Im verlässlichen Dauereinsatz in Biogasanlagen haben die Leistungslader TL260 und TL210 von Terex auch bei den Maiskampagnen ihre Marathoneigenschaften bewiesen. Bis zu 2500 Tonnen gehäckselter Mais wurden pro Tag in Riesensilos eingebaut.
Leistungslader TL260 (Foto: Terex GmbH)
In Schwaigern bei Heilbronn hat unlängst Ministerialdirektor Dr. Hans Freudenberg vom baden-württembergischen Wirtschaftsministerium die Vorzeige-Biogasanlage der SÖHNergy GmbH&Co.KG eingeweiht. Im Rahmen der "Energietage Baden-Württemberg" wurden über 2500 Besucher mit der Anlagentechnik und mit den Maschinen, darunter Terex-Radlader, vertraut gemacht. Und danach begannen für Marc Weller, den Geschäftsführer der SÖHNergy, und sein Team drei Kampagnen-Wochen, die minuziös geplant und abgewickelt wurden.
In der logistischen Kette nahmen die Terex-Leistungslader TL260 und TL210 die Schlüsselstellung ein. 20000 t Maissilage wurden in drei Wochen auf der 5600 qm großen Silofläche verteilt, bis zu einer Höhe von vier Metern aufgeschoben, verdichtet und abgedeckt, um eine optimale Gärung zu erreichen. Mit diesem Vorrat kann die von UTS, Schwindegg, gebaute 1-MW-Biogasanlage gut ein Jahr lang betrieben werden.
Seit Februar hat die SÖHNergy den speziell angepassten Serien-TL260 u.a. für die "Fütterungsfahrten" vom Silo zur Biogasanlage im Einsatz. Marc Weller ist von der Umrüstung zum Biogas-TL260 in der Werkstatt des Terex-Händlers Rühle in Untermünkheim bei Schwäbisch Hall und ebenso von der Unterstützung durch Achim Rühle und Terex angetan. Die Entscheidung für den TL260 hatte sich bei einem Werksbesuch herauskristallisiert. Marc Weller merkte an, dass "der Radlader laufen muss: Standzeiten können wir uns auf der Biogasanlage nicht erlauben".
Aus dem Terex-Katalog wurde für den Biogas-TL260 das um 500 mm verlängerte Hubgerüst gewählt, um für die "Fütterung" der Biogasanlage die erforderliche Höhe von 3300 zu erreichen. In der eigenen Werkstatt ließ Achim Rühle die Arbeitseinrichtung auf den mit extrabreiten Reifen ausgestatteten Leistungslader montieren. Die Achsen mit breitem Flanschmaß und wegen der Breitreifen begrenzter Pendelung bietet Terex optional an. Die Felgen wurden von Kock & Sohn speziell angefertigt. Vom gleichen Zulieferer kommt auch die XXL-Greifschaufel, die 3,3 cbm Siliergut zuverlässig fasst. Rühle sorgte auch für die Einzelgutachten der Maschine, "die für den Betrieb in Biogasanlagen absolut gelungen ist", sagt Marc Weller.
Die Leistungsdaten und die Wirtschaftlichkeit des TL260 (14,4 t Einsatzgewicht, 128kW/174 PS) und seines fast baugleichen "Bruders" TL210 (12,5 t; 119kW/162PS) sind optimal für den Einsatz in Mischanlagen, Recyclingbetrieben, in der holzverarbeitenden Industrie, in Papierwerken und nicht zuletzt in der Landwirtschaft. Überall, wo im knallharten Dauereinsatz große Mengen umgeschlagen werden, sind diese Maschinen unermüdliche Lastenträger. Vom ebenso zuverlässigen wie sparsamen Dauerbetrieb des Leistungsladers ist Marc Weller schlicht begeistert: "Wenn man ein Gerät gar nicht bemerkt, ist das am besten. Und wir waren überrascht, wie wenig Diesel diese 14,4 Tonnen schwere Maschine verbraucht."
Während der Maiskampagne, für die SÖHNergy von Rühle zusätzlich einen Serien-TL210 erhielt, zeigte der hydrostatische Fahrantrieb seine Stärken. Die Terex-Technologie hilft für eine optimale Kraftübertragung auf die Räder zu sorgen - und der Fahrantrieb wirkt im geschlossenen Kreis bedarfsgerecht als verschleißfreie Betriebsbremse auch beim Rückwärtsfahren. Durchdrehende Räder waren selbst unter Volllast am Siloberg die absolute Ausnahme, und die Standfestigkeit der Maschine war in jeder Lage hervorragend. Die Loadsensing gesteuerte Hydraulik wurde allen Anforderungen gerecht. Den Materialumschlag erledigt die Terex-exklusive SP-Kinematik mit hoher Effizienz. Sie verbindet die Vorteile der Parallel- und der Z-Kinematik und vereint Kraft und Präzision. "Die Maschinen sind grundsolide, ausgereift und sehr einfach zu beherrschen", so Marc Wellers Fazit.
Der tagelange Dauereinsatz verlangt von Fahrer und Maschine Höchstleistungen. Da sind die Fahrer über jede Annehmlichkeit, die ihr Arbeitsplatz bietet, dankbar: So ist die Klimaanlage serienmäßig. Der Führerstand der Terex-Leistungslader ist ergonomisch optimal und komfortabel. Die Sicht aus der Kabine ist hervorragend.
Ein Öko-Energie-Konzept trägt Früchte
Den positiven Gesamteindruck, den die Terex-Leistungslader speziell bei der Maiskampagne in Schwaigern hinterließen, bestätigten der Geschäftsführer der Ökoenergie GmbH&Co.KG, Franz Lührmann und Frank Nieland, der Betriebsleiter der künftig mit 2 MW Leistung betriebenen Biogasanlage in Recke an der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. In einer logistischen Meisterleistung koordinierte Franz Lührmann die Zufuhr, die in 10 Tagen 27500 Tonnen Maissilage auf den Silo und unter die Plane brachte.
Im Einsatz in Recke war der Terex TL210, der sogar mit normaler Ackerbereifung glänzende Leistungen brachte, die anfängliche Skeptiker so nicht erwartet hätten. Ein leicht abgesenkter Reifendruck förderte die Traktion am Siloberg, der auf einer 8500 qm großen Platte fußt. Klare Vorteile kristallisierten sich für den hydrostatischen Antrieb heraus, wodurch der TL210 mit Leichtigkeit vorwärts fahren kann. Problemlos erkletterte der Terex-Leistungslader auch die letzte Kante, um das "Dach" des Siloberges zu verdichten.
Franz Lührmann, der nicht nur die Arbeit sondern auch die Gemeinschaft der 24gleichberechtigtenGesellschafter der Ökoenergie Recke GmbHCo.KG koordiniert, stehen weitere arbeits- und ereignisreiche Tage ins Haus. Im Dezember 2008 gehen drei weitere Blockheizkraftwerke, die über kilometerlange Biogas-Stichleitungen versorgt werden, in Betrieb. Ein Schwefelbad mit Saunapark, ein kommunaler Bauhof und das Hallenbad sowie das Schulzentrum mit Sporthalle und Kabinengebäude erhalten dann von der Ökoenergie Strom und Wärme. Für die Wärmeenergie wurden zwei 100 bzw. 140 cbm große Pufferspeicher installiert. Geplant ist, weitere kommunale Gebäude anzuschließen. Bereits jetzt ist ein Putenschlachthof Abnehmer von Fernwärme aus der 300 m entfernten Biogasanlage. Mit der zweiten Ausbaustufe auf zwei Megawatt Leistung erwartet Franz Lührmann eine Produktion von 16 Mio. kWh Strom pro Jahr und ebenso viel Wärmeenergie.