Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Vier Landschaftsgärtner-Betriebe aus Schleswig-Holstein nutzten die Gelegenheit und präsentierten sich gemeinsam mit dem Fachverband für den Garten- und Landschaftsbau e.V. (FGL S.-H.) bei der diesjährigen Berufsinformationsbörse (BIB 2013) in Rendsburg den Auszubildenden der Zukunft. Mehr als 2.500 Besucher informierten sich vom 24. bis 26. Oktober über rund 135 mögliche Berufsausbildungen.

v.l. Adonis Andresen, Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beim FGL S.-H, Hanjo Sönnichsen und Hans Jürgen Bernitt von Garten- und Landschaftsbau Bernitt GmbH aus Todenbüttel. (Foto: Heide Fernandes da Silva)

„Entschuldigen Sie, was macht man denn als Landschaftsgärtner?“ Wer mit dieser Frage zur diesjährigen Ausbildungsbörse in Rendsburg kam, wurde am Landschaftsgärtner-Stand sehr gut und praxisnah informiert: Auf einer kleinen Lehrbaustelle gruben, pflanzten und hämmerten die Vertreter von vier schleswig-holsteinischen Betrieben gemeinsam mit ihren Auszubildenden, um Inhalte der Ausbildung live und in Farbe zu zeigen. So mancher Sprössling nutzte die Gelegenheit selbst anzupacken und versuchte sich am Pflasterstein.

„Unser Ziel war es, die Bandbreite der Ausbildung zu zeigen, denn vielerorts glaubt man immer noch, dass der Landschaftsgärtner den ganzen Tag Unkraut hackt oder Rasen mäht“, erklärt Adonis Andresen, Ausbilder und Referent für Nachwuchswerbung beim FGL. Auf der BIB 2013 demonstrierten ein mit Lichtpunkten ausgeleuchtetes Holzdeck und ein vielbestaunter Brunnen, dass Landschaftsgärtner neben Grünpflanzen sehr häufig auch mit anderen natürlichen Materialien wie Holz oder Wasser arbeiten und unbedingt einen Sinn für Ästhetik mitbringen sollten.

Zwischen den Ständen von Banken, Versicherungen und Co. bewies die grüne Branche Kreativität: Bei Stefan Schmidt von der Firma Hartmut Schmidt in Hüsby versuchte der interessierte Nachwuchs die Buche von Ahorn und Eiche zu unterscheiden. Schmidt hatte drei nackte Stämme mitgebracht und zeigte den zahlreichen Schülern und Eltern mit seinem Rätsel auf, dass auch Pflanzenkenntnisse Teil der landschaftsgärtnerischen Berufsausbildung sind. Frau Regina Bolz von der Firma Gartengestaltung Ingo Bolz aus Rendsburg, war davon begeistert, ihren Betrieb im Rahmen der Informationsbörse präsentieren zu können und mit den möglichen Bewerbern einige persönliche Worte zu wechseln. Sie brachte - ebenso wie Heinrich Kath von der Firma Alfred Kath und Söhne GmbH und Hans Jürgen Bernitt von Garten- und Landschaftsbau Bernitt GmbH aus Todenbüttel - einen Auszubildenden mit, um den Austausch unter den Jugendlichen auf Augenhöhe zu unterstützen.

„Wir sollten flächendeckender und kontinuierlicher Nachwuchswerbung betreiben. Wenn jeder Betrieb einmal jährlich die Gelegenheit nutzt, für die Ausbildung und für sich zu werben, können wir den vorherrschenden Fachkräftemangel in den Griff bekommen“, plädiert Andresen für mehr Eigeninitiative der Betriebe. Die vier auf der BIB vertretenen GaLaBau Betriebe werteten die Berufsbörse als vollen Erfolg und als eine sinnvolle Möglichkeit, geeignete Bewerber zu rekrutieren. Direkt im Anschluss planten sie bereits ihre Teilnahme für das nächste Jahr. Gerade jüngeren Schülern ist es oft wichtig, einen Ausbildungsplatz in der Nähe ihres Elternhauses zu finden. Deshalb bieten kleinere, regionale Messen eine ideale Plattform für Erstgespräche. Es gibt aber noch weitere Möglichkeiten für Betriebe, die eigene Ausbildung zu bewerben: Viele Schulen sind offen für Abwechslung und somit für Gastlehrer, die zum Beispiel Mathematikunterricht mit Inhalten aus dem landschaftgärtnerischen Berufsfeld gestalten.

Ideen für die Nachwuchswerbung und Präsenzmöglichkeiten auf Ausbildungsmessen erhalten interessierte Betriebe bei ihren jeweiligen Fachverbänden.

 

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