„Am Montag, dem 19.02.1990, erschienen im Salon 1+2 des Steigenberger Airport-Hotels, 6000 Frankfurt am Main, […] 16 Personen zur Beschlussfassung über die Gründung eines einzutragenden Vereins mit dem Namen „Fachverband Bauwerksbegrünung e. V. (FBB).“ (Auszug aus dem damaligen Protokoll).
Die Fachvereinigung Bauwerksbegrünung e.V. (FBB), wie sie kurze Zeit später umbenannt wurde, ist am 19.02.1990 von 12 Mitgliedern gegründet worden. Sie ist aus dem Arbeitskreis „Vegetationstechnik für Grünflächen im Siedlungsbereich“ der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) entstanden, um als „Förderkreis Bauwerksbegrünung“ zu agieren. Alle FBB-Gründungsmitglieder waren auch FLL-Mitglieder.
Heute beläuft sich die Mitgliederzahl der auf gesunden wirtschaftlichen Beinen stehenden Fachvereinigung auf aktuell 124 Mitgliedern aus verschiedenen Bereichen rund um die Dach- und Fassadenbegrünung. Die FBB hat sich über Jahre hinweg einen exzellenten Ruf in der Gründach- und Fassadenbegrünungsbranche erarbeitet und wird von anderen Branchen-Verbänden anerkannt und geschätzt. Wie kaum ein anderer Verband hat die FBB kontinuierlich über 25 Jahre hinweg Jahr für Jahr firmenunabhängige Öffentlichkeitsarbeit für die Dach- und Fassadenbegrünung betrieben. So standen zu Beginn verschiedene Messen im Fokus wie „Arial“, „Bautec“, „Dach und Wand“, dann Aufklärungsseminare mit Vortragsreihen bei Gemeinden, Fachveranstaltungen „Abdichtung und Begrünung – gemeinsam durch Qualität und Sicherheit zu begrünten Dachlandschaften“, Interviews und Expertengespräche, doch auch schon 1995 das erste Symposium „Regenwassernutzung und Entsiegelung“. Am 25.03.2003 fand das erste Internationale FBB-Gründachsymposium in Ditzingen statt – richtungsweisend und mit Vorbildfunktion für andere Weltgründach-Kongresse als Kommunikations- und Wissensplattform zum aktuellen Stand von Forschung, Lehre und Praxis. Neben der jährlichen Wahl des „FBB-Gründach des Jahres“ (seit 2001) und der Präsentation besonderer Gründächer hat die FBB mit Broschüren zu aktuellen Themen der Branche informiert, wie beispielsweise mit der „WBB-Liste“ (Liste der „Wurzelfesten Bahnen und Beschichtungen“), die bis heute jährlich neu aufgelegt wird, den „Verankerungen im kommunalen Baurecht“, den „Förderungen von Dachbegrünungen durch eine gespaltene Abwassersatzung“. Heute ist es das „FBB-SchlagLicht“ mit verschiedenen Themenschwerpunkte, das aktuelle Argumentations- und Arbeitshilfen gibt.
Die FBB darf sich dafür mitverantwortlich fühlen, dass sich der Markt in Deutschland so positiv entwickelt hat und Deutschland Weltmarktführer in Sachen Bauwerksbegrünung ist. Sie hat schon bald über den Tellerrand hinaus geschaut und war 1997 Gründungsmitglied der Europäischen Föderation der Bauwerksbegrünungsverbände e. V. (EFB) und 2008 Gründungsmitglied der World Green Infrastructure Network (WGIN).
Die FBB hat stets das übergeordnete Ziel verfolgt, die Bauwerksbegrünung einem möglichst breiten Publikum nahe zu bringen. In der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung bestehen durch die Interessensgemeinschaft Möglichkeiten, die Einzelfirmen nicht zur Verfügung stehen – auf firmenneutralen Wegen positive Rahmenbedingungen für das Begrünen von Bauwerken zu schaffen.
Enge Verbindung mit anderen Verbänden (u.a. FLL und BGL)
Die enge Verbundenheit mit der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) ist vielfach dokumentiert und im ersten Jahr war auch die FBB-Geschäftsstelle noch bei der FLL in Bonn untergebracht. Auszug aus dem Protokoll der außerordentliche FBB-Mitgliederversammlung in Bonn am 23.04.1990: „… dass das Ziel dieser Arbeit immer die enge Verklammerung mit der FLL gewesen sei und dass darüber hinaus Zweck der Vereinigung weder die selbstständige Erarbeitung von Richtlinien noch die eigenständige Forschung und Entwicklung sei, sondern vielmehr deren Förderung. […]. Die FBB hat schon mit ihren ersten öffentlichen Auftritten 1991 auf den Messen „Dach und Wand“ und „Areal“ und bei mehreren 2-tägigen Seminaren die FLL-Dachbegrünungsrichtlinie beworben und zudem im April 1992 das 1. FBB-FLL-Fassadenbegrünungs-Forum durchgeführt.
Doch nicht nur FBB und FLL stehen sich seit 25 Jahre nahe, auch der Bundesverband für den Garten- und Landschaftsbau e. V. (BGL) spielt in der Entwicklung der FBB eine große Rolle. Auch zwischen FBB und BGL fand seit der Geburtsstunde eine enge Abstimmung statt, die sich unter anderem in den gemeinsamen „Hinweise zur Pflege und Wartung begrünter Dächer“ widerspiegelte, die mit FLL und dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks e. V. (ZVDH) erarbeitet wurde.
Ziele der FBB – gestern wie heute
Die FBB ist sich treu geblieben und die erste groß angelegte Mitgliederwerbung von 1991 könnte auch heute noch so stehen: „Das Hauptziel der FBB ist die Förderung der Begrünung von Bauwerken, speziell von Dächern und Fassaden. Hierzu sollen einer möglichst breiten Öffentlichkeit insbesondere die notwendigen technischen Voraussetzungen objektiv vermittelt werden. […]. Die FBB wird ihre Arbeit in enger Anlehnung an die FLL und im Sinne aller an der Bauwerksbegrünung interessierten Kreise durchführen. […] Aufgerufen, Mitglieder in der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung (FBB) zu werden, sind alle an der Bauwerksbegrünung interessierten Kreise wie z.B. Baustoffhersteller, verarbeitende Betriebe aus dem Bau- und Begrünungssektor, Unternehmen, die Produkte zur Bauwerksbegrünung herstellen, liefern oder vertreiben, Verbände, Vereine und andere Institutionen, Architekten, Landschaftsarchitekten, Ingenieure, Wissenschaftler, Publizisten und viele mehr.“
Geburtstagsfeier beim 13. FBB-Gründachsymposium
Im Rahmen des 13. Internationalen FBB-Gründachsymposiums wurde am 05.03.2015 mit 150 Teilnehmern das 25-jährige Bestehen der Fachvereinigung Bauwerksbegrünung gefeiert – mit Ansprachen der langjährigen Weggefährten Jürgen Rohrbach (FLL) und Dr. Michael Henze (BGL), Geburtstagstorte und Sekt. FBB-Präsident Dr. Gunter Mann begrüßte in seiner Einführungsansprache besonders die drei anwesenden FBB-Gründungsmitglieder Fritz Hämmerle, Wolfgang Tebart und Peter Bott und gemeinsam schnitten die vier Genannten in der Kaffee-Pause auch die Geburtstagstorte an. Und danach gab es mit „25 Jahre FBB. Chronologie, Highlights, Ausblick“ einen kurzen Rückblick, den kein anderer so treffend rüber bringen konnte wie FBB-Gründungs- und Ehrenmitglied Fritz Hämmerle. Und zum Abschied durfte noch jeder Symposiumsteilnehmer einen „Goldenen Sekt“ mitnehmen mit dem Aufdruck „25 Jahre FBB. Feiern Sie mit!“.
Fazit und Ausblick aus dem Rückblick 25 Jahre FBB
- FBB-Entstehung aus der FLL und auch enge Abstimmung mit dem BGL, also eine historische Verbundenheit mit anderen Verbänden
- Solide Basis beruhend auf Mitgliedsbeiträgen und unabhängig von Sponsoren
- Seit der Gründung 1990 hat kein Verband so kontinuierlich Jahr für Jahr Öffentlichkeitsarbeit für die Dach- und Fassadenbegrünung betrieben
- Nach wie vor ist die FBB der einzige neutrale Verband in Deutschland, der sich nur mit die Dach- und Fassadenbegrünung beschäftigt
- Die FBB hat den Grundstein für den heutigen erfolgreichen Markt der Bauwerksbegrünung gelegt
- Vieles, was wir heute meinen „neu“ zu „erfinden“, gab es schon zu früheren Zeiten … z.B. „Forum Fassadenbegrünung“, „Manifest Grün“, u. v. m. Das heißt, um einen guten Schritt nach vorne zu gehen, lohnt sich ein Blick zurück
- Es gibt noch einige Mitglieder aus der Gründungszeit, die auch heute noch aktiv sind
- Die Mitgliederzahl ist kontinuierlich und vor allem in den letzten Jahren gestiegen
- Verbände, Unternehmen und Personen, die die ähnliche Interessen haben, müssen sich zusammen tun und gemeinsam das große Ziel „mehr begrünte Dächer und Fassaden“ ansteuern
- Es gilt jetzt noch mehr als früher, Städteplaner und Politiker von der Bauwerksbegrünung zu überzeugen
- Es muss eine neutrale Wissens- und Informationsplattform für alle Interessierten geschaffen werden
Weitere Informationen zur 25-jährigen FBB-Geschichte gibt es in Form eines 4-Seiters, der onine verfügbar ist.