Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Firma Jeutter Garten- und Landschaftsbau ist ein Traditionsunternehmen und feierte im Jahr 2017 den 80. Firmengeburtstag. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt fast ausschließlich in Privatgärten im Großraum Göppingen. Aktuell beschäftigt der Betrieb 7 Auszubildende, darunter auch die beiden Geflüchteten Hamed Azimi und Aman Moradi aus Afghanistan.

Der Auszubildende Aman Moradi und Unternehmer Johannes M. Jeutter (v.l.n.r.) Foto: Jeutter Garten- und Landschaftsbau

Seit einigen Jahren wird es im Bereich Garten- und Landschaftsbau in Baden-Württemberg immer schwieriger Bewerber für offene Ausbildungsplätze zu finden. Wie viele seiner Kollegen braucht auch Johannes M. Jeutter, Geschäftsführer der Firma Jeutter Garten- und Landschafts-bau, dringend geeignete Bewerber. Unter anderem hat er die Zusammenarbeit mit dem Willkommenslotsen des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., Andreas Haupert, gesucht.

In welchen Bereichen wurden Sie vom Willkommenslotsen unterstützt, wie sah die Zusammenarbeit aus?

Wir hatten zum ersten Mal Kontakt mit Geflüchteten über die Agentur für Arbeit. Diese bzw. eine für die Agentur arbeitende Bildungs-einrichtung hat nach Praktikantenstellen gefragt. Da wir für Praktika immer offen sind und wir für Geflüchtete etwas tun wollten, haben wir gleich zugesagt. Mit den Geflüchteten haben wir schnell positive Erfahrungen in Bezug auf Pünktlichkeit, Arbeitseifer und Durchhaltevermögen bei der körperlichen Arbeit gemacht.

Allerdings gab es da für uns immer wieder starke Unwägbarkeiten in der Verwaltungsebene. Wir Deutschen sind spitze in administrativen Dingen und auch bei der „Verwaltung" von Geflüchteten und deren Belangen sind so viele Dinge, notwendig oder nicht, zu berücksichtigen.

Unser Verband Garten- Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg ist ein sehr reger und aufgeschlossener Verband. Das hat sich auch darin gezeigt, dass er als einer der ersten in Deutschland einen Willkommenslotsen eingestellt hat.

Wenn dieser Lotse, in diesem Fall Andreas Haupert, sich dann noch als kompetent, erfahren im Umgang mit Behörden und immer ansprechbar zeigt, ist dies ein Glücksfall. Herr Haupert hat uns bei allen Fragen und Problemen unterstützt. Er hat Hilfestellungen gegeben bei Behördengängen, bei Gesprächen mit Geflüchteten. Er hat uns bei rechtlichen Fragen beraten und unterstützt, wenn wir mal nicht weiterwussten.

Warum würden Sie anderen Betrieben empfehlen, ebenfalls auf diese Form der Unterstützung zu setzen?

Sparen Sie einfach Zeit.

Greifen Sie auf die Erfahrungswerte eines seriösen Partners zurück. Sie erhalten Hilfe und können bei Schwierigkeiten auf die Erfahrung des Lotsen bauen.

Der Lotse unterstützt nicht nur uns, die Betriebe, er kann auch in der Politik ein Sprachrohr sein, Sprachrohr und Lobbyist unserer Ziele auf dem Arbeitsmarkt.

Ich kann nur allen empfehlen die Beratung, die Kompetenz und die Vernetzung des Lotsen in Anspruch zu nehmen.

Wer sind die Willkommenslotsen und -lotsinnen?

Rund 170 sogenannte Willkommenslotsen unterstützen seit dem Frühjahr 2016 Unternehmen bei der Besetzung von offenen Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Geflüchteten. Die Willkommenslotsen unterstützen bei allen Fragen rund um die Arbeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchthintergrund. Sie sind an über 110 Handwerkskammern, Industrie- und Handelskammern, Kammern der freien Berufe sowie weiteren Organisationen der Wirtschaft angesiedelt und so direkt vor Ort für Sie erreichbar. Finanziert werden die Willkommenslotsen zum größten Teil (70 %) durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestags.

Welche Form der Unterstützung erhalten Betriebe?

  • Vorauswahl passender Kandidatinnen und Kandidaten aus dem Kreis der Geflüchteten
  • Unterstützung bei der Besetzung von offenen Stellen
  • Beratung zu Aufenthaltsstatus und rechtlichen Rahmen-bedingungen der Abeitsmarktintegration von Menschen mit Fluchthintergrund
  • Hilfe beim Überwinden bürokratischer Hürden und der Kommunikation mit Behörden
  • Beratung zu regionalen und nationalen Förder- und Unterstützungsinstrumenten
  • Vermittlung von Kontakten zu relevanten regionalen Institutionen, Organisationen und Projekten, die beim weiteren Spracherwerb und während der Ausbildung unterstützen
  • Unterstützung bei der Sicherung der Nachhaltigkeit der Integration in Ausbildung und Arbeit, z. B. beim Aufbau einer Willkommenskultur im Betrieb
 

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