Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im urbanen Raum erschweren sehr gegensätzliche Interessen bei der Baumpflege oftmals die Entwicklung tragfähiger Lösungen. Bei der Exkursion des Fachverbandes geprüfter Baumpfleger im Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) wurden diese in Düsseldorf anhand von Rosskastanien intensiv diskutiert. Gestalterische Aspekte, ökologische Funktionen und die Gewährleistung der Verkehrssicherheit sind abzuwägen.

Eine ausgiebige Geräteerprobung konnten die Baumpfleger bei der Firma Ruthmann Hubsteiger vornehmen

Die Platanen entlang des Stadtgrabens auf der Kö blieben vom Sturm weitestgehend verschont, berichtete Landschaftsarchitektin Silke Thyssen von der Stadt Düsseldorf. (Fotos: Jörg Cremer)

Eine häufig geminderte gestalterische Funktion und deutlich höhere Unterhaltungskosten stehen einer ökologischen und ideellen Funktion mit emotionaler Bindung gegenüber. Dieses Resümee zogen die Teilnehmer. Im, in 2014 vom Sturm Ela verwüsteten, Hofgarten kommen zudem noch Vorgaben des Denkmalschutzes hinzu.

„Fortbildungen, wie diese Exkursion, sind für unsere Mitglieder essentiell und schärfen ihren Sachverstand“, betonte Jörg Cremer, Vorsitzender des mitgliederstärksten Baumpflege-Verbandes. 30 Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet hatten an der zweitägigen Fortbildung teilgenommen.

Silke Thyssen, Landschaftsarchitektin der Stadt Düsseldorf, stellte den Teilnehmern die Aufgabe, den Ausfall von sechs neu gepflanzten Edelkastanien im Sommer trotz ausreichender Wässerungsgänge zu erklären.

In der Forstbaumschule Selders, Hünxe, diskutierten die Baumpfleger mit Felix Klein-Bösing seine langfristige Sortimentsplanung. Erschwert wird diese durch die heute erforderliche Zertifizierung der Baumschulware. Anzuführen sind hier die Herkunftsgebiete (HkG) für Pflanzen, die unter den strengen Regeln des Forstvermehrungsgutgesetzes (FoVG) aus Vorkommensgebieten (VkG) nach dem Leitfaden zur Verwendung gebietsheimischer Gehölze produziert werden. Beim Forum forstliches Vermehrungsgut (FfV) erfolgt die Zertifizierung über Rückstellproben.
Die enorme logistische Leistung der Rückverfolgbarkeit von Artikel und Montage beeindruckte bei der Werksbesichtigung der Firma Ruthmann Hubsteiger in Gescher-Hochmoor. Die interne Qualitätssicherung wird weiter verbessert, indem über alle Hierarchieebenen Ideen benannt und auf ihre Umsetzbarkeit überprüft werden.

Speziell für Baumpfleger geeignete Arbeitsbühnen und Spezialgeräte bietet der Baumpflegedienst Enbergs mit seinem zweiten Standbein, der Rhein-Ruhr-Lift GmbH, an.

Beim Besuch der Baumkletterschule Climbtools in Mülheim stellte das Sachverständigenbüro für Bäume und fachspezifischen Versandhandel die Seminare rund um den Baum vor.

Der Vorsitzende des Fachverbandes geprüfter Baumpfleger Cremer dankte dem Organisator der Exkursion, Andreas Schulz aus Aachen für seine Bereitschaft, die interne Fortbildung auch weiterhin zu fördern.

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