Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Stadt und Natur verstärken sich gegenseitig, beide sind Voraussetzung für ein gesundes, attraktives Wohnumfeld. Doch es zeichnet sich ein Problem ab: Schon heute leben rund 50% der Weltbevölkerung bereits in Städten - die nur 2% der Erdoberfläche ausmachen - und bis zum Jahr 2050 soll dieser Anteil auf 70% steigen.

Dieser demografische Wandel übt großen Druck auf die Flächen aus, weil mehr und mehr Freiflächen bebaut werden müssen.

Der Kongress "Growing Green Cities" geht dieser Problematik nach: Wie können wir die Lebensqualität in unseren Städten sichern, in dem Wissen, dass sie immer mehr Bewohner aufnehmen müssen? Wie können wir die wertvollen Freiflächen bewahren? Wie kann das städtische Wachstum Hand in Hand gehen mit einer höheren Lebensqualität für Millionen von Menschen, mit genügend Nahrung, mit nachhaltigen Systemen für Energie und Wasser?

Dieses Thema drängt umso mehr, je mehr Menschen vom Land in die Städte ziehen. Städte nachhaltig gesund und attraktiv zu gestalten ist eine Aufgabe für die Gesellschaft als Ganzes, nicht die ausschließliche Domäne der lokalen Politik. Auch Städtebauer, Architekten, Planer, (Umwelt-) Aktivisten, Umweltschützer, Wissenschaftler, Unternehmer und NGOs müssen eine bessere Balance zwischen Rot und Grün finden.

Die Suche ist bereits in vollem Gange! Überall auf der Welt, und auf verschiedenen Ebenen, werden Initiativen aktiv, oft unter dem Titel "Green City", die unsere Städte grüner machen wollen, im wörtlichen wie im übertragenen Sinne: Gründächer in Chicago, Windmühlen in Kopenhagen, städtische Parks in Curitiba, CO2-Reduktion in Vancouver, Abfallrecycling in San Francisco, LEED-zertifizierte Türme in Taipei, nachhaltige Mobilität in Portland oder gesunde Lebensmittel Systeme für die (neuen) großen Städte in Asien und Russland.

"Green Cities" brauchen Lebendiges Grün

Die Stadt Almere hat ihre Kandidatur für die Floriade 2022 bekannt gegeben, die die siebte Welt-Gartenbau-Ausstellung auf niederländischem Boden sein wird. Die Entscheidung über den Autragungsort liegt beim Niederländischen Gartenbau Board (NTR). In der Vorbereitung auf die kommende Floriade soll eine Verbindung zwischen allen Interessengruppen - nationale und internationale - die sich für die Zukunft unserer Städte engagieren mit der Gartenbaubranche entwickelt werden, die dazu beiträgt, genügend Nahrung, sauberes Trinkwasser und erneuerbare Energie sicherzustellen. Dies ist die zentrale gesellschaftliche Aufgabe für die kommenden Jahrzehnte.

Gerade weil sich diese enorme Aufgabe angesichts der zunehmenden Urbanisierung mit zunehmendem Druck für die Städte stellt, spielt der Gartenbau - bestehend aus Garten- und Landschaftsbau, Baumschulen, Obst- und Gemüsebau sowie Zierpflanzenbau - eine so entscheidende Rolle zur Sicherung der Lebensqualität in unseren Städten.

Growing Green Cities - Ein Aufruf zum Handeln

Wenn Almere den Zuschlag für die Floriade 2022 bekommt, wird die Stadt in sehr enger Zusammenarbeit mit dem NTR Kräfte bündeln. Die Herausforderung ist es, das Wissen und Know-how aus der ganzen Welt zusammen zu bringen, um eine gemeinsame Vision von dem, was die ideale "Green City" sein sollte, zu erstellen. Almere will hierzu einen zehn Jahre andauernden Dialog mit Wissens- und Erfahrungsaustausch von nationalen und internationalen Best Practices organisieren.

Den Auftakt dazu gibt der Kongress "Growing Green Cities" am Donnerstag, 20. September 2012 auf der Floriade in Venlo. Interessierte sind eingeladen, an diesem Dialog teilzunehmen, in Wort und Tat, um ihre eigene Expertise einzubringen und vom Know-how anderer zu lernen. Im Rahmen des Kongresses soll von möglichst vielen Teilnehmern die Erklärung "A call to action" unterzeichnet werden, um dem Thema auch international stärkeres Gewicht zu geben.

Die Konferenz wird von der Stadt Almere, der Provinz Flevoland, Entente Florale NL und dem International New Town Institut organisiert. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie im Internet.

 

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