Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der 25. April ist der Internationale Tag des Baumes. Heimische Laubbäume und alte Obstbäume sind ein sehr beliebtes Zuhause für viele Insekten, Vögel und Säugetiere und bereichern auch uns Menschen. In unseren Breiten bieten diese je nach Jahreszeit auch noch ein geniales Service: Im Sommer spenden sie willkommenen Schatten und im Winter lassen sie das Licht zu uns durchdringen.

Kletterrose im Nussbaum (Bild: © „Natur im Garten“ / K. Weber)

Ein Baumhaus bauen? Klettern? Schaukeln? Naschen? Ein alter Baum ist ein wahres Eldorado für Kinder im Garten. Darüber hinaus können sogar abgestorbene Bäume noch für bezaubernde Gestaltungsideen dienen, solange die Sicherheit gewährleistet ist – zum Beispiel als natürliche Rankhilfe für Kletterrosen, Waldreben oder andere Kletterer.

Alte Bäume werden allzu schnell einmal umgesägt, ohne zu bedenken, dass dort vom Buntspecht bis zur Hirschkäferlarve tausende Tiere leben, die dringend alte Bäume für ihren Fortbestand brauchen. Außerdem wird dieses sogenannte Tot- oder Biotopholz in englischen Landschaftsgärten seit Jahrhunderten als romantisches Gestaltungsobjekt verwendet.

„Machen Sie es den englischen Meistern der Gartenkunst nach und pflanzen Sie am Fuß eines abgestorbenen oder altersgreisen Baumes zum Beispiel eine Ramblerrose. Sie schenkt dem knorrigen Baum mit ihren blühenden Ranken eine zweite Jugend, ist sichere Kinderstube für Jungvögel und Nahrungsquelle für Bienen. So bleibt der ehrwürdige Baum Lebensraum für Specht & Co. und wird zum einmaligen Blickfang im Garten“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.

Ramblerrosen können eine bemerkenswerte Größe erreichen, deshalb sollte der Baum als „Klettergerüst“ stabil und kein Flachwurzler sein sowie einen Stammdurchmesser von mindestens 40 cm aufweisen. Die Pflanzung der Gehölze erfolgt idealerweise im Herbst – die Baumschulen der Region als „Natur im Garten“ Partnerbetriebe bieten hier neben Containerware auch günstigere, wurzelnackte Rosen an. Lockern Sie bei Containerpflanzen den Wurzelballen vor dem Setzen. Stellen Sie die Rose vor dem Pflanzen zwei Stunden in einen Wassereimer. Heben Sie das Pflanzloch nordseitig in einer Entfernung von etwa einem Meter vom Baumstamm großzügig (am besten doppelte Wurzelballenbreite und -höhe) aus. Achten Sie darauf, keine größeren Baumwurzeln zu verletzen. Platzieren Sie als Wurzelkonkurrenzschutz drei Lagen dicken Karton baumseitig, senkrecht stehend an der Wand des Pflanzlochs. Stellen Sie die gut gewässerte Rose leicht schräg in Richtung des Baumstamms in das Pflanzloch und füllen Sie dieses mit der aufgebesserten Aushuberde auf. Die Veredelungsstelle sollte sich nach der Pflanzung 5 cm unter der Erdoberfläche befinden. Drücken Sie die Erde fest mit den Händen an und gießen Sie reichlich. Zuletzt wird die Rose zum Schutz vor Frost 10 cm hoch mit Erde angehäufelt, in rauen Gegenden können die Triebe zudem mit Laub und Reisig abgedeckt werden. Der Erdhügel sollte im Frühjahr so lange belassen werden, bis die Rose etwa 10 cm hoch ausgetrieben hat. Mittels eines Bodenankers und eines dicken Kokosseils wird die Rose abschließend direkt in die Baumkrone geleitet. Die Triebe sollten laufend, schonend angebunden werden, bis sie in den ersten dicken Ästen des Baumes festen Halt gefunden haben.

„Natur im Garten“ Videotipps:
Seltene Tierarten wie Spechte, Bock- und Hirschkäfer oder Wildbienen machen stehendes Totholz zu neuem Lebensraum im Naturgarten. Die Möglichkeiten sind zahlreich und reichen vom Totholztipi über natürliche Nisthöhlen bis zur Käferburg. Jeder kann einen Beitrag leisten: 1. Link'

Stämme, Äste und Zweige bieten wichtige Strukturen für Kleinsäuger, Singvögel, Käfer und andere Insekten. Statt sie zu verbrennen, zu zerkleinern oder gar aus dem Garten wegzubringen, empfehlen wir, sie als vielfältigen Lebensraum im Naturgarten zu belassen. Abgestorbenes Holz wird durch zahlreiche Organismen besiedelt. So wird es wiederbelebt – fachsprachlich zu Biotopholz: 2. Link

Die richtige Auswahl von Bäumen
In Privatgärten und auch im öffentlichen Raum sind Baumgröße, Kronenform und besonderer Blatt- oder Blütenschmuck meist die vorrangigen Kriterien bei der Baumauswahl. Um jedoch geeignete Baumarten auszuwählen, ist es von besonderer Bedeutung die Standortbedingungen wie Licht/Schatten, Bodenbeschaffenheit und die klimatischen Gegebenheiten zu berücksichtigen. Nur dann werden Bäume über Jahrzehnte hinweg gesund und prächtig gedeihen. Der „Natur im Garten“ Baumnavigator hilft bei der Auswahl des richtigen Baumes für den Hausgarten oder für den öffentlichen Grünraum. Unter dem 3. Link können Gartenfans und Gemeinden anhand von elf Kriterien aus über 150 Bäumen auswählen. Mit wenigen Klicks ist zu sehen, welcher Baum für die Grünfläche oder den Garten am geeignetsten ist. Bei den Auswahlkriterien werden Standortfaktoren wie Licht und Schatten, Bodenbeschaffenheit oder die klimatischen Gegebenheiten berücksichtigt.

 

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