Aktuelle Saatgutauswertung: Zwei Partien mit Gentechnik verunreinigt
03.12.2018
Bei der diesjährigen Saatgutauswertung der Bundesländer haben die zuständigen Behörden leichte Verunreinigungen in zwei von 839 Saatgutproben entdeckt. Bei den mehr als 500 Proben von Maissaatgut wurde nach einem sauberen vergangenen Jahr in diesem Jahr eine verunreinigte Charge entdeckt. Eine weitere auffällige Probe mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) wurde in Sachsen-Anhalt bei Sojabohnen festgestellt. Die rund 250 getesteten Rapssaatgute waren hingegen zum siebten Mal in Folge frei von Verunreinigungen. Die restlichen Saatproben von Senf, Luzerne oder Tomate waren ebenfalls nicht auffällig.
Zur Sicherung der gentechnikfreien Landwirtschaft und der Saatguthersteller berichten Greenpeace, Bioland und die IG Saatgut regelmäßig über das Saatgutmonitoring der Bundesländer.
„Staatliche Kontrollen sind unerlässlich, um sauberes Saatgut für die Landwirte zu gewährleisten“, sagt Jan Plagge, Präsident Bioland e.V. „Die Nulltoleranz für Gentechnik im Saatgut muss daher fortgeführt werden. Sie ist für eine gentechnikfreie und nachhaltige Landwirtschaft existentiell. Gleichzeitig sollte das Saatgut, vor allem von Risikokulturen wie Raps, Mais und Soja, häufiger kontrolliert werden.“
„Die Saatgutauswertung ist eine unerlässliche Maßnahme zum Schutz vor Gentechnik“, so Dirk Zimmermann, Gentechnikexperte von Greenpeace. „Agro-Gentechnik bleibt eine Risikotechnologie, die sich nicht an Ackergrenzen hält. Das belegen die zahlreichen Fälle kontaminierter, eigentlich gentechnikfreier Produkte. Zudem bringt Gentechnik nicht weniger, sondern mehr Agrargifte auf die Felder und gefährdet damit die Artenvielfalt. Die Versprechen der Biotech-Industrie, nachhaltige Lösungen für die Landwirtschaft zu liefern, sind die gleichen wie vor 30 Jahren und genau wie damals auch jetzt kaum erfüllbar. Agrarökologische Methoden sind der Gentechnik weit überlegen.“