Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bei der diesjährigen Tagung der Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Friedhofsverwaltungen im Deutschen Städtetag stand die Kooperation mit den Gewerken auf dem Programm. Vom 13. bis 15. Juni trafen sich in Erfurt die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kommunaler Friedhofsverwaltungen (AKF) im Deutschen Städtetag zu ihrer alljährlichen Fachtagung.

Das Thema der Veranstaltung war Programm: "Zukunft Friedhof gemeinsam gestalten - Kooperation mit den Friedhofsgewerken". Der Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) war eingeladen, über die Konzepte und Ideen der Gärtner für die Friedhöfe zu berichten.

Im Mittelpunkt der Präsentation standen die verschiedenen Modelle von gärtnerbetreuten Grabfeldern, die vieles verbindet: Der Verstorbene wird namentlich sowie mit den Lebensdaten genannt und die Grabpflege wird über einen Dauergrabpflege-Vertrag für die notwendige Anzahl von Jahren abgesichert. Diese Grabanlagen sind somit eine echte Alternative zur anonymen, namenlosen Bestattung.

"Insbesondere mit dem 'Memoriam-Garten' kommt aber auch noch ein weiterer wichtiger Punkt zum Tragen: Die Grabanlage ist wie ein Garten gestaltet, es gibt keine sichtbaren Grabgrenzen, dafür aber viele Blumen und Pflanzen, Sitzgelegenheiten, oft auch ein kleines Wasserbecken und Kunstgegenstände. Der Memoriam-Garten ist damit vor allem ein Ort der Hinterbliebenen, denn er ermöglicht es den Trauernden, sich in einem würdigen Umfeld an die Verstor-benen zu erinnern.

"Es ist ganz einfach ein Ort, der den Menschen und dem Friedhof gut tut", betont Birgit Ehlers-Ascherfeld, die stellvertretende Vorsitzende des BdF. Sie hat den Memoriam-Garten gemeinsam mit weiteren engagierten Friedhofsgärtnern 2009 auf der BUGA Schwerin aus der Taufe gehoben.
Dass die Idee der gärtnerbetreuten Grabfelder verspricht, bundesweit zu einem echten Erfolgsmodell zu werden, bewiesen die Präsentationen von Stefan Friedel, Geschäftsführer der Treuhandstelle für Dauergrabpflege Hessen-Thüringen GmbH und Andreas Mäsing, Geschäftsführer der Friedhofsgärtner Gelsenkirchen eG. Sie zeigten an ganz praktischen Beispielen, wo es solche Grabanlagen bereits gibt, wie sie funktionieren und ob sie von den Menschen angenommen werden.

Dabei unterzogen sie die Praxisbeispiele auch durchaus einer kritischen Betrachtung und analysierten Verbesserungsmöglichkeiten. Fazit der Dar-stellung war, dass die Umsetzung nur dann wirklich erfolgreich sein kann, wenn Verwaltung und Gewerke an einem Strang ziehen und gemeinsam solche Projekte umsetzen.

Die mehr als 70 Anwesenden nahmen die Informationen mit großem Interesse auf. Dies zeigte die sehr intensive Diskussion. Viele Verwalter sehen in den gärtnerbetreuten Grabfeldern, wie z.B. dem Memoriam-Garten, eine Antwort auf die zunehmende Konkurrenz friedhofsferner Angebote. Denn mit diesem Angebot wird für die Hinterbliebenen ein würdiger, Trost spendender Ort auf dem Friedhof geschaffen.

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