Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Herbstzeit ist Gräserzeit. Doch der Herbst ist nicht die beste Pflanzzeit für Gräser. Worauf Sie achten sollten, damit die neu erworbenen Gräser gut durch den ersten Winter kommen, wissen die Experten der Bayerischen Gartenakademie.

(Foto: LWG)

Beste Pflanzzeit ist Frühjahr

Im Herbst ist das Angebot an Gräsern überwältigend. Gräser sind auf subtile Weise wild und gleichzeitig gepflegt. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten und die Attraktivität gerade in den Wintermonaten machen sie so wertvoll. Da kann man kaum widerstehen! Die Gräser sind jetzt in voller Pracht, doch die beste Pflanzzeit ist erst wieder im Frühjahr. Was gärtnerisch sinnvoll ist, entspricht aber nicht mehr den Einkaufsgewohnheiten. Zur besten Pflanzzeit im Frühjahr sind die Halme abgeschnitten und kaum etwas ist zu sehen. Für viele Gartenbesitzer ist es in dieser Phase schwer vorstellbar, wie sich die Gräser im Garten einfügen. Der Gräserfreund wird deshalb die Herbstpflanzung vorziehen, obwohl dies für viele Gräser ungünstig ist. Gräser können bis zum Wintereinbruch nicht mehr ausreichend tief ins Erdreich einwurzeln. Nach strengen Wintern sind sie deshalb vertrocknet.

Richtig Pflanzen

Der Winterschutz beginnt beim Pflanzen. Heben Sie ein ausreichend großes Loch aus und lockern Sie die Erde. Verwenden Sie bitte im Herbst keinen Dünger! Vor dem Pflanzen sollten Sie den Topfballen ein paar Minuten ins Wasser tauchen und etwas aufreißen. Pflanzen Sie den Wurzelballen auf die Höhe des Bodens. Füllen Sie die Seiten des Pflanzloches erst etwa halb voll mit Erde und wässern Sie gut. Dann füllen Sie weiter auf. Gießen Sie nochmal an. Decken Sie die Erde um die Gräser ein paar Zentimeter mit Mulch ab. Lassen Sie aber der Pflanze noch genügend Luft. Zu stark abgedeckte Gräser könnten ansonsten verfaulen. Regnet es im Herbst kaum, sollten Sie die frisch gepflanzten Gräser einmal in der Woche gießen. Achten Sie auch im Winter darauf, dass die Gräser nicht vertrocknen. Die meisten Gräser benötigen etwa 2 Jahre bis sie sich an dem Platz im Garten richtig etabliert haben.

Nicht alle Gräser sind ausreichend winterhart

Gräser der Winterhärtezone 6 (-23°C bis -18°C) und niedriger überwintern in allen Regionen Deutschlands zuverlässig. Chinaschilf (Miscanthus) und Federborstengras (Pennisetum) werden der Winterhärtezone 6 zugeordnet und kommen auf passenden Standorten und fachgerechter Pflanzung überall gut über den Winter. Gräser der Winterhärtezone 5 überwintern sogar im Kübel draußen. Bei Schutzbedürftigen der Winterhärtezone 7 gehen Sie am besten auf Nummer sicher und überwintern im ersten Winter im Kübel um 5 °C. Pflanzen Sie sie erst im Frühjahr in den Garten. Für den jährlichen Winterschutz des Pampasgrases vor Schnee und Winterfeuchte binden Sie die Halme zu einem Schopf zusammen. Häufeln Sie den Boden rund um das Gras seitlich mit Mulch an.

Gräser der Winterhärtezone 5 - die Unempfindlichen:

Reitgras (Calamagrostis ), Bergsegge ( Carex montana), Schmielen (Deschampsia ssp.), Schwingel (Festuca ssp.), Schillergras (Koeleria), Pfeifengras (Molinia), Rutenhirse (Panicum)

Gräser der Winterhärtezone 7 - die Schutzbedürftigen:

Moskitogras (Bouteloua), Fuchsrote Segge (Carex buchananii), Pampasgras (Cortaderia)

Noch ein Tipp der Bayerischen Gartenakademie: Abgeschnittene Gräser im Herbst leiden im Winter, erfrieren oder verfaulen. Schneiden Sie die Gräser erst im Frühling ab. Die Halme sind ein guter Winterschutz.

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