Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Baubranche ist bereit, ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten. Das wurde bei den Innovationstagen der Staufen Baumaschinen GmbH (Göppingen) deutlich. Der größte JCB Vertragshändler in Baden-Württemberg und einer der umsatzstärksten in Deutschland hatte rund 400 Unternehmer und Entscheider nach Uhingen eingeladen.

Schloss Filseck bildete bei den Staufen-Innovationstagen 2021 die Kulisse für die neuesten Baumaschinen von JCB, Avant und Hydrema.

Für E-Baumaschinen wurde bei den Staufen-Innovationstagen der rote Teppich ausgerollt, im Bild der vollelektrische JCB-Minibagger 19C-1 E-TEC. (Fotos: Staufen Baumaschinen)

Im Innenhof von Schloss Filseck wurden die neuesten Baumaschinen des britischen Herstellers sowie Produkte von Avant und  Hydrema präsentiert. Dabei war die E-Mobilität ein beherrschendes Thema - verbunden mit dem Wunsch nach mehr staatlicher Unterstützung. So werden zwar Elektrofahrzeuge vom Bund finanziell gefördert, auf Baustellen eingesetzte E-Baumaschinen aber nicht.

"Die Richtlinien sind absolut kontraproduktiv und nicht umweltfreundlich", sagte Sascha Jakobi von der easysub plus GmbH, Oberursel, anlässlich der Staufen-Innovationstage. Er berät Unternehmen über Fördermöglichkeiten und kritisiert unter anderem, dass es für den Kauf einer elektrisch betriebenen Baumaschine nur Geld vom Staat gibt, wenn diese keine Straßenzulassung besitzt und ausschließlich auf dem eigenen Firmengelände des Antragstellers verwendet wird. "Das ist ein absolutes K.-o.-Kriterium", weiß der Experte. "Die meisten Bauunternehmer entscheiden sich daher nach wie vor für einen Verbrenner."

Diese Erfahrung macht auch Gerhard Vollmer, geschäftsführender Gesellschafter von Staufen Baumaschinen. Zu seinen Kunden zählen neben Bauunternehmen aller Art auch Abbruch- und Recyclingfirmen sowie immer mehr Kommunen. Weil E-Baumaschinen in der Anschaffung aber doppelt so teuer seien wie mit Diesel betriebene Geräte, spielten sie bisher im Verkauf kaum eine Rolle. In der Vermietung hingegen seien sie zunehmend gefragt, erklärt Gerhard Vollmer. Er fordert daher, die staatliche Förderung auf alle Elektro-Baumaschinen auszudehnen, die auf Baustellen zum Einsatz kommen. Der Staufen-Geschäftsführer sieht im Bereich bis zu 5 t Gesamtgewicht das größte Potenzial für den E-Antrieb, bei stärkeren Maschinen werde sich vermutlich Wasserstoff durchsetzen.

Elektro-Baumaschinen mit bis zu 5,2 t Betriebsgewicht vorgestellt

Bei den Staufen-Innovationstagen interessierten sich die Fachbesucher insbesondere für den vollelektrischen JCB-Minibagger 19C-1 E-TEC mit einem Betriebsgewicht von 1,9 t und den ebenfalls elektrisch betriebenen JCB-Kompakt-Teleskoplader 525-60E. Der 5,2-Tonner überzeugt mit einer Tragfähigkeit von 2,5 t und einer Hubhöhe von bis zu 6 m. Je nach Ausstattung kann die Maschine innerhalb von nur einer Stunde voll aufgeladen werden.

Auf Schloss Filseck ebenfalls zu sehen waren die elektrischen Avant-Multifunktionslader E5 mit 1,6 t Gewicht und 900 kg Hubkraft sowie der E6 mit 1,4 t und 760 kg Hubkraft, die nicht zuletzt bei Abbrucharbeiten hervorragende Dienste leisten. Eifrig getestet wurde auch die mit Elektro- oder Dieselmotor verfügbare  Avant-Hubarbeitsbühne Leguan 190. Besonders positiv bewertet wurden dabei die dank Einhebeltechnik einfache und sichere Bedienung des Geräts sowie dessen enorme Arbeitshöhe von bis zu 19 m.

Umfangreicher Einblick in JCB-Sortiment

Den Schwerpunkt der Ausstellung bildeten jedoch herkömmlich angetriebene Baumaschinen von JCB. Das Angebot reichte vom 2,6-Tonnen-Radlader 403 und die beiden 3,5-Tonnen-Minibagger 35Z-1 und 36C-1, für die keine Abgasnachbehandlung oder Abgasrückführung mehr erforderlich ist, über die neuen Stufe-V-Kompaktradlader 407 und 409 mit 5 t und 6 t Betriebsgewicht bis zum rotierenden 5,5-Tonnen-Teleskoplader 555-210R mit einer maximalen Hubhöhe von 20,5. Komplettiert wurde die JCB-Präsentation durch den  multifunktionalen Werkzeugträger Hydradig 110W (Betriebsgewicht 11,5 t) und den 28-Tonnen-Kettenbagger 245 XR. Trotz verringertem Hecküberstand erfordert dieser Neuzugang in der beliebten X-Serie von JCB keine Kompromisse bei Leistung und Kabinen-Raumangebot.

Mit einer Fertigungstiefe von 60 bis 70 Prozent setzt JCB bei wesentlichen Bauteilen verstärkt auf das eigene Know-how. Ein Großteil der Maschinen sei inzwischen mit Motoren des britischen Herstellers ausgerüstet, betonte Carsten Butt, Verkaufsleiter Baumaschinen JCB Deutschland, bei den Staufen-Innovationstagen. Einer der weiteren Schwerpunkte sei mit jährlich 60.000 Stück der Kabinenbau, in dessen Entwicklung Baggerführer einbezogen würden, um von deren praktischen Erfahrungen zu profitieren. Die Arbeitsplätze werden dabei immer komfortabler, so baut JCB mittlerweile in alle Kabinen von Baumaschinen mit mehr als 10 t Betriebsgewicht serienmäßig Klimaanlagen ein.

Auch Flaggschiff von Avant präsentiert

Die Fachausstellung auf Schloss Filseck wurde ergänzt durch die Maschinen von Avant, die nach den Worten von Produktmanager Daniel Fertig wegen ihrer vielseitig nutzbaren Anbaugeräte vermehrt im Kommunalbereich eingesetzt werden. Neben dem 1,5-Tonnen-Radlader 635 mit einer Hubkraft von 1,1 t bei einer Arbeitshöhe von bis zu 2,8 m fand der Multifunktionslader 860i mit einer Hubkraft von 1,9 t großes Interesse. Das 2,5-Tonnen-Flaggschiff der 800er-Baureihe bringt es auf eine Hubhöhe von 3,5 m und eine Fahrgeschwindigkeit von bis zu 30 km/h.

Hydrema: Hohe Leistungskraft auf beengten Flächen

Abgerundet wurden die Staufen-Innovationstage durch die kompakten, knickgelenkten Muldenkipper 707 G (7 t) und 912 (10 t) von Hydrema, die unter anderem durch ihre hohe Manövrierfähigkeit bestechen. Auch die Citybagger MX 17 und MX 18 mit kurzem Hecküberstand begeisterten das Fachpublikum. Trotz ihrer kompakten Abmessungen bieten die 18,3- und 18,7-Tonner eine hohe Leistungskraft für Arbeiten auf beengten Flächen.

Deutlich kürzere Lieferzeiten als im Branchenschnitt

Die 1984 gegründete Staufen Baumaschinen GmbH gehört mit einem Jahresumsatz von 24 Millionen Euro und rund 60 Beschäftigten zu den größten Baumaschinenhändlern in Baden-Württemberg. Während die Lieferzeiten in der Branche inzwischen bis zu einem Jahr betragen, bietet der familiengeführte Mittelständler seinen Kunden deutlich kürzere Fristen. Gerhard Vollmer, der gemeinsam mit seinen Söhnen Kevin und Steffen die Geschäfte führt, begründet dies mit einer großzügigen Warendisposition auch in Pandemiezeiten - mit positiven Auswirkungen auf den Umsatz. Trotz Coronakrise konnte Staufen Baumaschinen in den letzten Geschäftsjahren seine Erlöse ständig steigern.

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlene Inhalte für Sie: