Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die neuesten Ergebnisse des Verbundprojektes ZINEG (ZukunftsInitiative Niedrig-Energie-Gewächshaus) werden auf der IPM 2013 im Rahmen des Infocenter Gartenbau in Halle 1a und in der Halle 3 auf dem INDEGA-Stand präsentiert. Die aktuellen Ergebnisse werden auf Postern, Handouts und Flyern vorgestellt.

Versuchsansteller der fünf Schwerpunkte sind die gesamte Messe über an den Ständen präsent und stehen für Fragen zur Verfügung. Es hat sich gezeigt, dass diese neuen Niedrigenergiegewächshäuser neuartige Produktions-systeme sind, die nicht 1:1 wie herkömmliche Gewächshäuser betrieben werden können. Ein Hauptproblem bei diesen optimal isolierten Gewächshäusern mit teilweise geschlossener Betriebsführung ist die Regulierung der Luftfeuchte. An allen vier Standorten wird diese Problematik bearbeitet.

Das Berliner Teilprojekt befasst sich mit der energetischen und klimatischen Bewertung der Luftentfeuchtung im geschlossenen Gewächshaus. Die untersuchte Entfeuchtung mit Wärmepumpen kann energetisch sinnvoll sein, wenn die latenten Wärmeströme in sensible Wärme zurückgewandelt werden und somit im Gegensatz zum Trockenheizen den Pflanzen wieder zur Verfügung stehen.

Der Standort Hannover präsentiert die aktuellen Ergebnisse aus dem Niedrigenergiegewächshaus in Hannover-Ahlem. Dort werden Topflanzen bei überwiegend geschlossener Lüftung kultiviert, um überschüssige Solarwärme für den Heizbedarf zu speichern. Die überwiegend geschlossene Betriebsweise führt zu einem veränderten Gewächshausklima, welches zur Produktion guter Pflanzenqualität angepasste Kulturmaßnahmen erfordert. Trotz hoher relativer Luftfeuchte von bis zu 95% wurde kein deutlicher Anstieg von Pflanzenkrank-heiten festgestellt.

Bei Pelargonien wurde die Transpiration unter verschiedenen mikroklimatischen Bedingungen erfasst und bewertet. Durch kurze Messintervalle ist die Reaktion der Pflanze (Transpirationsrate) auf eine Veränderung z. B. der relativen Luftfeuchtigkeit gut darstellbar.

In Osnabrück beträgt die Lichtminderung durch die Wärmeschutzverglasung (WSG) etwa 15 % und die Luftfeuchtigkeit liegt um etwa 5 bis 10 % höher als bei der Kontrolle. Auf dem Poster wird dargestellt, dass dies bei keiner Topfblumenkultur einen Einfluss auf den potenziellen Verkaufspreis der Pflanzen hatte. Der Gasverbrauch im WSG-Haus konnte um 60 % reduziert werden.

Der Standort Schifferstadt präsentiert Ergebnisse zum Einfluss von Energieschirmen und deren Steuerung in hoch isolierten Gewächshäusern auf die Luftfeuchte während der Kultur von Tomaten.

Der Forschungsschwerpunkt "ökonomische und ökologische Bewertung des Systems ZINEG" präsentiert ökonomische Berechnungen zum Vergleich dieser Niedrigenergiegewächshäuser mit praxisüblichen "Norm-Gewächshäusern". Hierbei werden sowohl die Investitions- als auch die Produktionskosten anhand von Vollkostenrechnungen verglichen.

Neben der Poster-Präsentation wird die Prozessdokumentation am Beispiel der Tomatenproduktion 2012 im ZINEG-Gewächshaus auf der Versuchsstation Queckbrunnerhof des Dienstleistungszentrums Rheinland-Pfalz veranschaulicht. Es wird der Ressourcenverbrauch des Heizmaterials "Holzpellets" für jeweils ein Kilo Tomate bei unterschiedlicher Gewächs-hausausstattung dargestellt.

Das Teilprojekt der TU-München wird in Zusammenarbeit mit dem DLR Rheinpfalz auf dem INDEGA Stand in Halle 3 eine interaktive Lehrschau mit dem Thema: "Hoch isolierte Folien-Gewächshäuser sind vollwertige Kulturräume" präsentieren. Viele Ergebnisse zu Bauausführung, Energieverbrauch, Feuchteregulierung, Kulturerfolg und Prozessdokumentation aus diesem Teilprojekt in Schifferstadt sind direkt auf den Einsatz in der Praxis übertragbar und auch für die industrielle Weiternutzung geeignet.

Von: 

 

 Links zu diesem Thema:

Empfohlene Inhalte für Sie: