Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Trotz Steigerung bei den Mitgliedszahlen setzte sich der positive Abwärtstrend bei den Unfallzahlen in 2011 fort; wiederum konnte die Anzahl der meldepflichtigen Unfälle reduziert werden.

Insgesamt wurden der Gartenbau-Berufsgenossenschaft 46.254 Unfälle angezeigt. 20.128 davon waren meldepflichtig, das heißt die Unfallverletzten waren jeweils länger als drei Tage lang krank.

In 2010 ereigneten sich noch 21.383 meldepflichtige Arbeitsunfälle im Bereich des berufsständischen Unfallversicherungsträger. Im Ergebnis war somit ein Rückgang um 5,9 Prozent zu verzeichnen.

Schwere Unfälle wurden weniger

Die 1000-Mann-Quote verdeutlicht die erfolgreiche Präventionsarbeit der letzten Jahre. Bei steigenden Versichertenzahlen - in 2011 waren rund 630.000 Personen bei der Gartenbau-BG gesetzlich versichert - sank die 1000-Mann-Quote von 78,6 in 1999 auf aktuell 53,8. Dabei gingen in den letzten Jahren vor allem die schweren Unfälle, die Rentenzahlungen zur Folge haben, zurück.

Im Zeitraum 2006 bis 2010 sank die Anzahl der Neurenten im Erwerbsgartenbau um 22,2 Prozent, im Haus- und Ziergartenbereich um 40 Prozent, auf den Friedhöfen und in der Kommunalen Gartenpflege um 34,1 Prozent und im GaLa-Bau um 19 Prozent.

Allerdings waren im Jahr 2011 auch 15 tödliche Arbeitsunfälle zu beklagen. Oftmals war der Grund hierfür mangelnde Fachkunde bei speziellen und gefährlichen Arbeiten, z. B. bei der Baustellenabsicherung im Straßenverkehr, der Brandbekämpfung und bei Baumarbeiten.

Leichter Rückgang bei Berufskrankheiten

Leicht rückläufige Tendenz auch bei den angezeigten Berufskrankheiten, die von 836 Fällen im Vorjahr auf 824 im Jahr 2011 gesunken sind. Dabei kam es in einzelnen Bereichen - bei den Hauterkrankungen und bei den durch Lärm hervorgerufenen Erkrankungen - durchaus zu einer Zunahme der Anzeigen im Vergleich zu 2010. Allerdings war dies schon früh erkennbar. Und so konnte bei den Hauterkrankungen durch intensive Betreuung der betroffenen Versicherten vor Ort durch entsprechende Hautschutzmaßnahmen in über 90 Prozent der Fälle geholfen werden.

Auch beim Lärm spielt der persönliche Körperschutz, dass heißt der Gehörschutz, eine Rolle. Aus diesem Grund wird die BG zukünftig den Kauf von aktivem Gehörschutz in den Betrieben fördern, um Berufserkrankungen zu verhindern.

Mit effizienter Prävention gegen Maschinenunfälle

Bei Unfällen mit Motorsägen ist insgesamt ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Dennoch führte vorschriftswidriges Arbeiten mit der Motorsäge in 2011 noch immer zu 487 Unfällen, wobei sich im Bereich der Maschinenunfälle insbesondere die Heckenscheren auf einem hohen Niveau bewegen. Hier sind oft Schnittverletzungen im Oberschenkelbereich oder an den Händen zu verzeichnen. Allerdings rechnen Unfallschützer damit, dass die Unfälle mit diesen Maschinen aufgrund Änderungen der Heckenscherennorm in Zukunft ähnlich wie bei den Rasenmähern massiv zurückgehen werden.

Bei handgeführten Sichelmähern ist die Anzahl von Unfällen in den letzten 15 Jahren von fast 1.000 pro Jahr auf 191 im Berichtsjahr 2011 gesunken.

 

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