Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

27 Auszubildende und 9 Studierende haben von Ende Februar bis Mitte März die Saisonalen Gärten auf der Insel gebaut. Die fünf Gärten, die alle unter dem Motto „Black and White“ stehen, sind das Ergebnis des Gartengestaltungswettbewerbs, der 2017 für Studierende der Universität Ankara und der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf von der Insel Mainau ausgeschrieben wurde.

Gruppenbild "Saisonale Gärten der Insel Mainau 2018" (Foto: Insel Mainau/Lisa Gottschalk)

Norgard Österle, Ausbildungsbeauftragte der Region Hochrhein-Bodensee, dankte im Namen des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württembergs der Insel Mainau für die Ermöglichung dieses Projektes. Bereits zum 16. Mal dürfen Auszubildende des Garten- und Landschaftsbaus gemeinsam mit angehenden Planern der Landschaftsarchitektur im Rahmen der Saisonalen Gärten deren Gestaltungsideen realisierten.

Bei der Umsetzung verlasse ich mich voll auf die Auszubildenden

„Für mich als Studierende ist so eine Projektumsetzung das Beste, was einem passieren kann. Man erlebt die Arbeiten direkt vor Ort“, sagt Christin Laqua, die im 5. Semester Landschaftsbaumanagement studiert. „Und da kann es schon mal vorkommen, dass etwas, was auf dem Plan gut aussah, in Realität noch einmal nachgearbeitet werden muss. Bei der Umsetzung verlasse ich mich voll auf die Aus-zubildenden mit denen ich im Team zusammenarbeite. Man spürt, dass sie genau wissen, was zu tun ist.“

Und das kann sie auch, denn die Auszubildenden bringen durch ihre duale Ausbildung nicht nur Fachkenntnisse, sondern auch viel praktisches Wissen und Können mit, wie z. B. Katharina Meßmer, die im 3. Ausbildungsjahr bei der Firma Schwehr Garten- und Landschaftsbau in Engen ist. „Ich bin bereits das dritte Mal dabei. Dadurch weiß man, wie es hier abläuft und man kennt sich auf der Mainau gut aus. Und als Azubi im 3. Lehrjahr kommen bei Fragen dann auch mal die Anderen auf einen zu“, so die angehende Landschaftsgärtnerin. Besonders freut sie sich darauf, die Gärten im Som-mer nach Projektende noch einmal anzuschauen, denn besonders mit der Bepflanzung sehen sie dann noch einmal ganz anders aus.

Auch Auszubildende, die gerade ihre Ausbildung begonnen haben, profitieren von diesem Projekt. „Toll, dass die Mainau so ein Projekt hat. Im normalen Arbeitsalltag erhält man viele Anweisungen von Vorgesetzen. Hier kann man auch eigenständig arbeiten und sammelt dabei viele Erfahrungen, die einem weiterhelfen“, so der Eindruck von Daniel Küsters, der im 1. Ausbildungsjahr bei der Firma Grimm garten gestalten in Hilzingen ist.

Die erste der drei Workshop-Wochen war geprägt durch eine Eiseskälte, die uns baulich deutlich zurückgeworfen hat. Doch auf Grund der hoch motivierten Teams gelang es allen, in der zweiten Woche verlorene Zeit aufzuholen, so dass die Gärten am Ende nahezu dort stehen, wo sie sein sollten. Die Schwierigkeiten des Wetters sind im Winter immer eine Herausforderung, in diesem Jahr eine besonders große“, so Matthias Wagner, Leiter Referat Gartenplanung Mainau GmbH und Projektleiter der Saisonalen Gärten.

„Das Besondere an diesem Projekt ist für mich zum einen, mit unkonventionellen Baumaterialien Gärten zu gestalten. Die Entwerfer gehen oft sehr frei an ihre Entwürfe, ohne sich allzu viele Gedanken über die eigentliche Umsetzung zu machen. Dies bringt dann für die bauliche Umsetzung stets große Herausforderungen mit sich, ist aber jedes Mal aufs Neue spannend “, so der Projektleiter der Saisonalen Gärten. „Zum anderen ist die Zusammenarbeit von den Auszu-bildenden mit den Studierenden immer wieder eine lohnende Erfahrung. Denn das, was am Computer so leicht im Bereich von Millimetern zu planen ist, ist in der Realität beim Bau etwas völlig anderes. So lernen beide Seiten ungemein viel voneinander. Dies zu begleiten und zu unterstützen ist bereichernd.“

Die 5 Saisonalen Gärten, die so geheimnisvolle Namen wie „Heart’s Desire – Herzenswunsch“, „Dancing Deadwood – der tanzende, abgestorbene Wald“, „Voodoo“, „Every light is creating a shadow – Jedes Licht formt seinen eigenen Schatten“, und „The dry Jungle – End of the Beginning“ können von Mitte Mai bis Mitte Oktober 2018 besichtigt werden.

Die Saisonalen Gärten haben Auszubildende folgender Firmen gebaut:

  • GRIMM Garten gestalten GmbH, Hilzingen
  • Kappler Garten- und Landschaftsbau, Wangen
  • Gartenforum Dipl. Ing (FH) Eva Eisenbarth, Konstanz
  • Haas GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Wangen i. Allgäu
  • Schwehr Garten- und Landschaftsbau, Engen
  • Schöppler GmbH, Meßkirch
  • R. Denzel Garten- und Landschaftsbau, Singen
  • Ritzmann Garten- und Landschaftsbau, Klettgau
  • Bohl Gartenbau, Radolfzell
  • Widenhorn Gärten am See, Sipplingen
  • Mainau GmbH
  • Kaiser Gärten, Fischingen
  • Paul Saum Garten- und Landschaftsbau, Hohenfels-Liggersdorf
 

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