Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Aus elf europäischen Ländern sowie den USA und Canada reisten über 60 Staudengärtner zu den Summer Days 2018 vom 12.-15. August nach Polen. Gräserspezialisten, Vertreter von Arboreten und Botanischen Gärten, Jungpflanzenproduzenten und auch Neuheiteninteressierte tauschten sich intensiv aus.

Gräserspezialisten hatten im Schaugarten und der Produktion von Katarzyna und Tomasz Grochowscy (im Vordergrund 2.v.r.) Anregungen für viele Fachgespräche.

Der Pflegezustand des Arboretum Wojsławice übertraf alle Erwartungen. Neben Schaupflanzungen sind hier die nationalen Sammlungen Buxus, Rhododendron und Hemerocallis zu sehen. (Fotos: Banse)

Allein die Neuheitensichtung mit 121 Sorten im Arboretum Wojsławice bot viele Anregungen. Aber auch gärtnerische Kleinode wie die Gärtnerei Grochowscy in Radkow, nahe der Grenze zu Tschechien, mit unerwartet hochwertigen Schaugärten, weckten das Interesse, die polnische Gartenbaukultur genauer zu betrachten. Ein Höhepunkt der Reise war der Jungpflanzenproduzent Vitroflora in Tresacz. Dessen Geschäftsführer Tomasz Michalik, der die aktuelle Reise maßgeblich geplant hatte, präsentierte dort die Produktion und aufwendige Schauflächen.

Im Vorstand der Internationalen Stauden-Union berichteten die Mitglieder aus Deutschland, Schweden, Polen, der Schweiz, den Niederlanden und Frankreich gleichermaßen von großen Herausforderungen in der Produktion und Vermarktung durch die europaweite Hitzewelle in diesem Sommer. In Schweden, wo das Bewässern aufgrund von Wassermangel zeitweise verboten wurde, ist dadurch der Verkaufszeitraum entschieden verkürzt worden. Dennoch ist die Saison für die meisten Staudengärtner in Europa mindestens gut verlaufen. Für künftige Wetterkapriolen fühlen sich die Staudengärtner mit ihrem breiten Sortiment gut gerüstet. Allerdings werden ggf. Preisanhebungen für Blumenzwiebeln erwartet, die aufgrund des Wassermangels dieses Jahr nicht genügend Energie einlagern konnten.

Problematischer wirkt sich der Mindestlohn auf die Branche aus, der sich auch in den höheren Lohngruppen niederschlägt. Zudem sind die Transportkapazitäten begrenzt, speziell mit Kühlung während der Hitzeperioden, stellte der Vorstand fest.

Der Standort der Reise, Breslau, begeisterte mit seinem historischen Stadtkern, dem botanischen Garten und interessanten öffentliche Pflanzungen.

Die nächsten ISU-Summer Days werden 2020 in Tschechien vom 9.8.-13.8. in Kooperation mit dem Botanischen Garten in Prag ausgerichtet.

Staudenneuheiten können für die Sichtung und mögliche ISU-Award-Auszeichnung schon jetzt online angemeldet werden (sehe Link).

2022, im Jahr der nächsten Floriade, laden niederländische Staudengärtner die ISU-Mitglieder ein, die niederländische Staudenproduktion und -Gärten kennenzulernen.

In den Pyrenäen werden die Staudengärtner bei ihrer nächsten Exkursion die Botanik auf der spanischen Seite in Aragon vom 30. Juni- 6. Juli 2019 erkunden.

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