Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Ethische Perspektiven sind eine Grundlage jeder Naturschutzargumentation. Deshalb ist es notwendig schlüssige Argumentationslinien zu entwickeln, um Aspekte der biologischen Vielfalt gut zu begründen und zu vermitteln. Dieser Aufgabe Frage widmet sich das am 03. und 04. März 2011 in Stuttgart-Hohenheim stattfindende Dialogforum Ethik unter dem Thema: Europäische Biodiversitätsstrategien begründen und kommunizieren.

Hochschule Nürtingen-Geislingen

Die Tagung wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) im Rahmen des Umsetzungsprozesses der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt ausgerichtet. Kooperationspartner sind das österreichische und schweizerische Umweltbundesamt.

Im Fokus der zweitägigen Veranstaltung steht die kritische Auseinandersetzung mit den ethischen Begründungsmustern, auf denen die Biodiversitätsstrategien im deutschsprachigen Raum fußen. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Praxis soll ein Diskurs auf europäischer Ebene angestoßen werden.

Ausgehend vom weltweiten Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) haben die EU-Mitgliedsstaaten Strategien und Aktionspläne in Vorbereitung oder bereits in Umsetzung, um den Verlust an biologischer Vielfalt zu bremsen. Diese Strategien basieren offensichtlich oder hintergründig auf ethischen Argumenten und Wertvorstellungen. Ihre Umsetzung bedarf glaubwürdiger Begründungen und Kommunikationskonzepte, um in der breiten Öffentlichkeit Akzeptanz zu finden.

Es gilt, die bisher vorwiegend ökologisch-ökonomisch geprägte Natur-schutzkommunikation um ihre ethischen Grundlagen zu erweitern. Wir benötigen vor allem anschauliche Gerechtigkeitsargumente, die aufzeigen, was wir im Sinne moralischer Pflichten voneinander verlangen können, um der Naturschutzdebatte zu mehr Geltung zu verhelfen," sagte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.

Es ist für die Entwicklung des Naturschutzes von großem Interesse, welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den ethischen Argumentationsmustern der vergleichbaren Biodiversitäts-Strategien im deutschsprachigen Raum vorliegen und wie diese weiterentwickelt werden können. Deshalb bilden aktuelle Strömungen der allgemeinen Naturschutzargumentation, wie der Trend zu ökonomischen Bewertungssystemen, einen weiteren Schwerpunkt der Tagung.

Das BfN geht mit der Publikation "Klugheit, Glück, Gerechtigkeit. Ethische Argumentationslinien in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt" (Eser et al. 2011, Schriftenreihe NABiV 107, Landwirtschaftsverlag) und dem hierbei entwickelten Raster zur Systematisierung ethischer Argumente in der deutschen Biodiversitätsstrategie einen ersten Schritt in diese Richtung. Die Organisation wird durch die Koordinationsstelle Wirtschaft und Umwelt der Hochschule Nürtingen-Geislingen übernommen.

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlene Inhalte für Sie: