Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Thema Gestaltung und Begrünung von Friedhöfen begleitet die Menschen seit Jahrhunderten. Vielerorts sehen sich die Pflegekräfte auf den Friedhöfen mit dem Thema Unkraut konfrontiert. Gerade Kieswege und -flächen bieten optimale Wachstums- und Verbreitungsbedingungen für Unkraut.

Ein Saum aus blühenden Wildpflanzen bildet eine optische und ökologische Bereicherung entlang vorhandener Kieswege. (Foto: „Natur im Garten“)

„Natur im Garten“ hat Gestaltungsmöglichkeiten und Bewirtschaftungsmethoden für Gemeinden gesammelt, die einerseits ohne den Einsatz von giftigen Pflanzenschutzmitteln auskommen und zugleich die Artenvielfalt erhöhen.

Unkraut auf Friedhofswegen stellt vielerorts ein Problem dar. „Kieswege sind sehr pflegeintensiv, da im Boden schlummernde Samen und Keimlinge oft nur schwer erfasst werden“, kennt „Natur im Garten“ Experte Leopold Mayrhofer die Kernproblematik. Auch chemische Bekämpfungsmittel werden diesem Problem nicht Herr und vergrößern lediglich den Arbeitsaufwand: denn nach dem Ausbringen des Pestizids muss nach einer Wartezeit händisch nachbearbeitet und die abgestorbenen Pflanzenteile entfernt werden. „Natur im Garten“ arbeitet gemeinsam mit den Gemeinden an Lösungen der Pflege. „Die händische Unkrautbekämpfung mit einer Pendelhacke packt das Übel sprichwörtlich an der Wurzel. Für größere Flächen empfehlen wir mechanische Geräte, wie beispielsweise die Kreiselegge oder die Flämmtechnik. Für übliche Kiesflächen haben sich Heißwasser- und Heißschaumverfahren als sehr effektiv erwiesen, da diese nahezu wurzeltief wirken und auch die Samen bzw. Keimlinge erwischen.“

Der Vorteil von Kieswegen ist das Ausgleichen von Unebenheiten. Durch die Grobkörnigkeit des Materials finden die Pflanzen gute Bedingungen vor, um aufkeimen zu können. „Kieswege sind sehr pflegeintensiv und dementsprechend teuer im Unterhalt. Zudem ist Kies kein barrierefreier Belag und kann von älteren oder mobilitätsbeeinträchtigen Menschen nur erschwert genutzt werden“, so Mayrhofer. „Natur im Garten“ rät daher langfristig zu einer Umgestaltung der Kieswege und -flächen. Wassergebundene Decken, Schotterrasen, Pflasterungen oder eine Kombination der Möglichkeiten stellen nicht nur einen reduzierten Arbeitsaufwand dar, sondern sind auch optisch ansprechend. In Randbereichen reduzieren Staudenpflanzen den Pflegeaufwand, wirken optisch ansprechend und fördern ebenso wie Nistkästen oder Nützlingshotels die Artenvielfalt. „Bei einer Umgestaltung oder Erweiterung der Friedshofflächen empfehlen wir erfahrene Grünraumplanerinnen oder -planer mit ein zu beziehen“, so Mayrhofer.

„Natur im Garten“ unterstützt mit einem umfassenden Service- und Beratungspaket die Gemeinden bei der ökologischen Pflege und der Gestaltung ihrer Grünräume. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aktion am "Natur im Garten" Telefon und in den fünf Beratungsstellen in allen Regionen Niederösterreichs stehen den Kommunen mit Rat und Tat zur Seite. Mehrmals jährlich bietet „Natur im Garten“ Fachtage zu allen relevanten Themen der Grünraumpflege in den Gemeinden.

Veranstaltungstipp

Beim „Natur im Garten“ Gemeindetag am 20. Oktober werden neben Neophyten und Stauden auch Sonderstandorte wie Friedhöfe thematisiert.

 

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