Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Nürnberger Schule ist nach eigenen Angaben Deutschlands führender Ausbilder für Baumpflege- und Baumkletterkurse. Im gesamten Bundesgebiet werden verschiedene Kurse angeboten. Bei dem breiten Kursangebot werden neben technischen Fertigkeiten auch fachspezifische Kenntnisse vermittelt. Das fängt bei der Baumbiologie an und geht bis zum Seilkletterkurs. Die Schule unterrichtet im Rahmen eines Qualitätsmanagementsystems nach DIN EN ISO 9001.

Die Nürnberger Schule hat einen neuen Kurs speziell für die Themen „Baum- Habitat und Artenschutz“ entwickelt. Parks, Streuobstwiesen, Wälder oder Gehölze im urbanen Bereich sind Lebensraum für verschiedene Tierarten. Einige Vogelarten, Fledermäuse und Insekten genießen dabei besonderen Schutz.

Baumkontrolleure als auch Baumpfleger sind in aller Regel diejenigen, welche zuerst am Baum oder im Baum sind. Sie stehen Fledermäusen gewissermaßen von Angesicht zu Angesicht gegenüber: Somit sind sie die ersten, welche naturschutzrechtliche Belange erkennen und dokumentieren. Das heißt, im Ernstfall fachgerecht im Sinne des Natur- und Artenschutzes handeln müssen.

Am vergangenen Freitag ging der neue 3,5-tägige Kurs im Faberpark in Stein zu Ende. Neben einer schriftlichen Prüfung mussten sich die Teilnehmer auch einer praktischen Prüfung unterziehen. Ziel war das Erstellen einer Maßnahmen-Empfehlung, wie mit sogenannten Habitat-Strukturen umzugehen ist. Die Prüfung wurde von fachkundigen Supervisoren aus dem Bereich Naturschutz begleitet. 15 Teilnehmer freuten sich schließlich über den Abschluss „Geprüfter Sachkundiger für Baum-Habitatstrukturen“.

Das Seminar soll Informationslücken im Spannungsfeld Artenschutz und fachgerechte Baumpflege schließen sowie Handlungssicherheit beim Umgang mit dem gesetzlichen Artenschutz geben. Grundlage des Kurses waren die aktuellen artenschutzrechtlichen Anforderungen bzw. das Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG). Die Referenten kamen aus den jeweiligen Fachgebieten Säugetiere, Vögel, Fledermäuse und Insekten. Im Fokus standen das Erkennen von Habitatstrukturen sowie die rechtlichen und praktischen Grundlagen im Umgang mit solchen Strukturen. Ein Habitat wird im Deutschen meist als Lebensraum bezeichnet, also die charakteristische Lebensstätte einer bestimmten Tier- oder Pflanzenart.

Die Nürnberger Schule hat den Naturschutz seit Jahren im Lehrplan der gängigen Baumpflegerausbildungen integriert. Der nächste Lehrgang findet im Oktober 2014 statt.

 

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