Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Um möglichen Hochwasserschäden in Milliardenhöhe vorzubeugen, braucht es die Mithilfe aller im Mangfalltal. Das betonte der bayerische Umweltminister Otmar Bernhard zum Auftakt des Hochwasserforums Mangfalltal in Bruckmühl, Landkreis Rosenheim.

Bernhard: "Im Mangfalltal wird für rund 150 Millionen Euro eines der größten und wichtigsten Hochwasserschutzprojekte Bayerns umgesetzt. Aber gerade angesichts des Klimawandels muss klar sein, dass der Mensch Naturgewalten nie vollständig beherrschen wird. Eine hundertprozentige Sicherheit für alle denkbaren Hochwassersituationen kann es nicht geben. Neben der Schaffung von natürlichem Rückhalteraum und der Errichtung technischer Schutzbauten setzen wir im Mangfalltal daher auch auf verstärkte Flächenvorsorge der Kommunen und die Risikovorsorge jedes Einzelnen."

Bauentwicklung und schadensträchtige Nutzungen müssen laut Bernhard aus Überschwemmungsbereichen soweit wie möglich heraus gehalten werden. Zudem stehe jeder Einzelne in der Pflicht, selbst Vorsorge gegen Hochwasser zu treffen, beginnend bei einer angepassten Bauweise bis hin zur privaten finanziellen Risikovorsorge und Versicherungsschutz. Die umfangreiche Veranstaltungsreihe 'Hochwasserforum Mangfalltal' soll helfen, die Anwohner entsprechend zu sensibilisieren und zu informieren.

Das Mangfalltal zählt zu den am höchsten gefährdeten Flussabschnitten Bayerns mit großen Wohn- und Industriegebieten sowie wichtiger Infrastruktur: Bei einem hundertjährlichen Hochwasser wären dort 42.000 Einwohner mit einem Schadenspotenzial von rund einer Milliarde Euro betroffen. Daher wird derzeit nach den Worten des Ministers ein maßgeschneidertes Schutzkonzept umgesetzt: Der natürliche Rückhalt wird verstärkt. Deiche werden soweit möglich nahe zur Bebauung rückverlegt und neu errichtet.

Schon jetzt steht dem Katastrophenstab im Mangfalltal für 'den Fall der Fälle' ein Echtzeit-Deichbruchmodell zur Verfügung, das Entscheidungen zur Evakuierung erleichtert. In Feldolling soll zudem einer von sieben bayerischen Flutpoldern errichtet werden. Er kann im äußersten Ernstfall kontrolliert geflutet werden, um gefährliche Hochwasserspitzen 'abzuschneiden'. Und auch der Wasserspiegel des Tegernsees soll so gesteuert werden, dass im Hochwasserfall Rückhalteraum zur Verfügung steht.

 

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