Auf dem ehemaligen Todesstreifen ist in den letzten 20 Jahren eine Vielzahl von eindrucksvollen Freianlagen entstanden. Orte, die lange Zeit ein Schattendasein führten, wurden durch sensible Gestaltung zu neuem Leben erweckt, ohne die Spuren der Teilung zu verwischen.
Aus Anlass des 20. Jahrestages des Mauerfalls werden diese Gedenkstätten, Promenaden, Spielplätze an der Schnittstelle der ehemaligen Berliner Stadthälften zwischen Mitte und Friedrichshain-Kreuzberg der Öffentlichkeit vorgestellt.
Im Rahmen der Veranstaltung Gartenwelten 2009 finden am 26. und 27. September 2009 geführte Spaziergänge zu 10, teils mit renommierten Preisen ausgezeichneten, Projekten statt. 10 Orte -10 spannende Geschichten über die Deutsche Teilung und die Nachwendezeit aus Sicht der Stadt- und Landschaftsgestaltung.
Die Gartenwelten sind eine jährliche Veranstaltung des bdla, die sich deutschlandweit immer größerer Beliebtheit erfreut. So nutzten in letzten beiden Jahren zahlreiche Besucher die Gelegenheit, neue Plätze und Parks in Spandau und Friedrichshain kennenzulernen. Auf anschauliche und unterhaltsame Weise bekommen die Besucher hierbei die Arbeit von Landschaftsarchitekten vermittelt.
Folgende Projekte werden dieses Jahr gezeigt:
Am Samstag, den 26. September 2009
12.00 Uhr.
Die Gedenkstätte Bernauer Straße. Ein schon vor der Eröffnung vielfach beachtetes Projekt, das 2007 als Sieger aus einem internationalen Landschaftsarchitektur-Wettbewerb hervorging.
13.00 Uhr
Der Park am Nordbahnhof. Ein einzigartiger Park, in dem die historischen Schichten und Relikte der Mauer, aber auch der Nachwendezeit erlebbar werden.
14.00 Uhr
Die Promenade am Berlin-Spandauer-Schifffahrtkanal. Ein neuer Uferweg auf dem ehemaligen Mauerstreifen. Zwischen Wirtschaftschaftsministerium, ehemaligem Wachturm und Nordhafenbecken.
15.00 Uhr
Der Geschichtspark am Hauptbahnhof. Wo sich einst das Zellengfängnis Moabit befand, entstand dieser eindrucksvolle Park, der mit dem Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2007 ausgezeichnet wurde.
16.00 Uhr
Der ULAP Platz. Auch am Hauptbahnhof gelegen wurde dieser im Schatten der Mauer fast vergessene Ort, an dem sich einst der Univerum-Landes-Ausstellungs-Park (ULAP) befand, sensibel neu gestaltet. Dieses Projekt wurde kürzlich mit dem Deutschen Landschaftsarchitekturpreis 2009ausgezeichnet.
Am Sonntag, den 27.September 2009
12.00 Uhr
Die Außenanlagen der Hessischen Landesvertretung. Einst Randlage an der Akzisemauer, dann in der Mitte Groß-Berlins gelegen, geriet dieser spannende Ort durch den Mauerbau wieder in eine Randlage. Heute befindet er sich zwischen Holcaust-Mahnmal und Potsdamer Platz an einem der markantesten Orte des Neuen Berlin.
13.00 Uhr
Die Außenanlagen Springer-Verlag. Ein Ort wie kein anderer. Von Axel Springer als Symbol der Freiheit direkt an die Mauer gebaut, wurde hier deutsche Pressegeschichte geschrieben.
14.00 Uhr
Der Luisenstädtische Kanal. Von Lenné als schiffbarer Kanal geplant, von Erwin Barth zum Grünzug umgestaltet, dann Todesstreifen und heute ein Park mit blühenden Stauden und Spielplätzen, die an die Lastenkäne von einst erinnern.
15.00 Uhr
Der East Side Park. Ein urbaner Uferpark an der Spree, direkt an der denkmalgeschützten East Side Galerie.
16.00 Uhr
Spielplatz Lohmühleninsel. Ein farbenfroher Ort mit weitem Blick über den Flutgraben und den Landwehrkanal. Mit Spielangeboten für junge und alte Menschen.
Die geführten Rundgänge durch die ausgestellten Gartenwelten finden an dem Wochenende des 26./27. September statt. Die Landschaftsarchitekten sind zur angegebenen Zeit vor Ort und erläutern den Besuchern ihr Werk. Anmeldungen sind nicht erforderlich.
Ausstellung
Alle Projekte werden auch ausgestellt in der:
BDA-Galerie, Mommsenstraße 64, 10629 Berlin, T 030 / 88 68 32 06 Vernissage am 21.September 2009 um 19.00 Uhr. Es spricht der Journalist und Architekturkritiker Nikolaus Bernau. Dauer der Ausstellung: 22.September - 5. Oktober 2009. Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch, Donnerstag 10-15 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung. Eintritt frei.