Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Jetzt ist der Frühling da! Lange vor den Eisheiligen, dem traditionellen Maitermin für alles Frostempfindliche, transportieren derzeit die Gärtner des Botanischen Gartens Karlsruhe die ersten der großen Kübelpflanzen ins Freie.

Kübelpflanzen (Foto: Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg)

„Bei stabiler Witterung fangen wir mit den Pflanzen an, die auch mal einen leichten Frost vertragen können“, erklärt Thomas Huber, der Leiter des Botanischen Gartens. Die Profis der großen historischen Gartenanlage verteilen die umfangreichen Arbeiten daher auf mehrere Wochen – auch, weil es sich um insgesamt 300 Kübel und Töpfe handelt, die während der schönen Monate ganz klassisch die Schauhäuser, Beete und Wasserbecken dekorativ flankieren sollen.

Glashäuser im Botanischen Garten vor der Wiedereröffnung

Für Thomas Huber und sein Team ist es der Endspurt: Ende April öffnen die historischen Schauhäuser des Botanischen Gartens nach zwei Jahren der Sanierung wieder ihre Tore. Nicht nur die Konstruktion aus dekorativen Eisenstreben und Glas wurde nach dem Originalbefund restauriert – auch die Bepflanzung wird sich nun wieder so präsentieren, wie die Spaziergänger den Karlsruher Botanischen Garten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erleben konnten. „Zum Teil war das ziemlich detektivische Feinarbeit, um überhaupt Pflanzen der Arten zu finden, die die alten Bestandslisten der Gartenverwaltung für die Glashäuser aufführen“, erklärt Thomas Huber, der sich darauf freut, wenn er ab dem 26. April die Häuser wieder für das Publikum öffnen kann.

Einzigartiges Gartendenkmal des 19. Jahrhunderts

Die Gebäude des heutigen Botanischen Gartens, vor deren Halbrund sich die große Wiese mit den Blausternen ausbreitet, sind derzeit geschlossen. Die eindrucksvollen Glashäuser stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden ursprünglich vom Architekten Heinrich Hübsch entworfen, von dem auch das Gebäude der Kunsthalle stammt. Die historischen Gewächshäuser aus Metall und Glas sind derzeit noch geschlossen: Sie werden umfassend saniert. Ende April werden sie wiedereröffnet – mit einer Gestaltung und Bepflanzung, die sich exakt an den historischen Vorlagen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts orientiert. Die Anlagen in den Schauhäusern können dabei sogar auf archäologische Befunde verweisen. Karlsruhe wird dann über ein herausragendes Monument der Gartenkultur dieser Zeit verfügen.

 

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