Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Allianz der öffentlichen Wasserwirtschaft (AöW) e.V. fordert am Tag der Umwelt, dass die lebensnotwendige Ressource Grundwasser nicht gegenüber klimapolitischen Zielen und aus Gründen der Energieversorgung zurückgestellt werden darf.

Grundwasserschutzgebiet (Foto: Daorson / Fotolia)

Mit einem Positionspapier zu Nutzungskonflikten im Grundwasser werden für eine Prioritätenliste und Forderungen für den Schutz des Grundwassers geworben.

Die Geschäftsführerin der AöW, Christa Hecht, erklärte am Tag der Umwelt: "Aktuell wird deutlich wie der Klimawandel uns alle betrifft. Bei Hochwasserereignissen sind die Wasserversorgung und die Abwasserbeseitigung immer auch besonders betroffen, weil die Kanäle, Leitungen und Anlagen die Wassermassen trotz Vorsorge nicht bewältigen können und mit überflutet werden. Oftmals müssen dann Anlagen vorübergehend geschlossen werden, weil die Qualität der Dienstleistung nicht mehr aufrechterhalten werden kann oder um noch größere Schäden zu vermeiden. Unsere Mitgliedsunternehmen arbeiten fieberhaft nach solchen Katastrophen an der Wiederherstellung der Versorgung und der Abwasserentsorgungseinrichtungen."

Die Wasserwirtschaft stellt sich in vielfacher Weise den Herausforderungen des Klimawandels, so die AöW weiter. In Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Betroffenen, mit den jeweiligen Behörden werden das Gewässermanagement verbessert, Hochwasserschutzmaßnahmen unterstützt und Ausweichflächen angelegt, bis hin zu großen Renaturierungsmaßnahmen.

Die wasserwirtschaftlichen Betriebe und Verbände nutzen aber auch verstärkt Potenziale zur Energieeinsparung und Energieerzeugung zum Beispiel in der Klärschlammbehandlung, sodass jährlich immer mehr CO2 eingespart werden konnte.

Andererseits ist die Wasserversorgung aber durch neue Verfahren in der Energiegewinnung betroffen. Fracking zur Gewinnung von unkonventionellem Erdgas, Verpressung und Lagerung von Kohlendioxid im Untergrund (CCS-Technologie) und Tiefengeothermie können das Grundwasser schädigen.

Die AöW fordert deshalb in der aktuellen Diskussion über gesetzliche Regelungen für Fracking einen Vorrang für den Grundwasser- und Trinkwasserschutz. Außerdem fordert sie eine Rangfolge für die Bewertung zur Genehmigung von Energiegewinnungsmethoden nach günstigster Klimabilanz, bester Reversibilität der Umweltbelastungen, niedrigster Belastung der Umwelt und der Bevölkerung, geringster Auswirkungen auf anderweitige Nutzung und eine obligatorische Umweltverträglichkeitsprüfung.

Das Positionspapier "Nutzungskonflikte im Grundwasser - Prioritäten beachten!" kann bei der AöW-Geschäftsstelle bestellt oder unter dem Link unten herunter geladen werden.

 

Empfohlen für Sie: