Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Thüringer Kabinett hat am 04.10.22 eine weitere Thüringer Landesgartenschau beschlossen. Nachdem die Entscheidung im Juli vertagt wurde, beschäftigte sich das Kabinett unter Ministerpräsident Bodo Ramelow nun erneut mit den positiven Wirkungen auf eine Gartenschauregion. Zur großen Freude der Branche wurde zusätzlich zur kürzlich beschlossenen Landesgartenschau 2028 in der Orla-Region nun auch die siebte Thüringer Landesgartenschau 2030 vergeben. Ausrichter für 2030 ist die Stadt Altenburg.

Themengarten des Garten- und Landschaftsbaus auf der Bundesgartenschau 2021 in Erfurt (Bild: FGL)

Vor der Entscheidung hatte im Frühjahr 2022 eine vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft berufene Fachkommission alle Bewerberstädte besucht, um sich persönlich ein Bild von den Entwicklungsflächen zu machen. Insgesamt haben sich sechs Städte und interkommunale Zusammenschlüsse ursprünglich um die Landesgartenschau 2028 beworben und Konzepte mit einer Machbarkeitsstudie erstellt. Mit dabei waren Vertreter des Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e.V., des Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) und des Landesverband Gartenbau Thüringen e.V. 

Die Fachkommission zeigte sich sehr beeindruckt von den vielen qualitativ hochwertigen Konzepten der Städte. Dies führte wohl schließlich dazu, dass sich die Thüringer Landesregierung dazu entschloss eine zusätzliche Landesgartenschau zu vergeben. „Grüne Infrastruktur ist zwischenzeitlich für viele Städte essentiell, um den klimatischen Veränderungen und anderen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“ so Karsten Hain, Präsident des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e. V. 

Die Vertreter der Branche in der Fachkommission, die sich intensiv mit den Konzepten beschäftigte und alle Bewerberstädte bereiste, sind begeistert. Viele Städte hätten umfangreiche Bürgerbeteiligungsprozesse gestartet, um Ideen zu sammeln und frühzeitig eine hohe Akzeptanz des Projektes in der Bürgerschaft zu erreichen. 

Von Seiten der Verbände wurde schon seit Jahren gefordert, die erheblichen Vorteile für die Regionalentwicklung einer Gartenschau zu nutzen und alle 2 Jahre eine Gartenschau in Thüringen zu fördern. „Wir begrüßen es außerordentlich, dass drängende Aufgaben wie Nachhaltigkeit und Klimawandel in grünen Infrastrukturprojekten nun mit Nachdruck angegangen werden können“, so Ulrich Haage, Präsident Landesverband Gartenbau Thüringen e.V. und Wolfram Stock, Vorsitzender Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen. 

Die ausrichtenden Städte profitieren in erheblichem Maße von der finanziellen Förderung im Kontext einer Gartenschau. Das Land Thüringen fördert Investitionen im Kernbereich der Landesgartenschau anteilig mit bis zu 5,1 Mio. Euro. Dazu kommen Zuschüsse für flankierende Maßnahmen aus anderen Fördertöpfen des Landes. Die Politik schafft damit die entsprechenden Leitplanken, die Umsetzung liegt in der Verantwortung der Städte und Kommunen. 

Die erste Landesgartenschau fand in Thüringen 2000 in Pößneck statt. 2025 wird die Stadt Leinefelde-Worbis Gastgeber der fünften Thüringer Landesgartenschau sein.

 

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