Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Industrieverband Garten (IVG) e.V. ist Partner und nationale Interessenvertretung der industriellen Anbieter im Grünen Markt. Insgesamt vertritt der Verband 130 industrielle Hersteller. Nachstehend einige Statements von Persönlichkeiten aus den IVG-Mitgliedsunternehmen. Die Stellungnahmen zeigen Trends auf und zugleich das breite Spektrum der durch den Verband vertretenen Unternehmen.

Hans-Jürgen Herr, Geschäftsführer, Weber-Stephen Deutschland GmbH, Ingelheim- (IVG-Vorsitzender)

Die Voraussetzungen für 2010 sind trotz anhaltender Wirtschaftskrise sehr gut. Der Handel bringt uns als Premium-Grillhersteller und Erfinder des Kugelgrills ein hohes Maß an Vertrauen entgegen. Dieses spiegelt sich in guten Vorsaisonkäufen wieder sowie in der Bereitschaft, unserem innovativen Sortiment bereits zu Beginn des Jahres ausreichend Platz einzuräumen, um es in den Fokus des Verbrauchers zu rücken.

Für die Präsentation der Weber Warenwelt in einem edlen und flexiblen Ambiente, haben wir im Fachhandel deutschlandweit über 70 innovative Shop-Systeme umgesetzt. Wir erleben eine gesteigerte Nachfrage der Konsumenten, in Qualität und hochwertige Grills zu investieren. Diese Tatsache verbunden mit einer zunehmenden Bedeutung des "Outdoorliving und Cooking" lassen uns sehr optimistisch auch auf die bevorstehende Saison blicken.

Um den Abverkauf im Handel darüber hinaus zu unterstützen, werden wir unsere erfolgreiche integrierte Medienkampagne aus 2009 in die nächste Phase führen. Als besonderes Highlight geben wir der Weber-Fangemeinde die Möglichkeit, im Rahmen der "Weber Original Grillkurse" an den deutschlandweit ersten Grillakademien für Endverbraucher teilzunehmen und die einzigartige Vielfalt des Grillens mit geschlossenem Deckel kennenzulernen.

Gemeinsam mit unseren Handelspartnern haben wir es in der Hand, das Thema "Webergrillen" langfristig erfolgreich zu entwickeln.

Dr. Hans-Ulrich Born, Managing Director, MANNA Wilhelm Haug GmbH & Co. KG, Düsseldorf - (IVG-Schatzmeister)

Das Jahr 2009 war geprägt durch eine zufriedenstellende Konsumneigung der Verbraucher für das Segment Garten. Wie schon in früheren Krisenzeiten zeigte sich dieses Segment als sehr stabil. Auch für 2010 erwarten wir eine Fortsetzung der guten Gartenkonjunktur. Das Geschäft im Profi-Gartenbau inkl. Sonderkulturen dagegen hat im Jahre 2009 deutliche Einbrüche um bis zu 50 Prozent bei einigen Düngemitteln gezeigt. Nach einem vorausgegangenen Boomjahr mit hohen Preissteigerungen reagierte der Profi-Verbraucher mit Kaufzurückhaltung und einem "Last-Minute"-Bestellverhalten. Erst zu Beginn dieses Frühjahres lässt sich die Tendenz zu erneut steigenden Absätzen erkennen, um leere Läger aufzufüllen und den direkten Bedarf zu decken. Eine erneute Steigerung der für diesen Bereich wichtigen Rohstoffe wie Phosphat und Stickstoff ist zu erkennen. Diese dürfte nicht so dramatisch ausfallen wie in der letzten Boomphase, Preissteigerungen werden sich am Markt aber nicht vermeiden lassen. Erste saisonale Verknappungen bei einigen Phospaten sind bereits zu spüren.

Frank Miedaner, Leitung Länderbereich Consumer Deutschland/Österreich COMPO GmbH & Co KG, Münster - (stellv. IVG-Vorsitzender)

Nachdem im Frühjahr des Vorjahres aufgrund des wirtschaftlichen Gesamtumfeldes eine eher gedämpfte Grundstimmung vorherrschte, blickt die Branche zu Beginn des Jahres 2010 optimistisch in die Zukunft. Grund hierfür ist zum einen der sehr erfolgreiche Geschäftsverlauf der grünen Branche in 2009 - so berichtet die Mehrzahl der Marktteilnehmer von einem Umsatzwachstum -, aber auch die Einschätzung, dass sich die Verbraucher nach einem langen und schneereichen Winter besonders auf Gartenaktivitäten jeglicher Art freuen. Trotz teilweise prognostizierter allgemeiner Konsumzurückhaltung ist ein positiver "Ausnahmetrend Grüner Markt" auch 2010 realistisch:

  • Die behagliche und wohnliche Gestaltung von Heim und Garten ist ein aktueller Trend, mit dem der Verbraucher eine "Erdung" trotz Krisengerede erreichen möchte.
  • Die Tendenz zum "Natürlichen" in vielen Lebensbereichen beinhaltet die Gestaltung des persönlichen Umfelds mit Grünpflanzen ebenso wie mit Dekorationsartikeln aus natürlichen Materialien.
  • Aufgrund des harten Winters sind großteils private Rasenflächen in sehr schlechtem Zustand und bedürfen einer besonderen Pflege, ebenso herrscht Bedarf im Garten, erfrorene Pflanzen zu ersetzen.

Zudem zeigen der kürzlich abgeschlossene Frühbezug im Fachhandel sowie die Erstbestückungen der Baumärkte und Gartencenter eine weitgehende Räumung der Lager und Verkaufsflächen mit Altware, so dass COMPO die ersten beiden Monate - trotz witterungsbedingter Verschiebungen von Lieferungen -umsatzmäßig positiv abschließen konnte. Positive Geschäftsimpulse in den nächsten Monaten erwarten wir insbesondere von unseren Marktinnovationen COMPO Duaxo und VOROX Komplett. Des Weiteren zeigen die Handelsgespräche, dass die relaunchte Naturdüngerlinie COMPOGuano exakt dem aktuellen Zeitgeist entspricht und auf große Nachfrage trifft.

Aufgrund einer positiven Grundstimmung im Markt, unserer umfangreichen Produktinnovationen sowie der geplanten Werbe- und Verkaufsförderungsmaßnahmen für das Frühjahr, gehen wir in Deutschland und Österreich erneut von einer positiven Umsatzentwicklung 2010 aus.

Norbert Pick, Geschäftsleitung, STIHL Vertriebszentrale AG & Co. KG, Dieburg - (stellv. IVG-Vorsitzender)

Im Jahr 2009 konnte die STIHL Vertriebszentrale den Umsatz steigern und Marktanteile hinzugewinnen. Die Monate Januar und Februar 2010 waren geprägt vom Winter: Deutschland lag unter einer Schneedecke, die Kundennachfrage lag unter den Erwartungen. Die Fachhändler bestellten vorsichtig. Ab März ist die Nachfrage gestiegen und wir sind zuversichtlich, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.

Die STIHL Vertriebszentrale ist optimistisch für das Jahr 2010: wir erwarten durch die Einführung zahlreicher neuer Produkte weiteres Umsatzwachstum.

Peter A. Baumann, Geschäftsführer, Scheurich GmbH & Co. KG, Kleinheubach - (Sprecher des Arbeitskreises Garten Lifestyle)

Nachdem das Jahr 2009 bei Zimmerpflanzen und Keramik-Pflanzgefäßen mit Ausnahme einzelner Märkte wie England, Spanien oder dem Baltikum insgesamt sehr positiv verlaufen ist, hat auch das Jahr 2010 durchweg positiv begonnen. Entgegen unserer Erwartung, dass infolge des Dauerschnees das Geschäft leiden würde, lagen auch die kurzfristigen Aufträge sowohl in Deutschland als auch europaweit über dem Vorjahr. Gerade wenn es draußen kalt und weiß ist, sehnen sich die Konsumenten offensichtlich danach, das Frühjahr so schnell wie möglich in Form von blühenden Pflanzen ins Haus zu holen. Auch Märkte wie England, Spanien oder die USA sind wieder angesprungen und die Auftragseingänge deutlich gestiegen.

Nachdem die Frühjahrsmessen wie IPM in Essen, Christmasworld oder Ambiente in Frankfurt besser als erwartet liefen, rechnen wir auch für das Gesamtjahr 2010 mit einer weiterhin guten Entwicklung. Insbesondere stellen wir fest, dass die positive Auswirkung von Grünpflanzen auf das Raumklima immer mehr zu einem breiten Marktthema wird, auf das die Konsumenten durchweg positiv reagieren.

Vereinfacht gesagt: Die gleiche Wirkung, die der Regenwald auf das Weltklima hat, haben Zimmerpflanzen im Hinblick auf ein gesundes und frisches Raumklima. Insofern sehen wir nicht nur im Blühpflanzenbereich, sondern insbesondere auch im Grünpflanzenbereich noch gutes Potential.

Tobias M. Koerner, Vice President Sales, Husqvarna, Ulm - (Sprecher des Gesprächskreises Gartengeräte)

Auf der internationalen Konzernebene betrachtet waren die Marktbedingungen im letzten Quartal 2009 schwächer als im Jahr zuvor. Der Handel war zurückhaltend mit dem Aufbau von Beständen für die kommende Saison. Der Konzernumsatz ist in allen Produktbereichen zurückgegangen und das Betriebsergebnis wurde negativ beeinflusst durch geringere Umsätze und Produktionsvolumina. Positiv anzumerken ist jedoch, dass die Einsparungen durch die eingeführten Kostenreduzierungsprogramme wie geplant erzielt werden konnten.

Unsere konsequenten Bemühungen das ganze Jahr hindurch unser Working Capital zu reduzieren, haben sich ausgezahlt. Der Cashflow war trotz eines geringeren Einkommens sowohl im letzten Quartal als auch aufs gesamte Jahr gesehen stark. Die Bestände im Handel für die kommende Saison werden niedriger eingeschätzt als im Jahr zuvor. Als Resultat der unsicheren Marktbedingungen, wird sich der Handel voraussichtlich auch weiterhin verhalten beim Bestandsaufbau zeigen.

Die Listungen des Konzerns bei großen Handelsketten sind in Nordamerika niedriger, hauptsächlich bei Produkten mit geringer Marge. In Europa konnten sie sich im Vergleich zu 2009 leicht verbessern. Für das erste Quartal sind geringere Verkäufe an den Handel zu erwarten als im ersten Quartal 2009. Ein langer Winter könnte einen späten Saisonstart bedeuten und somit den Frühbezug vom ersten ins zweite Quartal verschieben.

 

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Web: http://www.ivg.org/

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