Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Vor genau zehn Jahren wurde mit dem Erhalt der Förderzusage des damaligen Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (BMELF) der Startschuss für das Modellvorhaben: Aufbau eines bundesweiten Informationssystems zur nachhaltigen Verbesserung des Wissens- und Innovationstransfers und Steigerung der Forschungseffizienz im Gartenbau.

Homepage hortigate.de

Mit großem Engagement des Bundesministeriums, des Berufsstandes und zahlreicher gartenbaulicher Lehr-, Versuchs- und Forschungsanstalten der Bundesländer wurde in den Projektjahren ein breit aufgestelltes Informations- und Wissensnetzwerk für alle Gartenbausparten aufgebaut, das einmalig im deutschsprachigen Raum ist.

Seit nunmehr vier Jahren liegt das Informations-Netzwerk hortigate in den Händen des Berufsstandes und leistet den gewünschten und wichtigen Wissens- und Innovationstransfer in die Gartenbaubranche und fördert den Austausch von Beratung, Versuchswesen und Forschung.

Am Anfang stand die Erkenntnis der Branche, dass sich die Informationsbeschaffung und deren Verarbeitung auch im Gartenbau zu einem bedeutenden Produktionsfaktor entwickelt hat. Um die ständig wachsende Flut an Informationen und neuem Wissen effizient im Wirtschaftsprozess einsetzen zu können, bedarf es eines modernen Informationsmanagements, das Gartenbauunternehmen und Gartenbauforschung sowie die Politik in die Lage versetzt, sich überprüfte, spezifisch aufbereitete und verdichtete Informationen beschaffen zu können.

Mit der hochdynamischen Entwicklung des Internets wuchs auch die Anzahl der Quellen mit Fachinformationen für den Profigärtner schnell ins Unüberschaubare. Die Lösung für diese Situation war eine Internet-Informationsplattform, die die wichtigsten Informationen bündelt und systematisiert bedarfsgerecht zur Verfügung stellt. Ein weiterer Grund für den Aufbau einer Informationsplattform war, den flächendeckenden Wissenstransfer in die Praxis auch zukünftig sicherzustellen.

Im Rahmen der Grünberger Forschungstage Gemüsebau 2000 beschlossen Vertreter aus der Praxis, aus der Forschung und der Bundesfachgruppe Gemüsebau, das Angebot des Bundeslandes Rheinland-Pfalz aufzunehmen, das Informationssystem "InfoAuto" zu einem bundesweiten Informationssys-tem für den Gartenbau weiterzuentwickeln. Einem Projektantrag beim damaligen BMELF wurde stattgegeben und das Projekt startete im April 2002. 2003 wurde dann das Datenbanksystem "InfoAuto" ganz offiziell vom Land Rheinland-Pfalz an den Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG) als Dachverband des Berufsstandes übertragen und erhielt die neue Bezeichnung "hortigate".

Quelle aller Fachinformationen im Informationsnetzwerk hortigate sind die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beteiligten Organisationen sowie freie Fachautoren. Sie nutzen das Netzwerk zum bundesweiten Informationsaustausch und Wissenstransfer zu den Praktikern untereinander. Für die konzeptionelle und fachliche Weiterentwicklung von hortigate zeichnet seit zehn Jahren der Fachbeirat hortigate verantwortlich. Ein weiterer wichtiger Motor für die fachliche Weiterentwicklung war und ist der Fachausschuss Gartenbau im Verband der Landwirtschaftskammern. Die Mitglieder beider Gremien bestimmten maßgeblich die Entwicklung von hortigate zum heutigen breit aufgestellten Informationsnetzwerk Gartenbau mit verschiedenen Themendatenbanken und Web 2.0 Angeboten.

Allen Autoren und allen an der Entwicklung des Netzwerkes Beteiligten gilt der Dank des ZVG und des Berufsstandes.

Jährlich veröffentlichten in hortigate mehr als 30 gartenbauliche Organisationen und Institutionen rund 4.500 Dokumente in rund 60 Informationsbereichen. Dazu kommt noch eine Vielzahl neuer Artikel und Artikelerweiterungen im grünen Lexikon Hortipendium.

Zu den wichtigsten Meilensteine des Netzwerkes hortigate gehören:

  • 1993 Die PC-gestützte Version des Informationssystems "InfoAuto" wird in Rheinland-Pfalz eingeführt. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt im Gemüsebau.
  • 1999 Einführung einer Internet-gestützten Version des Informationssystems "InfoAuto".
  • 2004 Das Internet-Archiv "Versuche im deutschen Gartenbau" der ZADI Bonn mit 1.000 gartenbaulichen Versuchsberichten wird in hortigate überführt.
  • 2007 Fotos und Videos können veröffentlicht werden.
  • 2008 Das Pflanzenschutz-Informationssystem "PS Info" startet.
  • 2008 Das Zusatzmodul "Energieportal", des Projektes "Effizienter Energieeinsatz im Gartenbau" wird frei geschaltet.
  • 2009 Start des Projektes "Hortipendium - Das grüne Lexikon".
  • 2012 Start des Verbundprojektes "Wissensmanagementsystem zur Produktsicherheit im Gartenbau" im Rahmen des AgroClustEr "WeGa -Kompetenznetz Gartenbau" mit dem ZVG und hortigate als Wirtschaftpartner.

Damit das Netzwerk hortigate auch zukünftig seine wichtige Funktion wahrnehmen kann, bedarf es weiterhin einer kontinuierlichen und zielgerichteten Förderung des Systems durch die Netzwerkpartner. Wichtige Schwerpunkte werden die kontinuierliche Anpassung und Erweiterung des Informationsangebotes an die Bedürfnisse der Abonnenten, die weitere Ver-netzung der Module des Netzwerkes hortigate und anderer Netzwerke und Datenbanken über das WeGa-Transfer Projekt und die ständige Optimierung der Benutzerfreundlichkeit sein. Dabei wird unter anderem die mobile Nutzbarkeit der verschiedenen Datenbanken eine zentrale Rolle spielen.

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