Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Wie haben meine Gartenpflanzen die letzten Winter nur überleben können? Das fragt man sich, wenn man das Angebot an unterschiedlichsten Winterverpackungsmaterialien für Gartenpflanzen im Handel begutachtet. Doch oft ist weniger mehr. Die Bayerische Gartenakademie zeigt Ihnen auf, was wirklich notwendig ist.

Warum und unter welchen Umständen sollten Pflanzen eingepackt werden? Viele winterharte Gehölze und Stauden müssen nicht ausgepflanzt werden, sondern können auch im Kübel am Eingang, auf Balkon oder Terrasse stehen. Problematisch ist hier die große Angriffsfläche, die der Frost auf die Wurzeln hat. Nur die Topfwand trennt Kälte und Wurzeln. So kann es passieren, dass der Topfballen an sehr kalten Tagen durchfriert. Das macht unempfindlichen Pflanzen, wie Funkien, Buchs, Wacholder oder Kiefer nichts aus, wenn sie windgeschützt stehen. Andere Immergrüne, wie Scheinzypressen, Thuja, Rhododendren, Ilex, Glanzmispel (Photinia) und Kirschlorbeer leiden dagegen schon eher. Besonders bei Frost, Sonne und kalten Ostwinden brauchen sie Winterschutz.

Die Bayerische Gartenakademie empfiehlt mit dem Winterschutz loszulegen, wenn die Temperaturen unter -5 °C fallen.

So verpacken Sie richtig

Stellen Sie die Kübel immer auf Füße, so kann überschüssiges Wasser gut abfließen und der Topf friert nicht an. Wenn Sie den Topfballen schützen wollen, ist das Umwickeln mit einen Vlies alleine oft nicht ausreichend. Lassen Sie zwischen Winterschutz und Topf etwa 5 cm Platz. Füllen Sie den Zwischenraum mit Laub oder Stroh. So entsteht ein ausreichender Kältepuffer. Denken Sie im Winter daran, sobald der Frost nachlässt, den Topfballen zu kontrollieren und gegebenenfalls zu gießen. Packen Sie die Pflanzen erst dann ganz ein, wenn es sehr kalt wird oder ein scharfer Ostwind bläst.

Immergrüne brauchen Licht und Luft. Decken Sie also die Pflanzen wieder auf, sobald das Wetter milder wird und die Temperaturen auch nachts über 0 °C steigen. Empfindlichere Gehölze stehen an der Hauswand geschützter als im windoffenen Garten.

Vliese eignen sich gut

Wie ein dicht gesponnener Kokon ist ein gutes Vlies reißfest, wärmend und gleichzeitig luftdurchlässig. Sinken die Temperaturen, so bildet sich Kondenswasser an der Unterseite des Stoffes. Dieses Wasser gefriert bei Frost und schützt die Pflanzen. Unter dieser Glocke aus Vlies und Eis ist es wärmer und windgeschützter als draußen.

Frostschutz- oder Winterschutzvliese werden in unterschiedlichen Stärken und Qualitäten angeboten. Vliese mit 30g pro Quadratmeter sind leicht und drücken nicht auf die Pflanzen. Dicke Vliese mit 70 bis 100g pro Quadratmeter bieten zwar einen besseren Frostschutz, sind aber entsprechend schwer. Für die Bayerische Gartenakademie sind die leichteren Vliese nicht schlechter. Umwickeln Sie einfach die Pflanzen mehrfach, so wird die Isolierschicht verstärkt.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie(at)lwg.bayern.de

Von: 

 

Empfohlene Inhalte für Sie: