Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die beiden Gesellschafter des Bildungszentrums – die Stadt Kirchheim (15 Prozent) sowie der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. mit 85 Prozent – haben eine Vision: Die DEULA in Kirchheim/Teck wird zur klimafitten und modernsten Ausbildungsstätte für junge Auszubildende aus dem Gartenbau, dem Garten- und Landschaftsbau, der Landwirtschaft sowie der Land- und Baumaschinenmechatronik. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir folgte der Einladung von DEULA-Geschäftsführer Marco Riley.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir beim Besuch der DEULA gGmbH in Kirchheim unter Teck. Özdemir ließ es sich nicht nehmen, den Blick vom Fahrersitz aus zu testen. Von links nach rechts: Reiner Bierig, Geschäftsführer des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus Baden-Württemberg e. V. (VGL), Marco Riley, Geschäftsführer der DEULA gGmbH, Cem Özdemir, Martin Joos, VGL-Vorstandsvorsitzender, Uschi App, stellv. VGL-Vorstandsvorsitzende, Dr. Pascal Bader, Oberbürgermeister Kirchheim/Teck. (Fotos: DEULA/Reidel)

Bildungsrundgang
Cem Özdemir besichtigte das baulich in die Jahre gekommene Bildungszentrum bei einem persönlichen Rundgang am 7. März 2024 zusammen mit seiner persönlichen Referentin Theresia Kübler, Levke Petersen, Leiterin des Ministerbüros, Johannes Lenz, Referat Bildungspolitik sowie zwei Mitarbeitern der Pressestelle des Bundesministeriums für Energie und Landwirtschaft (BMEL).

Auf dem Freigelände der DEULA gGmbH sowie in den Übungshallen liefen unterschiedlichste Lehrgänge, wie beispielsweise Vermessung für GaLaBau-Azubis, ein Motorsägenkurs zur Baumfällung und ein zweitägiger Lehrgang zum Staplerführerschein. Azubis aus der Landwirtschaft übten den Umgang mit großen landwirtschaftlichen Maschinen und modernsten Anbaugeräten in der Bodenhalle. Somit konnte sich der Bundeminister einen umfassenden Überblick über das Aus- und Weiterbildungsangebot machen, was er sehr interessiert nutzte und mit Kursteilnehmern sowie Ausbildern ins Gespräch kam.

Raus aus dem Dornröschenschlaf
„Bildlich gesprochen wären wir Gesellschafter gerne der Prinz und möchten den Dornröschenschlaf der DEULA gGmbH, der lediglich für die Gebäude und nicht für das Ausbildungsangebot gilt, schnellstmöglich beenden“, betont Riley. Die DEULA leidet mittlerweile unter einem baulichen Sanierungsstau. Immer wieder auftretende Wasserschäden machen dem laufenden Betrieb zu schaffen, auch das Stromnetz mit seiner rund 50 Jahre alten Technik lässt immer mal wieder das Licht in den Unterrichtsräumen flackern. Das Gästehaus mit seinen knapp 140 Betten, aber auch die Küche der hauseigenen Kantine, die pro Tag rund 120 Essen zubereitet, sind in die Jahre gekommen und dringend sanierungsbedürftig.

„Viel Geld verschwindet in Löchern, die wir zeitnah stopfen müssen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Die Gebäude benötigen jedoch dringend eine Komplettsanierung“, veranschaulicht Riley beim anschließenden Austausch mit Cem Özdemir über die Vision der DEULA gGmbH.

Aron Heumann, einer der jungen Gründer der innovativen Planungsfirma greenatwork, erörtert, wie die klimagerecht sanierten Gebäude der DEULA gGmbH aussehen könnten. Nachhaltig, ökologisch wertvoll und ästhetisch sind die Prämissen für die Gestaltung, welche gebäudehohe Fassadenbegrünungen sowie Dachbegrünungen inklusive Photovoltaik umfasst. Die DEULA gGmbH würde mit diesem Konzept eine absolute Vorbild- und Vorreiterrolle für klimagerechte Gebäudesanierung in Baden-Württemberg übernehmen und so auch im Außen das moderne digitale Bildungskonzept präsentieren.

Ein Grünes Bildungszentrum mit Strahlkraft, welches das grundsätzlich im Vordergrund stehende Lernen und Erleben in der Aus- und Weiterbildung noch attraktiver gestaltet, wäre die passende Antwort auf den Klimawandel. Nun bleibt abzuwarten, wie der Minister des BMEL die weiteren Weichen stellt und ob diese Vision in naher Zukunft Wirklichkeit werden darf. Die veranschlagte Sanierungssumme ist ohne Förderung durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) nicht finanzierbar.

 

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