Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Kaum ein Strauch erfreut uns mit so üppigen Blütenbällen, verzaubert mit spitzengleicher Zartheit und wechselndem Farbspiel. Die pflegeleichten Dauerblüher bringen Farbe ins Gartenjahr und machen selbst im Winter noch eine gute Figur. Über Neuheiten aus der Hortensienwelt sowie Tipps zur Pflege berichten die Experten vom Versandfachhandel Garten Schlüter in Schleswig-Holstein.

Blütenfülle in allen Variationen (Foto: Gustav Schlüter GmbH)

Sie galt lange als altmodisch; heute ist die Hortensie wieder ein erklärter Gartenliebling und der Inbegriff von Romantik. "Hortensien sind so unendlich vielseitig, da ist für jeden etwas dabei,” ist Gabriele Lehmann, Geschäftsführerin des Gartenbaubetriebes Schlüter, überzeugt. "Und sie sind so anpassungsfähig, dass sie praktisch überall im Garten einsetzbar sind.” Ob als klassische Rabatte, blühfreudige Hecke oder im Kübel als elegante Begrüßung am Hauseingang, ihre großen Blüten arrangieren sich mit fast jedem Haus- oder Gartenstil. "Am schönsten wirken sie in kleinen Gruppen ganz für sich, dann entfalten sie farblich ihre beste Wirkung”, weiß die Fachfrau. Aber auch kombiniert mit immergrünen, eher strengen Elementen wie Buchs oder Koniferen kommt die üppige Gartenschönheit gut zur Geltung. Wer verschiedene Arten und Sorten geschickt kombiniert, kann sich vom Frühsommer bis zum ersten Frost an ihrer Pracht erfreuen.

Aufsehenerregende neue Züchtungen

Ein Hingucker ist auf jeden Fall die neue Züchtung "Invicibelle Spirit”, die rote Form der beliebten weißen Waldhortensie "Annabelle”. Sie gilt als wichtiger Züchtungsdurchbruch und ist robust, winterhart und äußerst blühfreudig: Ihre tiefrosa Blüten blühen zuverlässig vom Sommer bis zum ersten Frost. Die neue Trendhortensie wurde bereits mit zahlreichen Auszeichnungen überhäuft, Gabriele Lehman ist überzeugt, sie wird "der Renner für 2011”. Auch die neue "Incrediball”, eine Verbesserung von "Annabelle” kann sich sehen lassen. Neben ihrer Robustheit und der Blütenbildung am neuen Holz trumpft sie vor allem mit ihren dicken Blütenstielen auf, die starkem Regen weit besser standhalten.

Zu den Neuheiten in Schlüters Sortiment gehört auch "Wim’s Red”. Die stattliche Rispenhortensie sorgt ebenfalls für Blütenfülle bis in den Herbst, und das gleich in drei Farben: Ihre Dolden erblühen erst weiß, dann rosa und verabschieden sich schließlich mit kräftigem bordeauxrot. Das Hortensiensortiment der Gärtnerei umfasst etwa 15-20 Sorten, die alle aus eigener Produktion stammen. "Wir sind sehr selektiv und behalten nur im Sortiment, was sich langfristig bewährt”, sagt Gabriele Lehmann, die den elterlichen Betrieb in dritter Generation führt.

Farbkünstlerin mit Hang zur Blaublütigkeit

Sie blühen in klassischem Weiß, Rosa und Blau, in changierenden Creme- und Rosétönen bis hin zu Purpurrot, oder gar mit einem anmutigen Grünschimmer. Farbe spielt bei der Hortensie schon lange eine Rolle, ist sie doch bekannt dafür, dass sich ihre Blütenfarbe je nach Bodenbeschaffenheit ändern kann. Der Farbwechsel von rosa zu blau findet nur bei rosa und rotblühenden Arten statt, da nur sie den Farbstoff Delphinidin enthalten. Verantwortlich für die Blaufärbung ist der pH-Wert und das Vorkommen von Aluminium im Boden: Nur bei einem Säuregrad von pH 4-4,5 können die Pflanzen dieses aufnehmen. Viele verwenden dazu spezielle Hortensiendünger, doch Vorsicht: nicht alle enthalten Aluminium. "Wir empfehlen ganz klassisch Aluminiumsulfat, damit haben wir immer sehr gute Erfolge erzielt”, berichtet Gabriele Lehmann. Entdeckt wurde dieser "Trick” offenbar per Zufall im 19. Jahrhundert, als ein Gärtner versehentlich zur falschen Pflanzerde griff, woraufhin die Pflanze prompt ihr Farbkleid wechselte.

Nomen est Omen: Hydrangea liebt das Wasser

Im allgemeinen gelten Hortensien als pflegeleicht und widerstandsfähig, vor allem wenn sie am richtigen Standort stehen. Die meisten Arten fühlen sich an einem halbschattigen, windgeschützten Platz am wohlsten, wobei zum Teil je nach Art auch mehr Sonne oder Schatten toleriert wird. Der Boden sollte lehmig bis humos, tiefgründig und leicht sauer sein. Wie der lateinische Name, Hydrangea (von hydro = Wasser), besagt, hat die Hortensie einen recht hohen Wasserbedarf. In ihrer japanischen Heimat wächst sie wild an halbschattigen Flussufern. Ausreichendes Gießen ist daher die wichtigste Pflegemaßnahme - vor allem in der Sommerhitze verdunsten die großblättrigen Pflanzen viel Wasser und machen ohne Wasserzufuhr schnell mal schlapp.

"Keine Blume stirbt schöner"

So sagte bereits der berühmte Staudengärtner Karl Förster über die unvergängliche zarte Schönheit der abgestorbenen Blütenbälle. Dadurch wird die Hortensie auch im Winter zu einem Blickfang, vor allem wenn die filigranen Blütenstände mit Raureif oder Schnee bepudert sind. Erst im Frühling erfolgt dann der Rückschnitt. Hier gilt: ob und wann geschnitten wird, hängt von der Art ab. Generell erfolgt bei frühblühenden Arten wie Bauern- und Tellerhortensien nur eine Auslichtung (sie blühen am letztjährigen Holz), spätblühende Arten hingegen sollten im Frühjahr kräftig zurückgeschnitten werden, um den Neuaustrieb und damit die Blütenpracht zu fördern. (Mehr siehe beigefügte Tabelle)

 

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