Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der moderne Konsument erwartet, dass er sich über die Produkte, die er kauft, umfassend informieren kann: Wie wurde es produziert, wo kommt es her und was ist drin? Die Informationen, die der Kunde von seinem Einzelhändler erwartet, müssen von Produktion und Großhandel bereitgestellt werden, denn sonst kann auch der Endverkäufer keine Auskunft über die Produkte erteilen.

Transparenz ist also gefragt, und zwar vom Produzenten bis zum Verbraucher. Als bedeutender Wirtschaftsfaktor mit einem jährlichen Umsatzvolumen von rund acht Milliarden Euro kann sich auch der deutsche Blumen- und Pflanzensektor dem Thema Transparenz nicht verschließen. Der Verband des Deutschen Blumen-Groß- und Importhandels e. V. (BGI) hat daher gemeinsam mit dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen am 12. Juni 2012 eine Informations- und Diskussionsveranstaltung unter dem Titel "Erfolgsfaktor Transparenz: Blumenhandel mit offenen Karten" durchgeführt.

Als Vertreter des Ministeriums begrüßte Ministerialrat Martin Hannen die Teilnehmer und betonte dabei, dass der NRW-Pavillon auf der Floriade, deren Leitthemen ebenfalls Nachhaltigkeit und Transparenz sind, der ideale Ort für eine Veranstaltung zur Nachhaltig ist. Weiterhin unterstrich Hannen die gute Zusammenarbeit mit dem BGI.

"Spätestens seit der BSE-Krise", so Hannen weiter, " ist Transparenz ein wichtiges Thema für das Vertrauen der Konsumenten. Umso wichtiger ist es, dass - so wie hier heute - innovative Lösungen für mehr Transparenz in Produktion und Handel vorgestellt und diskutiert werden."

Die Spannbreite der Referenten reichte dabei von renommierten Organisationen wie dem BUND über FairTrade bis hin zu QS Qualität und Sicherheit. Aber auch junge Initiativen und Unternehmen wie etwa WeGreen oder Phenospex informierten die Teilnehmer im vollbesetzten NRW-Pavillon über innovative Möglichkeiten der Transparenz.

Doch auch bei den Teilnehmern war eine interessante Vielfalt festzustellen. Große und mittelständische Großhändler wie auch Einzelhandelsunternehmen waren an der Veranstaltung ebenso interessiert wie Vertreter von Kammern, Verbänden und Zertifizierungsorganisationen.

Als gemeinsame Veranstalter freuten sich das NRW-Umweltministerium und der BGI besonders, dass auch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) Ministerialrat Dr. Ingo Braune als Repräsentanten entsandt hatte. Das Fazit, das BGI-Präsident Jan Roelofs am Ende der Veranstaltung zog, zeigte deutlich, dass der Blumen- und Pflanzenhandel von der Erfordernis für mehr Transparenz überzeugt ist: "Dass sich der Handel in Sachen Transparenz in der Vergangenheit eher bedeckt gehalten hat, heißt keineswegs, dass wir etwas zu verbergen haben. Aber jetzt haben wir veränderte Rahmenbedingungen, unter denen die Kunden transparente Strukturen einfordern. Dieser Forderung wollen und werden wir gerecht werden."

Auch BGI-Geschäftsführer Frank Zeiler war mit dem Ergebnis der Veranstaltung zufrieden: "Unsere Mitglieder erwarten von uns als Verband die Reflektion aktueller branchenrelevanter Themen, und mit dieser Veranstaltung sind wir in der Branche auf sehr starkes Interesse gestoßen. Offensichtlich besteht großer Bedarf, über Transparenz im Blumenhandel zu diskutieren."

 

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