Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die warmen Frühlingstemperaturen der vergangenen Tage haben in der Natur eine explosionsartige Freisetzung der Pollen verursacht. Wohin das Auge schaut, es grünt - und blüht. Für die rund 18 Millionen Pollenallergiker in Deutschland steigt die Belastung weiter, denn nach Hasel und Erle haben jetzt auch die ersten Birken ihre Pollen freigesetzt.

"Zu Ostern erwarten wir einen deutlichen Anstieg des Birkenpollenflugs, abhängig vom Wetter", sagt Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, Leiter der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) und ECARF-Experte.
"Die Birkenpollen zeigen besonders in Nord- und Mitteldeutschland, weniger im Süden, einen zweijährigen Rhythmus in Bezug auf die freigesetzten Pollen. Auch bei Haselpollen ist dies der Fall. So werden in 2012 besonders viele Birkenpollen freigesetzt werden".

Vielen Betroffenen droht neben ihrem Heuschnupfen jetzt eine weitere allergische Reaktion durch die Birkenpollen: "Erwachsene Birkenpollenallergiker können zu ihrem Heuschnupfen eine Allergie vor allem auf Stein- und Kernobst oder Haselnüsse entwickeln", erklärt Prof. Dr. med. Dr. h. c. Torsten Zuberbier, Leiter der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF).

"Ursache hierfür sind die in diesen Nahrungsmitteln enthaltenen Allergene, die in ihrem Aufbau denen der Birkenpollen sehr ähneln. Unser Immunsystem kann sie kaum unterscheiden. Deshalb kann es bei ihrem Verzehr zu allergischen Kreuzreaktionen kommen."

Die typischen Symptome einer Kreuzallergie sind Kribbeln und Schwellungen im Mund- und Halsbereich. Bei besonders sensiblen Pollenallergikern können sie auch zu lebensbedrohlichen Reaktionen wie Atembeschwerden und Luftnot führen.

Mehr als die Hälfte aller erwachsener Birkenpollenallergiker in Deutschland leidet zusätzlich an einer Kreuzallergie. Ihnen rät die Europäische Stiftung für Allergieforschung, Steinobst möglichst nur in erwärmtem Zustand zu sich zu nehmen. Die hitzelabilen Allergene werden dadurch zerstört und somit für Allergiker verträglich. Bei akuten Symptomen ist das Meiden des auslösenden Allergens die beste Verhaltensmaßnahme. Zudem helfen Tabletten mit nicht müde machenden Antihistaminika, kortisonhaltige Nasensprays oder Augentropfen mit Cromoglycin, die Symptome zu lindern.

Die Hyposensibilisierung bleibt aber nach wie vor die einzige Therapieform, durch die ein Heuschnupfen auf Dauer in seinem Verlauf beeinflusst werden kann. Die Symptome können verschwinden - andere Medikamente müssen nicht mehr eingenommen werden.

Über PID

Seit mehr als 20 Jahren messen die rund 45 Pollenfallen der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst (PID) den Pollenflug. Diese Daten sind die Grundlage für die Pollenflugvorhersage, die der Deutsche Wetterdienst veröffentlicht.

Über ECARF

Die gemeinnützige Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zertifiziert seit 2006 aufgrund wissenschaftlicher Qualitätskriterien Produkte und Serviceleistungen, die die Lebensqualität von Allergikern deutlich verbessern, mit dem ECARF-Qualitätssiegel, dem einzigen europaweit gültigen Zertifikat für allergikerfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Zudem unterstützt ECARF auf europäischer Ebene gezielt die allergologische Forschung sowie Initiativen zur Verbesserung der medizinischen Behandlung allergischer Erkrankungen.

 

Empfohlene Inhalte für Sie: