Von Mittwoch, 25. Februar, bis Samstag, 28. Februar, richten die Deutsche Gartenbauwissenschaftliche Gesellschaft e.V. (DGG) und der Bundesverband der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur e.V. (BHGL) ihre gemeinsame Jahrestagung an der Humboldt-Universität zu Berlin aus.
Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Erscheinungsformen und Folgen der Globalisierung für den Deutschen Gartenbau" und greift damit ein äußerst aktuelles Thema auf. Denn Globalisierung steht nicht nur für internationale Produktions- und Handelsbeziehungen, sondern auch für globale Umweltprobleme, wie Wasserverknappung und Klimawandel und deren Auswirkungen.
Von diesen Entwicklungen ist der Gartenbau besonders betroffen, und Forschung und Praxis arbeiten gleichermaßen an Lösungsstrategien. Es werden Referenten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik die ökologischen, ökonomischen und sozialen Auswirkungen internationaler Handelsbeziehungen und Umweltveränderungen sowie die sich daraus ergebenden Handlungsoptionen für Forschung, Vermarktung und Gesetzgeber aus unterschiedlichen Perspektiven darstellen.
Zur Eröffnungsveranstaltung werden den Tagungsteilnehmern einige Konsequenzen der weitgehenden Öffnung der Märkte anhand der Verbreitung invasiver Arten und möglicher Gegenmaßnahmen zu deren Bekämpfung veranschaulicht.
In einem zweiten Beitrag wird die Bedeutung von High Value Crops für Entwicklungs- und Schwellenländer vor dem Hintergrund veränderter Wettbewerbsverhältnisse entlang der Wertschöpfungskette beleuchtet.
Alvaro Rojas, Botschafter der Republik Chile, berichtet anschließend über den aufstrebenden Agrarsektor des südamerikanischen Landes und die Perspektiven einer internationalen Zusammenarbeit in Forschung und Lehre.
Für den deutschen Obstbau werden im Rahmen eines Workshops die Folgen einer weltweiten Vernetzung von Produktion und Handel vertieft sowie Handlungsoptionen aufgezeigt.
Stresssymptome, hervorgerufen durch lange Transportwege oder ressourcenschonende Produktion, sind Thema eines Zierpflanzenbau-Workshops.
Weitere Gelegenheit, die Auswirkungen, Herausforderungen und Chancen der Globalisierung für den deutschen Gartenbau mit einem breiten Publikum zu diskutieren und zu adressieren, ergibt sich im Rahmen eines "Abends der Begegnung - Wissenschaft trifft Praxis und Politik", zu welchem der Bundesverband der Hochschulabsolventen/Ingenieure Gartenbau und Landschaftsarchitektur (BHGL) und der Zentralverband Gartenbau (ZVG) gemeinsam einladen.
Darüber hinaus werden den Tagungsbesuchern aktuelle Untersuchungs- und Forschungsergebnisse zu zentralen Themen des Gartenbaues - wie ressourcenschonende Produktion, Energieeinsparung und Energieeffizienz, Resistenz gegen abiotische und biotische Schadfaktoren, neue EU-Pflanzenschutzmittelbestimmungen sowie die innere und äußere Qualität gärtnerischer Produkte - anhand von Kurzvorträgen und Postern aus allen Bereichen des Gartenbaus und der Landespflege vorgestellt.
Speziell für den wissenschaftlichen Nachwuchs wird neben der Prämierung von Postern erstmalig auch ein gartenbauwissenschaftlicher Wettbewerb ausgerichtet. Unter dem Titel "Green Challenge" hat der Wettbewerb das Thema Trockenstresstoleranz zur Aufgabe.
Trockenstresstoleranz bei Pflanzen ist sowohl aus Konsumentensicht als auch aus Sicht der Produzenten und nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Klimawandels ein wichtiges Thema.
Die teilnehmenden Teams - Nachwuchswissenschaftler/innen und Studierende - waren aufgerufen, Kulturtechniken bzw. Adaptionsverfahren zu entwickeln, um die Pflanzen gegen induzierten Trockenstress abzuhärten.
Die Versuchspflanzen werden während der Tagung in eigens konstruierten Minigewächshäusern zu besichtigen sein. Eine Jury wird die Versuchspflanzen täglich bonitieren und am Ende das erfolgreichste Team auszeichnen. Dem Siegerteam winkt ein von verschiedenen Unternehmen der Gartenbaubranche gesponsertes Preisgeld.
Mit insgesamt rund 200 gemeldeten Beiträgen, einer Vielzahl an attraktiven Programmpunkten und etwa 300 erwarteten Besuchern blicken die Veranstalter der Tagung insgesamt mit Spannung entgegen.
Quelle: Zentralverband Gartenbau e.V.