Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Mitglieder des Fachverbandes GaLaBau Hessen-Thüringen haben sich auf ihrer Wintertagung in Kassel für eine stärkere Regionalisierung ausgesprochen. Die eindeutige Mehrzahl der Teilnehmer billigte auf dem Treffen die dafür notwendige Satzungsänderung.

Das bisherige Verbandsgebiet wird demnach gegen Ende des Jahres in die vier kleineren Regionalverbände Süd-, Mittel- und Nordhessen sowie Thüringen unterteilt.

"Ziel dieser Regionalisierung ist es, in den Regionen die einzelnen Mitglieder stärker in die Arbeit des Verbandes einzubinden. Es schlummert in unserem Verband ein Potential, das genutzt werden muss", sagte FGL-Präsident Eiko Leitsch, der sich bereits im Vorfeld stark für die Regionalisierung eingesetzt hat.

Nach einer teilweise lebendigen Diskussion unter den Verbandsmitgliedern vor der Abstimmung wurde über die Vor- und Nachteile dieser Neuaufteilung der Verbandsstruktur gesprochen. In vehementen Wortbeiträgen unterstützte das Präsidium geschlossen die Argumente von FGL-Präsident Eiko Leitsch, der diesen neuen Weg für den FGL Hessen-Thüringen als große Chance sieht, dass sich vor allem auch kleinere GaLaBau-Betriebe aktiv in die Arbeit des Verbandes einbringen.

"Wenn vor Ort die Region im Mittelpunkt steht, dann ist eine ganz andere, viel effektivere Arbeit möglich", sagte Leitsch vor der Abstimmung. Bereits auf vier Regionalversammlungen Ende des vergangenen Jahres hatte das Präsidium für die Zustimmung der Verbandsmitglieder für dieses Vorhaben geworben.

Nach der deutlichen Zustimmung für die Regionalisierung dankte Eiko Leitsch für das Vertrauen, im Sinne des Landschaftsbaus die Arbeit des Verbandes effizienter zu gestalten. "Der Fachverband kann sich nun stärker mit den Mitgliedern und deren Wünschen vor Ort auseinandersetzen."
Nebeneffekte dieser Dezentralisierung sind aber auch eine stärkere Netzwerkbildung, engere Kontakte zu Auftraggebern und Vertretern von Kommunen und Politik, größere Verantwortung vor Ort, kürzere Wege für die Mitgliedsbetriebe sowie schnellere Entscheidungen. Ende des Jahres soll dann der Startschuss für die Regionalisierung gegeben werden. Die vier neu aufgeteilten Regionen werden jeweils durch einen Vorsitzenden im geschäftsführenden Präsidium des FGL vertreten.

Nach der breiten Zustimmung für die neue Verbandsstruktur wurde in mehreren Personalentscheidungen das Präsidium gewählt. Für weitere drei Jahre wurde dabei Eiko Leitsch als Präsident des Fachverbandes in seinem Amt bestätigt. Ebenso ins FGL-Präsidium wiedergewählt wurden Thomas Büchner (Alsbach-Hähnlein), Thorsten Perlich (Suhl), Andreas Reichenbächer (Landsendorf) und Thomas Vohrmann (Frankfurt).

Vor der Mitgliederversammlung in Kassel wurde die Tagung am Vormittag mit Grußworten des FGL-Präsidenten Eiko Leitsch, des Stadtbaurats Norbert Witte als Vertreter des Oberbürgermeisters der Stadt Kassel sowie Achim Schnyder von der Vereinigung hessischer Unternehmerverbände eröffnet.
Der Präsident des BGL, Hanns-Jürgen Redeker, referierte über die Arbeit im Bundesverband und machte den rund 100 Teilnehmern der Versammlung Mut, dass die angekündigten Investitionen in den öffentlichen Raum eine große Chance für den Landschaftsbau sind.

"In Zeiten einer Krise wollen die Menschen sich wohl fühlen, und die Privatheit bekommt mehr Gewicht", so Redeker. "Für den GaLaBau ist es wichtig, in dieser Zeit mit Qualität und Sachkompetenz, Verlässlichkeit und Vertrauen Fuß zu fassen und diese Bedürfnisse zu stillen."

Weitere zwei Vorträgen rundeten den Vormittag ab

Prof. Stefan Körner berichtete über seine bisherigen Erfahrungen mit dem 2005 geschaffenen Fachbereich für Landschaftsbau und Vegetationstechnik an der Uni Kassel und erklärte den Teilnehmern der Wintertagung die Vielfalt der studentischen Bemühungen, die sich in dem Forschungsbereich bislang ergeben haben. Das Fachgebiet deckt im Fachbereich Architektur, Stadtplanung und Landschaftsplanung zusammen mit dem Fachgebiet Landschaftsarchitektur/Technik die Lehre im Landschaftsbau ab.

Der Holzsachverständige und Architekt Klaus Kempe aus Leipzig entführte die FGL-Mitglieder auf ebenso amüsante wie süffisante Art in die vielen Fehlerquellen beim Bauen mit Holz. Sein humorvoller Dia-Vortrag machte anschaulich deutlich, wie komplex das Thema Holz ist und was für Ursachen mögliche Baumängel haben können.

"Viele Holzarten halten die Dummheit der Zimmerleute einfach nicht aus", erklärte Kempe und zeigte auf, wie Fehler im GaLaBau vermieden werden könnten.

Vor der Diskussion über die Regionalisierung und die damit verbundene Änderung der Satzung des FGL Hessen-Thüringen wurden noch Firmen und Personen geehrt.

Für die 25jährige Mitgliedschaft innerhalb des Verbandes wurden Peter Kesseler (Kesseler Gartenservice, Geisenheim) mit einer Ehrenurkunde und einem Silbernen Verbandssignum geehrt.

Eine besondere Gratulation bekamen die beiden Auszubildenden Jan-Philipp Thiel und Sascha René Panz, die für den Fachverband auf der Messe "Galabau" in Nürnberg einen sensationellen dritten Platz bei der Deutschen Meisterschaft der Landschaftsgärtner belegten.

Für sein 35jähriges Engagement für den Fachverband wurde der FGL-Geschäftsführer Guntram Löffler gewürdigt.

 

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