Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bodendecker sind aus der modernen Garten- und Landschaftsgestaltung nicht mehr wegzudenken. Sie verleihen unseren Grünflächen nicht nur einen attraktiven Look, sondern tragen auch aktiv zur Nachhaltigkeit bei. Die niedrig und dicht wachsenden Pflanzen sind wahre Allrounder und erfüllen gleich mehrere Aufgaben.

Ein durchdachtes und umfassendes Gartenkonzept kommt nicht ohne Bodendecker aus. (Foto: unsplash.com ©Veronica Reverse CCO Public Domain)

Die passenden Bodendecker können private Gärten und auch öffentliche Grünflächen in grüne Oasen verwandeln. (Foto: unsplash.com ©Tim Mossholder CCO Public Domain)

So verhindern Bodendecker, dass sich Unkraut unkontrolliert ausbreiten kann und schützen dabei den Boden auch vor Erosion. Gleichzeitig verbessern viele der Pflanzen die Bodenqualität und bieten ein eigenes Ökosystem für diverse nützliche Insekten. Zu guter Letzt sehen sie auch einfach fantastisch aus und helfen dabei, das wahre Potenzial von Garten- und Parkanlagen zu entfalten.

Kriterien für die Pflanzenwahl

Leider genügt es nicht, die Bodendecker nur nach optischen Gesichtspunkten auszusuchen, wenn man möchte, dass die Pflanzen zu einem dichten Teppich heranwachsen. Bei der Auswahl von Bodendeckern spielen nämlich verschiedene Faktoren eine wichtige Rolle. Ein wichtiges Kriterium ist die Frage, auf welchem Boden ein Bodendecker gedeihen soll. Einige Bodendecker bevorzugen lehmige Böden, während anderen sandige oder tonige Untergründe deutlich besser gefallen. Gärtner, ganz gleich ob Hobbyist oder Profi, sollten deshalb die Bodenbedingungen kennen. Im Idealfall wird sogar der pH-Wert gemessen, doch oft genügt es bereits, über die Durchlässigkeit Bescheid zu wissen. Natürlich ist auch entscheidend, wie viel Sonnenlicht ein Pflanzort bekommt. Während es manche Bodendecker lieber schattig mögen, sind andere regelrechte Sonnenanbeter.

Viele Pflanzen, die als Bodendecker zum Einsatz kommen, haben gewisse Toleranzen, sodass sie beispielsweise sowohl schattige als auch halbschattige Standorte verkraften. Wichtiger sind häufig die klimatischen Bedingungen. Bodendecker aus südlichen Gefilden kommen problemlos mit Trockenheit und Hitze klar, sind dafür aber möglicherweise frostempfindlich. In unseren Breitengraden sollten nur Pflanzen gewählt werden, die zumindest bis hin zu leichten Minustemperaturen (ca. -10 °C) winter- und frosthart sind. Sollen die Decker das Beet nur im Sommer verschönern und sind als einjährige Pflanzung geplant, dann ist dieses Kriterium natürlich hinfällig.

Vielfältige Anwendungsbereiche

Bodendecker sind echte Alleskönner, weshalb sie in den verschiedensten Arrangements und Situationen zum Einsatz kommen. In privaten Gärten liegt der Schwerpunkt oft auf der Optik. Man möchte eine attraktive und gemütliche Umgebung schaffen, in der man entspannen, sich mit Familie und Freunden treffen oder den eigenen Hobbys nachgehen kann. Bei der Auswahl von Bodendeckern für private Gärten sind deshalb ästhetische Aspekte meistens besonders wichtig. Eine niedrige und dichte Wuchsform wird allgemein hin als wünschenswert angesehen, da sie eine schöne Grundlage für andere Pflanzen bildet und den Wildwuchs von störendem Unkraut effektiv unterdrückt. Ein gutes Beispiel für einen immergrünen Bodendecker, der im Sommer lange Blüten trägt, ist die Teppichmispel (Cotoneaster dammeri radicans). Sie ist winterhart, hat keine besonders hohen Ansprüche an den Standort und überzeugt mit ihrer attraktiven Wuchsform. In den richtigen Abständen gepflanzt, bildet sie einen grünen Teppich, der die Blicke auf sich zieht und gleichzeitig äußerst pflegeleicht ist.

Bei öffentlichen Grünflächen spielen ästhetische und funktionale Aspekte gleichermaßen eine wichtige Rolle. Hier ist es wichtig, Bodendecker auszuwählen, die robust und widerstandsfähig sind, um den Anforderungen einer hohen Beanspruchung standzuhalten. Gleichzeitig müssen die Pflanzen auch ohne einen großen Pflegeaufwand gedeihen, damit die Kosten für die Instandhaltung der Grünflächen so gering wie möglich ausfallen.

Besonders häufig begegnen einem in Parkanlagen Bodendecker wie Efeu (Hedera), Frauenmantel (Alchemilla) oder die Schleifenblume (Iberis). Ist die Anlage an einem Hang gelegen, stellt sie oft eine besondere Herausforderung dar. Bodendecker für solche Standorte müssen über gute eine Bodenbindung verfügen und dazu beitragen, Erosion zu verhindern. Auch hier punkten Kandidaten wie die Teppichmispel, die durch ein robustes Wurzelsystem überzeugen kann.

Das Geheimnis schöner Bodendecker-Teppiche

Um sicherzustellen, dass Bodendecker ihre volle Pracht entfalten und die ihnen angedachte Funktion erfüllen können, ist die richtige und regelmäßige Pflege wichtig. Das trifft vor allem zu, wenn wir uns für empfindlichere Exemplare entschieden haben. Bodendecker haben unterschiedliche Bewässerungsbedürfnisse. Abhängig sind diese von der jeweiligen Pflanzenart und den lokalen Bedingungen. In der Regel ist es wichtig, Bodendecker während der Anfangsphase ausreichend zu bewässern, um sie bestmöglich beim Anwachsen zu unterstützen. Sobald sie sich voll entwickelt haben, können viele Bodendecker auch mit trockenen Phasen gut umgehen und benötigen daher bei gemäßigten Temperaturen nur eine gelegentliche Bewässerung. Wer das Wachstum und die Blütenentwicklung pushen möchte, der sollte zusätzlich in den richtigen Abständen düngen. Welche Nährstoffe die Pflanze in besonders hohem Maße braucht, hängt von der Art ab. Bei der Kombination unterschiedlicher Bodendecker ist es ratsam, einen ausgewogenen Dünger mit niedrigem Stickstoffgehalt zu verwenden. Eine gezielte Düngung im Frühjahr und Herbst ist oft schon ausreichend, um die Nährstoffversorgung der Bodendecker sicherzustellen.

Nützliche Praxistipps

Neben diesen allgemeinen Grundlagen zur Auswahl und Pflege von Bodendeckern gibt es noch diverse nützliche Praxistipps von erfahrenen Gärtnern, die sich beruflich oder in ihrer Freizeit über viele Jahre hinweg mit ihren Pflanzen beschäftigt haben. Unterschätzt wird beispielsweise häufig, welchen positiven Einfluss die bunte Kombination verschiedener Bodendecker auf eine abwechslungsreiche und schöne Anlagengestaltung haben kann. Visuell interessant wird es oft nämlich erst, wenn unterschiedliche Blattformen, Blütenfarben und Wuchsvarianten zum Einsatz kommen.

Ebenfalls zu wenig Beachtung bekommt der Platzbedarf einzelner Pflanzen. Nur wenn die jungen Pflanzen ausreichend Raum haben, um sich zu entfalten, können sie wachsen, ohne andere Gewächse zu überwuchern. Sehr praktisch ist übrigens auch das konsequente Mulchen. Eine Mulchschicht hilft dabei, den Boden feucht zu halten, reduziert das Unkrautwachstum und verbessert nebenbei noch die Bodenstruktur. Für das beste Ergebnis ist es manchmal auch nötig, sich von Gartenbauexperten oder Gärtnereien Empfehlungen und Ratschläge zu holen.

Weiterführende Links zu diesem Thema:

https://gartenhit24.de/cotoneaster-dammeri-radicans

https://www.soll-galabau.de/aktuelle-news/ansicht-aktuelles/datum/2023/06/04/unkraut-keine-chance-geben-immergruene-bodendecker-sind-attraktiv-und-pflegeleicht.html

https://www.ndr.de/ratgeber/garten/Den-Gartenboden-bestimmen-und-verbessern,gartenboden100.html