Bundesminister Cem Özdemir eröffnete heute in Lohr am Main die Deutschen Waldtage 2023. Damit gab er den Startschuss für rund 350 Aktionen, die an diesem Wochenende bundesweit in den Wäldern von verschiedenen regionalen Akteuren angeboten werden.
Das Spektrum umfasst fachliche Exkursionen, geführte Wanderungen oder Mitmachaktivitäten rund um das Thema „Gesunder Wälder. Gesunde Menschen!“ Mit den diesjährigen Waldtagen sollen die vielfältigen Wechselbeziehungen zwischen einem gesunden, klimaangepassten Wald und den Menschen, die sich im Wald erholen, verdeutlicht werden.
Dazu sagte Bundesminister Özdemir: „Intakte Wälder zu erhalten und zu schaffen, ist nicht nur für Klimaschutz und Artenvielfalt von besondere Bedeutung, es ist auch für uns Menschen wichtig. Wenn ich im Wald bin merke ich, wie er mich beruhigt. Die Menschen brauchen den Wald, um selbst gesund zu bleiben, ob beim Spazierengehen, wandern, Sport oder zur inneren Erholung. Doch unsere Wälder stehen unter Druck: Hitze, Schädlinge, Dürren und andere Bedrohungen schwächen die Wälder seit Jahren. Wir müssen unsere Wälder auf die Klimakrise einstellen, sie anpassen und die vorhandenen Bestände stabilisieren. Jeder gesunde Hektar Wald schützt das Klima, bietet Tieren sowie Pflanzen einen Lebensraum, liefert wertvolles Holz und gibt den kommenden Generationen eine Perspektive. Die Waldtage sollen so vielen Menschen wie möglich zeigen, wie wertvoll unser Wald ist. Ich freue mich auf die vielfältigen Aktionen in ganz Deutschland!“
Der Zustand des Waldes ist besorgniserregend. In Folge der Klimakrise mussten in Deutschland seit 2018 über 500.000 Hektarfläche wiederbewaldet werden. Die Flächen sind insbesondere der Dürre und dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen. Vier von fünf Bäumen in unseren Wäldern weisen zudem sichtbare Kronenschäden aus. Bei der Wiederbewaldung der Schadflächen und beim langfristigen Waldumbau müssen Baumarten gewählt werden, die dem Standort angepasst sind.
Mit dem Wald-Klima-Paket hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im November 2022 eine langfristige Förderung von 900 Millionen Euro eingeführt, mit der Waldbesitzende in den kommenden vier Jahren für zusätzliche Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen unterstützt werden. Die Fördermaßnahme ist ein voller Erfolg: Vom Kleinstwaldbesitzenden bis zum Großprivat- und Kommunalwald wird die Förderung in Anspruch genommen.
Hintergrund:
Auch wenn man sich in Deutschland immer und (fast) überall im Wald aufhalten darf, haben sich die Deutschen Waldtage zu besonderen „Tagen des offenen Waldes“ entwickelt, die Waldakteure und Waldinteressierte gezielt zusammenbringen.
Die Deutschen Waldtage wurden 2016 vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft initiiert. Sie stehen jedes Jahr unter einem anderen thematischen Schwerpunkt. Wichtiges Element der Deutschen Waldtage sind die bundesweit stattfindenden regionalen Veranstaltungen von Forstverwaltungen, Wald-, Naturschutz-, Sport- und Freizeitverbänden.
Die Internetseite (siehe Link) informiert über Deutschen Waldtage und über die einzelnen Regionalveranstaltungen.