Pilze leben mit und von den Bäumen. Meist ist diese Lebensgemeinschaft für beide gewinnbringend, doch einige Pilze sind holzzersetzend und führen zum Absterben der Bäume. Welche Baumpilze für Gartenbäume problematisch sein können, stellt die Bayerische Gartenakademie vor.
Schwefelporling
Der Schwefelporling bevorzugt Hölzer mit dunklem Kern, wie Pflaume, Kirsche und Walnuss. Mit seiner auffällig gelben Färbung ist er ein sehr auffälliger Baumpilz. Die Fruchtkörper erscheinen im Frühjahr, bleiben am Stamm haften und werden bis zum Herbst fast weißlich. Der Schwefelporling befällt hauptsächlich das Kernholz. Das Splintholz mit der Wachstumsschicht ist nicht betroffen. Lange Zeit kann ein Baum mit dem Befall leben, da der Pilz wasser- und nährstoffführende Leitungsbahnen nicht blockiert. Er höhlt nur systematisch das Innere des Baumes aus. Im Hausgarten sollte deshalb immer wieder die Standsicherheit überprüft werden.
Brandkrustenpilz
Der Brandkrustenpilz zerstört langsam und im Verborgen Wurzeln und Stammgrund. Dort dringt er durch Verletzungen in das Holzgewebe ein. Im Holz entwickelt sich eine Moderfäule, die es brüchig macht. An Rotbuchen ist der Pilz schon frühzeitig zu erkennen, weil sich die Rinde abheben lässt. Bei anderen Baumarten, wie der Rosskastanie bleibt der Pilz im Verborgenen und wird erst augenscheinlich, wenn der Baum plötzlich und unerwartet umfällt. Typisch für den Brandkrustenpilz sind die braunschwarzen krustigen höckerartigen Ausbildungen am Stammgrund. Gefährdet sind besonders Bäume an Straßenrändern, weil sie am Stammgrund durch Anfahrschäden häufiger verletzt werden. Linde, Rotbuchen, aber auch Hainbuchen, Tulpenbaum, Birke und Ulme gehören zu den anfälligen Bäumen. Vitale Gehölze können unter Umständen den Pilz eine Zeit lang überwachsen und lange mit ihm leben. Doch die Standsicherheit ist immer in Frage gestellt.
Der Brandkrustenpilz trägt im Wald zum Abbau organischer Substanz bei. Er zersetzt Baumstubben indem der Pilz die Zellen ummantelt. Er baut das Holz zwar ab, doch es bleibt eine dünne Zellwand erhalten. Diese Eigenschaft machen sich auch Geigenbauer zu nutze. Geeignetes Holz wird mit dem Brandkrustenpilz infiziert. Über mehrere Monate baut er die Holzstruktur ab, so dass die Zellwände dünner werden, aber noch elastisch und stabil bleiben. Der Klang dieses Holzes soll besonders klar klingen.
Hallimasch
Der Hallimasch gehört zu den weltweit verbreitetsten Schadorganismen der Bäume und kommt in jedem Boden vor. Er ist ein wichtiger Pilz zum Abbau von totem Holz. Er befällt aber auch gesunde Bäume, wenn diese durch Stressfaktoren, wie Schädlingsbefall, Staunässe, Wasser- und Nährstoffmangel geschwächt sind. Über Wunden kann der Pilz in den Baum eindringen. In vielen Fällen wehrt sich der Baum selbst und macht den Pilz unschädlich. Gelingt es dem Pilz aber sich im Baum auszubreiten, zerstört er dessen Wachstumsschicht. Dieser Prozess kann sich über mehrere Jahre hinziehen bis der Baum abstirbt. Typisch für einen Hallimaschbefall sind die weißen Myzellappen zwischen Rinde und Holz. Im Boden können sich 1-3 mm starke lange Myzelstränge bilden, die von Baum zu Baum wachsen. Am Wurzelauslauf bildet der Pilz von Juli bis Dezember seine Fruchtkörper, die Hutpilze. Sie stehen in Büscheln und sind braun, rötlich oder honiggelb. Besonders lästig ist er, wenn das Myzel im Oberboden die Rasengräser austrocknet. Der Pilz kann zwar nicht bekämpft, aber doch in seiner Vitalität eingeschränkt werden. Entfernen Sie befallene Bäume, Baumstumpen und Wurzeln. So entziehen Sie ihm die Nahrungsgrundlage. Vermeiden Sie auch das Befahren des Bodens mit schweren Maschinen. Bodenverdichtungen können zu Verletzungen der Wurzeln führen.
Der Hallimasch ist trotz seiner schädlichen Eigenschaften ein Wunderwerk der Natur. Er kann mehrere hundert Jahre alt werden und so sogar eine Ausdehnung von mehreren Hektar erreichen. Ein eindeutiges Erkennungsmerkmal ist seine Biolumineszenz. In absoluter Dunkelheit fängt befallenes Holz an zu leuchten.