Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Industrieunternehmen, die in Deutschland Güter für den Hobby- und Profigartenmarkt produzieren und vermarkten, erwarten überwiegend eine positive wirtschaftliche Entwicklung im laufenden Jahr. Zu diesem Fazit gelangt IVG-Geschäftsführer Michael Cuypers auf Basis der aktuellen Befragung der Vertreter der im Verband zusammengeschlossenen Fachabteilungen. Der IVG spricht für Pflanzenhersteller, Produzenten von Forst-, Garten- und Rasenpflegegeräten, Hersteller von Garten Lifestyle Produkten und Erzeugnissen zur Pflanzenpflege, -ernährung und -gesundheit sowie für Hersteller von Substraten, Erden und Ausgangsstoffen.

Der IVG

"Die Rahmenbedingungen sind gut”, urteilt Cuypers. "Den Vorhersagen zufolge wird die deutsche Wirtschaft insgesamt um über 2 Prozent wachsen. Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Beschäftigung steigt. Die Binnennachfrage und die für den Gartenmarkt nicht unwichtigen Ausgaben für Bauwerke sowie der private Konsum sollen zulegen. Das verfügbare Einkommen der Haushalte dürfte sich merklich erhöhen. Zugleich wirken weiterhin wichtige Trends zugunsten des Grünen Marktes.”

Auch die Analysen der professionellen Marktbeobachter legten nahe, dass die Grüne Branche in 2011 weiter wachsen dürfte, wenngleich den Prognosen zufolge die Bäume nicht in den Himmel wachsen werden. BBE Handelsberatung erwartet einen Zuwachs für den Gartenmarkt von nominal 1,3 Prozent. Der Markt wäre demzufolge dann 15,8 Mrd. Euro schwer. Mit einer Stagnation für 2011 rechnet indes IBH, Köln.

"Vieles spricht für ein gutes Gartenjahr 2011. Zahlreiche Unternehmensrepräsentanten blicken zuversichtlich nach vorn”, so das Fazit des IVG-Geschäftsführers, der aber zugleich einschränkt: "Ganz entscheidend ist jedoch das Wetter, eine für den Markt ungemein wichtige Einflussgröße. Und das können wir nicht vorhersagen.”

Die Stellungnahmen von Persönlichkeiten aus den IVG-Mitgliedsunternehmen sind nachfolgend wiedergegeben. Die Einschätzungen der Firmenrepräsentanten zeigen erwartete Entwicklungen auf und zugleich das Spektrum der durch den IVG vertretenen Unternehmen.

Der Trend "Outdoorliving”, der das vergangene Jahr bereits stark geprägt hat, wird auch in 2011 von zentraler Bedeutung für die Branche sein. Sowohl der Handel als auch die Industrie erwarten erneut eine starke Grillsaison. Dies spiegelt sich sowohl im sehr guten Vorverkauf als auch in der deutlichen Zunahme der Anmeldungen zur Weber Grillakademie für Händler wider. Es ist wichtig bereits im März gut aufgestellt zu sein, um für die Grill-Hochsaison, die im April beginnt, gerüstet zu sein. Um die Branche in der Hochsaison zusätzlich voranzutreiben, werden wir eine breite Medienkampagne lancieren und so eine für uns neue Dimension des Grillens einläuten.

Nachdem im abgelaufenen Jahr 2010 primär die Exporte das starke Wirtschaftswachstum Deutschland prägten, ist seit dem vierten Quartal 2010 ein deutliches Anspringen des privaten Konsums feststellbar. Mit dem Gartenmarkt konkurrierende Branchen, wie z.B. die Tourismusbranche, melden bereits deutliche Pluszahlen bei den Buchungen für 2011.

Folglich sind auch die Rahmenbedingungen für die Gartenbranche im Frühjahr 2011 so gut wie lange nicht mehr, denn der generell anziehende Privatkonsum kommt sicherlich auch dem Gartenmarkt zugute. Unterstützt wird dieser Trend durch die Erkenntnis des Handels, dass die Potentiale dieses Sortimentsbereichs noch nicht vollends ausgeschöpft sind. Gespräche mit Vertretern des Handels zeigen, dass insbesondere im Segment Garten in 2011 überproportionale Wachstumsraten erwartet werden: eine phantastische Chance für alle Branchenteilnehmer durch entsprechende Konzepte die verbraucherseitige Konsumfreude sowie die handelsseitige Platzierungsbereitschaft zu "befeuern”!

Bereits die positive Einlagerungsbereitschaft des Fachhandels im abgelaufenen Frühbezug ist ein positives Signal für den Geschäftsverlauf im neuen Jahr: Spielt im Frühjahr 2011 das Wetter mit, so wird auch das Segment "Pflanzenpflege und -gesundheit” mit einem Plus deutlich über der Inflationsrate abschneiden.

Erfolgreich werden hierbei insbesondere die Unternehmen sein, die Marktinnovationen mit echtem Problemlösungscharakter anbieten, welche dem Convenience Charakter entsprechen und durch entsprechende breite Kommunikationskampagnen unterstützen werden.

Die STIHL Vertriebszentrale konnte im Jahr 2010 den Umsatz steigern und Marktanteile hinzugewinnen. Nach dem strengen Winter zu Beginn des Jahres ist es gelungen, im Laufe des Jahres wieder aufzuholen. Die Wirtschaft hat sich nach der Krise schneller erholt als erwartet.

Die STIHL Vertriebszentrale ist optimistisch für den deutschen Markt im Jahr 2011. Durch die Markteinführung zahlreicher neuer Produkte erwarten wir weiteres Wachstum. Positive Signale zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland stützen diese Zuversicht. Auch vom Trend zu Akku-Geräten erwarten wir Wachstumsimpulse für die Gartenbranche.

Für den Indoor-Gartenmarkt war 2010 ein durchweg erfolgreiches Jahr. Nach Angaben der europaweit führenden holländischen Pflanzenzüchter stieg der Umsatz mit Zimmerpflanzen in Europa um 4 Prozent, der Umsatz mit Schnittblumen sogar um 8 Prozent. Auch die dazugehörigen Pflanzgefäße und Accessoires konnten von dieser guten Entwicklung profitieren. Nicht nur in Deutschland haben die Konsumenten Spaß daran, das Wohnumfeld mit frischen Farben und trendgerechten Produkten immer wieder neu zu gestalten. Auch der Trend, die Natur in Form lebender Blumen und Pflanzen ins Haus und in die Wohnung zu holen, hat sich weiter verstärkt. Dank vieler Innovationen verschiedenster Anbieter rund um die Zimmerpflanzen wird sich dieses Segment europaweit auch 2011 deutlich positiv entwickeln.

Wir können auf ein für uns sehr erfreuliches Gartenjahr 2010 zurück blicken. Mit unseren Marken konnten wir wachsen und unsere Marktanteile in vielen Segmenten sogar noch ausbauen. Besonders erfreulich war für uns, dass ein Rasenmäher aus unserem Haus in Deutschland zum meistverkauften Elektrorasenmäher des Jahres wurde. Dies unterstreicht, dass GARDENA im Bewusstsein der Verbraucher eindeutig auch in der Kategorie Rasenpflege zu Hause ist. Der bislang schon sehr schneereiche Winter sorgte dafür, dass bei Wintergeräten - als vor allem Schneeschieber, motorische Schneefräsen oder auch Traktoren mit Räumschilden - bei allen Herstellern mit einem entsprechenden Sortiment eine sehr große Nachfrage herrschte.

Im 4. Quartal wurden bereits die Weichen für die kommende Saison gestellt. Und auch hier können wir positiv denken. Das Herbstgutachten der Bundesregierung prognostiziert einen Anstieg der Konsumausgaben um 0,8 Prozent. Ebenso ist der ifo-Geschäftsklimaindex weiterhin im Aufwind. Diese Faktoren werden sich erwartungsgemäß günstig auf die Gartenbranche auswirken. Als wichtiger Trend ist der Online-Handel zu nennen. Durch die angekündigten verstärkten Aktivitäten des DIY-Handels wird dieser Vertriebsweg auch in der Gartenbranche im Jahr 2011 noch einmal deutlich an Bedeutung gewinnen.

Die schlechten Wetterverhältnisse mit dem frühen, heftigen Wintereinbruch Ende November wirkten sich dämpfend auf die Absätze der Gartenbaubetriebe aus. Insbesondere Baumschulen, Galabau-Unternehmen, aber auch Topfpflanzenbetriebe klagten über mäßige bis schlechte Verkäufe.

Die Spuren der Wirtschaftskrise, insbesondere in den Ländern Griechenland, Irland und Osteuropa, waren auch im 4. Quartal 2010 deutlich zu spüren.

Die Angst vor einem strengen Winter, aber auch die für 2011 angekündigten Preiserhöhungen haben Kunden dazu bewogen, Substrate für die Saison 2011 schon im November/Dezember 2010 einzulagern, was bei Klasmann-Deilmann zu einer guten Umsatzentwicklung im letzten Quartal des Jahres 2010 geführt hat.

Die Situation im Frachtensektor hat sich gegenüber den Vormonaten eher verschärft. Die Kostentendenz ist weiter steigend, und für einige Destinationen lassen sich nach wie vor nur schwer Frachträume finden.

Die Preise für wesentliche Rohstoffe, Verpackungsmaterialien und Dünger sind deutlich angestiegen. Weitere Steigerungen, insbesondere durch den steigenden Ölpreis getrieben, sind nicht auszuschließen.

Als Folge der geringeren Torfernte im Baltikum ist es zu Preissteigerungen im Bereich von Torf und Substraten gekommen. Für das erste Halbjahr 2011 ist mit Lieferengpässen bei Torfrohstoffen zu rechnen.

Zusammenfassend bewerten wir das Jahr 2010 als zufriedenstellend. Umsatz und Absatzmengen entsprachen in etwa den Erwartungen.

 

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