Der Vorstand des Zentralverbandes Gartenbau e. V. (ZVG) diskutierte am 19. Juni 2017 seine Positionen zur Bundestagswahl 2017 und aktuelle gartenbaupolitische Themen mit dem Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft auf der Internationalen Gartenausstellung 2017 (IGA) in Berlin.
ZVG-Präsident Jürgen Mertz dankte den Fraktionen für Ihren Einsatz für den Antrag „Gartenbau sowie Garten- und Landschaftsbau als innovativen Wirtschaftszweig stärken und zukunftsfest machen“ und die damit verbundene Wertschätzung für die Branche. Anhand jüngster Ergebnisse der ZVG-Geschäftsklimaumfrage machte er die aktuelle wirtschaftliche Situation des Gartenbaus deutlich. Allgemein habe die Branche einen guten Start in das Wirtschaftsjahr erfahren, erläuterte Mertz. Besonders der Zierpflanzenbau sei auf einem Rekordhoch. Die Aussichten für die kommenden Monate im Obstbau seien aufgrund der verheerenden Frostschäden im Frühjahr allerdings unbefriedigend. Hier fordert der ZVG politische Unterstützung bei der Entschädigung der betroffenen Betriebe. Diskutiert wurde auch über das Auftreten von Quarantäneschädigern. Auch hier gilt es, eine entsprechende Versicherungslösung zu finden.
Weitere Schwerpunkte der Diskussion lagen bei der Pflanzenschutzmittelzulassung und der Forschung, speziell nach Torfersatzstoffen. „Unsere Branche ist in erheblichem Maße direkt von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Dies hat sich beispielsweise bei den Spätfrösten im April dieses Jahres deutlich gezeigt. Nicht umsonst sind wir seit Jahrzehnten um klimaschonende Verfahren und Technik bemüht“ erklärt der ZVG-Präsident. Die Torfreduktion in der gartenbaulichen Produktion sei auch dem Gartenbau ein großes Anliegen. Ohne eine ausreichende Menge und Qualität an alternativen Ausgangsstoffen sei dies allerdings nicht möglich. Daher begrüße der ZVG das, von der Bundesregierung geplante, Forschungsprogramm zu Torfersatzstoffen.
Auch der aktuelle Stand zum Bundesprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Landwirtschaft und im Gartenbau war Teil der Diskussion mit den Abgeordneten Die sehr gute Nachfrage bereits im ersten Jahr zeigt, dass es sich um ein wichtiges Programm für den Gartenbau handelt. Dieses gilt es fortzuführen.
„Die Bedeutung von Gartenschauen für eine nachhaltige grüne Stadtentwicklung wird am Beispiel der IGA einmal mehr deutlich. In Zeiten sich wandelnden Klimas und zunehmender Extremwetterereignisse brauchen wir die „grünen Lungen“ unserer Städte dringend“, betonte Mertz im Rahmen der begleitenden Führung über das Gelände der IGA.