Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Einsatz von Biokraftstoffen in der Land- und Forstwirtschaft stellt einen der Schwerpunkte des 15. Internationalen Fachkongresses für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2018“ im Rahmen der Internationalen Grünen Woche dar. Präsentiert wird das Thema von der Branchenplattform „Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft“, die zudem auch einen Messestand im Rahmen des Erlebnisbauernhofs in Halle 3.2 der Grünen Woche realisiert.

„Kraftstoffe der Zukunft 2018“ im Rahmen der Internationalen Grünen Woche

Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau und Vorsitzender der Branchenplattform, zum Messe- und Kongressauftritt in Berlin: „Mit der Grünen Woche und dem Kongress erreichen wir sowohl Land- als auch Forstwirte, die für den Einsatz von Biokraftstoffen gewonnen werden können. Dazu vertiefen wir den Dialog mit Bundes- und Landespolitikern, Verwaltung, Verbänden und Verbrauchern. Gerade die Vertreter der Politik sind es, die letzten Endes entscheiden, dass die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Biokraftstoffen stimmen.“

Biokraftstoffe für Politik und Öffentlichkeit

Am Stand der Branchenplattform in Halle 3.2. (Standnummer 114) informieren Experten Abgeordnete, Landesvertreter, Wirtschaftsvertreter, Landwirte und Verbraucher über die technischen und ökonomischen Rahmenbedingungen des Einsatzes von Biokraftstoffen. Der Stand ist dabei eingebettet in eine umfassende Präsentationsfläche der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) zum Multitalent Raps. Dort wird der gesamte Lebensweg der Rapspflanze – von der Züchtung über den Anbau und die Verarbeitung bis hin zur Verwendung des Rapsöls als hochwertiges Speiseöl und als Biokraftstoff dargestellt. Ein zentrales Ausstellungsstück am Stand ist ein mit Biokraftstoffen betriebener Traktor von John Deere. Der Traktor-Prototyp demonstriert die technische Machbarkeit und die Umweltvorteile, die der Einsatz von Biokraftstoffen auch innerhalb der landwirtschaftlichen Produktion bietet. Er steht für ein zur Förderung durch das BMEL beantragtes Projekt, dessen Ziel die Entwicklung eines „Ein-Tank-/Multiple-Fuel-Systems“ ist. Dabei passt sich der Dieselmotor optimal dem Kraftstoff (Diesel, B100 oder reine Pflanzenöle) an, ohne dass ein zusätzlicher Kraftstoffsensor eingesetzt wird.

„Neben modernen Bewirtschaftungsmethoden sind vor allem Biokraftstoffe derzeit einer der mengenwirksamsten Schritte, schnell und effizient den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase zu reduzieren. Biodiesel, Pflanzenölkraftstoffe und Biogas tragen nicht nur zur Dekarbonisierung des land- und forstwirtschaftlichen Mobilitätssektors bei, sondern liefern zusätzlich heimische Eiweißfuttermittel (Rapspresskuchen oder Rapsextraktionsschrot) sowie organische Düngemittel (Gärreste). So werden nicht nur regional geschlossene Energie- und Stoffkreisläufe geschaffen, sondern auch eine Lebensmittelproduktion unabhängig von internationalen Mineralölmärkten ermöglicht“, so der Branchenplattform-Vorsitzende Horper.

Branchenplattform mit Forum und Infostand bei „Kraftstoffe der Zukunft“

Auf dem Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“, der am 22. und 23. Januar im City Cube Berlin stattfindet, können die Kongressbesucher während des Forums „Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft“ am 23.Januar von 14:30 bis 16:30 Uhr und am Infostand Informationen zur Plattform erhalten und die Mitglieder kennen lernen. Bei Vorträgen wie „Abgasnachbehandlung und Einsatzsicherheit pflanzenölbetriebener Landtechnik“, „Erste Erfahrungen mit dem Einsatz von Biomethan in Traktoren“, „Einspritzverhalten moderner Common-Rail-Einspritzsysteme beim Betrieb mit Pflanzenöl-Kraftstoffen“ oder „Das Haferprinzip für Landmaschinen“ wird ein breites Themenspektrum zu Biokraftstoffen bedient.

Über die Branchenplattform

Die im Mai 2016 gegründete Branchenplattform „Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft“ verfolgt das Ziel ein umfassendes und neutrales Informationsangebot zu den Vorteilen und technischen Aspekten des Einsatzes unterschiedlichster Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft bereitzustellen. Im Fokus stehen dabei Biodiesel DIN EN 14214, Rapsölkraftstoff DIN 51605, Pflanzenölkraftstoff DIN 51623 sowie Biomethan Kraftstoff – CNG – DIN 51624. Die Plattform, deren Geschäftsstelle vom Bundesverband Bioenergie e.V. (BBE) und dem Bundesverband Dezentraler Ölmühlen und Pflanzenöltechnik e.V. (BDOel) betreut wird, steht allen interessierten Kreisen – nicht nur der Land- u. Forstwirtschaft – offen.