Am 12. und 13. Februar veranstaltete der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) in Zusammenarbeit mit regionalen Meistern, Ausbildern und Prüfern aus dem Garten- und Landschaftsbau (GaLaBau) die Nordbayerischen Schulungstage 2018. An den beiden Tagen wurden 70 angehende Landschaftsgärtner/innen im zweiten und dritten Ausbildungsjahr auf ihre Abschlussprüfungen in der gärtnerischen Fachrichtung GaLaBau intensiv vorbereitet.
In den kommenden Monaten finden die Abschlussprüfungen im Garten- und Landschaftsbau statt. Grund genug für 70 Landschaftsgärtner-Azubis, aus 47 Ausbildungsbetrieben in Franken und der Oberpfalz, an den beiden Schulungstagen in der Gärtnerei des Berufsförderungswerk Nürnberg ihr Wissen und Können auf Herz und Nieren zu prüfen. Auf dem Programm standen theoretische und praktische Aufgaben rund um das Abstecken, Vermessen und Übertragen von Höhen, Ladungssicherung, Maschinenkunde und Führerschein, Aufgaben der Berufsgenossenschaft, Pflanzenkunde sowie Fragen und Antworten zur Abschlussprüfung. „Unser Ziel mit den Trainingstagen ist es, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in ihren fachlichen Kompetenzen zu stärken und sie optimal auf ihre bevorstehenden Prüfungen vorzubereiten", erläutert Robertin Schröter, Meister und Techniker im Garten- und Landschaftsbau, Prüfungsausschussvorsitzender für Mittelfranken und ehrenamtlicher Veranstalter.
Der Beruf „Landschaftsgärtner/in" ist für viele junge Frauen und Männer äußerst attraktiv. So befanden sich in Nordbayern, nach Angaben des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, 196 Berufsanfänger zum Stichtag 31.12.2017 in Ausbildung. 2016 waren es noch 170 Berufsanfänger. Im letzten Jahr wurden im Freistaat insgesamt 504 neue Ausbildungsverträge in der gärtnerischen Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau abgeschlossen – gegenüber 487 neuen Verträgen in 2016 und 466 in 2015. Alles in allem bestanden Ende 2017 bayernweit 1.311 laufende Berufsausbildungsverhältnisse (2016: 1.249, 2015: 1.220).
Ein Grund, warum immer mehr junge Menschen ihre berufliche Laufbahn im GaLaBau beginnen, ist die Höhe der Ausbildungsvergütung. Sie liegt im Vergleich zu vielen anderen Berufen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Nach den Ergebnissen der Auswertung durch das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) lagen die tariflichen Ausbildungsvergütungen zum Stichtag 1. Oktober 2017 in Deutschland im Gesamtdurchschnitt bei 876 € pro Monat. Ermittelt wurden die durchschnittlichen monatlichen Vergütungen für 181 Berufe in West- und 152 Berufe in Ostdeutschland. Dabei variiert die Vergütungshöhe zwischen den einzelnen Ausbildungsberufen nach wie vor beträchtlich. Vom Beton- und Stahlbetonbauer (1.097 € pro Monat) am oberen Ende bis zum Schornsteinfeger (518 € pro Monat) am unteren Ende klafft eine gewaltige Lücke. Die Ausbildung im Beruf „Landschaftsgärtner/in" mit einer monatlichen Vergütung von durchschnittlich 900 € (925 € ab 1. August 2018) liegt damit auf hohem Niveau.
Aber wer hat nun das Zeug zum Landschaftsgärtner? Das fragen sich viele, die einen Beruf erlernen möchten und sich bewusst gegen einen Büro-Job entscheiden. Wer ein gutes Naturverständnis, Freude am Umgang mit Pflanzen, handwerkliches Geschick, technisches und kaufmännisches Verständnis sowie einen Sinn für Farben und Formen hat, ist durchaus geeignet und bringt notwendige Eigenschaften für eine Ausbildung mit. Diese dauert in der Regel drei Jahre und erfolgt im dualen System: im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Spezielle Inhalte werden zusätzlich in der überbetrieblichen Ausbildung vermittelt, wie beispielsweise die Natursteinbe- und -verarbeitung. Die Ausbildungsdauer lässt sich gegebenenfalls verkürzen, wenn bereits eine abgeschlossene Berufsausbildung, Fachhochschulreife oder das Abitur vorliegt. „Und, wer fit bleiben möchte spart sich auch die Muckibude", ergänzt Felix Schmidt, Auszubildender bei Falko Fabianek Garten- & Landschaftsbau in Röttenbach.
Die Arbeitsinhalte des Landschaftsgärtners sind vielseitig und kreativ, die Aufgabenfelder – von der Planung bis zur fertigen Außenanlage – breit angelegt. Das macht den Beruf interessant und abwechslungsreich. Die wesentlichen Arbeitsschwerpunkte umfassen die Einrichtung von landschaftsgärtnerischen Baustellen, die Durchführung von Erdarbeiten sowie Be- und Entwässerungsmaßnahmen, die Erstellung von befestigten Flächen und Bauwerken in Außenanlagen sowie das Arbeiten an und mit der Pflanze.