Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Konjunktur im bayerischen Bau- und Ausbaugewerbe brummt derzeit, entwickelt sich aber unterschiedlich. Bei wichtigen Kennzahlen zeigt der Herbst-Lagebericht der Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern - Das bayerische Bau- und Ausbaugewerbe - bessere Werte im Baubereich.

Bau- und Ausbaugewerbe brummt (Foto: LVB)

Dort bezeichnen 76 Prozent der Unternehmer ihre Geschäftslage als gut oder sehr gut. Das sind noch einmal sieben Prozent mehr als vor einem Jahr. In den Ausbaugewerken gingen die positiven Einschätzungen dagegen auf 68 Prozent leicht zurück.

LVB-Sprecher Hans Auracher blickt insgesamt optimistisch in die kommenden Wintermonate: "Mit einem durchschnittlichen Auftragsbestand von zehn Wochen liegen unsere Branchen sogar noch über dem Durchschnitt des Handwerks. Gleichwohl sehe ich in einigen Bereichen noch deutlich Luft nach oben," betonte Auracher.

Laut Umfrage erwartet fast jeder zweite Betrieb gute Geschäfte im Winter, nur vier Prozent sehen schwarz. Die Nachfrage nach Handwerksleistungen werde, so der LVB-Sprecher, mit Blick auf die historisch niedrigen Zinsen weiter zunehmen.

Die Beschäftigungspläne der Unternehmen ziehen mit den positiven Konjunktureinschätzungen mit. Die Umfrage unter rund 2.200 Unternehmen lässt auf einen weiteren Personalzuwachs schließen. Auch im saisonal schwierigen Winterhalbjahr gibt es deutlich mehr Betriebe, die neue Mitarbeiter einstellen als Betriebe, die sich gezwungen sehen, Beschäftigte zumindest vorübergehend freizustellen.

Die hohe Ausbildungsleistung im bayerischen Bau- und Ausbauhandwerk kann laut Herbst-Lagebericht gehalten werden. Dabei würden die Betriebe noch mehr Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen, stoßen jedoch durch den Bewerbermangel an ihre Grenzen. Etwa die Hälfte der Unternehmer wäre deshalb bereit, arbeitslose Fachkräfte aus dem EU-Ausland zu beschäftigen oder Jugendliche aus dem EU-Ausland auszubilden. Sprachbarrieren und Integrationssorgen werden von der anderen Hälfte der Unternehmen als Hindernis gesehen.

Von der neuen Bundesregierung erwartet die LVB deutlich mehr Impulse für den Wohnungsbau. Auracher mahnt unter anderem die Stärkung der sozialen Wohnraumförderung und eine Erhöhung der Abschreibung für Wohngebäude an.

"Wenn das Wohnen in Ballungsgebieten und Wachstumsregionen nicht zum Luxusgut werden soll, braucht Bayern dringend zusätzliche bezahlbare, altersgerechte und energieeffiziente Wohnungen", mahnt Auracher.

Außerdem müsse es mit den neuen Mehrheitsverhältnissen im Bund endlich einen neuen Anlauf bei der steuerlichen Förderung der energetischen Gebäudesanierung geben. Sonst scheitere die Energiewende.

Die Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern repräsentiert zehn Verbände des Bau- und Ausbauhandwerks mit rund 330.000 Mitarbeitern in ca. 35.000 Betrieben. Alle Daten des Lageberichts finden Sie online.

 

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