Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Diese alte Bauernregel wurde im Norden Bayerns harte Realität - existenziell für die Landwirte und ärgerlich für Gartenbesitzer. Brigitte Goss von der Bayerischen Gartenakademie in Veitshöchheim verfolgte die Wetterentwicklung und die Auswirkungen auf den Garten. Sie gibt Tipps, wie Sie den Garten gegen die Frühjahrtrockenheit wappnen können.

Das Wetter im April

Der Norden Bayerns leidet selbst nach einigen Regenschauern immer noch unter Trockenheit. Es gibt Regionen, in denen es im Februar bis April weniger als 50 Liter geregnet hat. Dies ist eindeutig zu wenig. In anderen Jahren sind die Böden vom Winter noch mit Wasser getränkt, dann spielt die Apriltrockenheit keine große Rolle.

Regionen, wie das niederschlagsreiche Voralpengebiet begrüßen sogar die trockenen Witterungsphasen, damit die Böden abtrocknen können. Hier stauen sich die Wolken vor den Bergen, so dass die Gärten unter Umständen im Dauerregen versinken.

Ganz typisch für den April sind die regenarmen Nächte, denn die kühle Aprilluft kann nicht viel Wasserdampf aufnehmen. Niedrige Wolkenfelder, die vom Wind über den Himmel gejagt werden, sind typisch für den April.

"Sehen Sie den blauen Himmel zwischen Wolkenlücken, so können Sie mit Regenschauern rechnen," sagt Brigitte Goss. "Ein milchiger Himmel bringt hingegen eher selten Niederschläge."

Was ist bei Frühjahrstrockenheit zu tun?

Klassische Blütensträucher sind robust und benötigen nur an Standorten mit sehr durchlässigen Böden zusätzliche Wassergaben. "Ältere Sträucher und Gehölze brauchen Sie nicht zu gießen, weil diese tief wurzeln und mit dem vorhandenen Bodenwasser auskommen," weiß Goss und empfiehlt. " Anders ist das bei Pflanzen, die Sie im letzten Herbst oder vor kurzem gepflanzt haben. Sie brauchen bei Trockenheit zusätzliche Wassergaben."

Das Gleiche gilt für immergrüne Sträucher, wie Rhododendron und Kirschlorbeer, weil sie schneller austrocknen als Sträucher, die im Winter kahl sind. Die Blätter dieser Pflanzen verdunsten ständig, so dass sie auch im Winter Wasser verlieren.

"Behalten Sie deshalb die immergrünen Gehölze im Auge und gießen Sie im Winter, wie im Frühjahr oder Sommer, wenn es lange nicht regnet", rät die Gartenfachfrau.

Rasengräser wurzeln nur in den oberen Erdschichten. Deshalb muss der Rasen auch im Frühjahr bei anhaltender Trockenheit gegossen werden. Neusaaten sollten Sie in eine niederschlagsreiche Zeit verschieben, insofern das vorherzusehen ist. Die meisten Freizeitgärtner pflanzen mittlerweile lieber im Frühjahr als im Herbst.

In einer trockenen Pflanzzeit, wie im Frühjahr 2011, wachsen die Pflanzen nicht gut an. "Verschieben Sie größere Pflanzaktionen in eine Zeit in der Regen vorhergesagt ist. Ansonsten verbringen Sie im Garten viel Zeit mit dem Gießen", meint Brigitte Goss.

Kaltes Wetter bremst Bienenflug im Obstgarten.

Bienen und Hummeln sind unverzichtbar für die Bestäubung der Obstgehölze. Sie übernehmen somit die Verantwortung für eine reiche Obsternte. Doch das kalte Wetter bremste ihren Tatendrang. Bienen fliegen zwar schon ab sechs Grad Celsius, doch nach kühlen Nächten dauert es bis in die Mittagsstunden, bis die Bienen richtig aktiv werden. Hinzu kommt der stetige Rückgang der Bienenvölker. "Unter diesen Bedingungen erwarten Fachleute keine üppige Ernte", bedauert Goss.

Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an das Gartentelefon (0931/9801-147) oder schreiben Sie eine E-Mail an bay.gartenakademie(at)lwg.bayern.de

 

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