700 bayerischen Betriebe produzieren auf einer Fläche von 1 200 Hektar Ökogemüse nach den Vorschriften der EU-Öko-Verordnung bzw. der Ökoverbände.