Drei Garten- und Landschaftsbaubetriebe wurden als beispielhafte Unternehmen ausgezeichnet: Christoph Schweizer aus Esslingen, Hortus aus Grenzach-Wyhlen und Johannes Jeutter aus Göppingen.
Viele Unternehmen in Baden-Württemberg leben mit innovativen „Corporate Social Responsibility" (CSR)-Aktivitäten eine verantwortungsvolle und nachhaltige Unternehmensführung. Gemeinsam mit Kooperationspartnern aus dem Dritten Sektor stellen sie sich konkreten gesellschaftlichen Herausforderungen. Sie zeigen, dass gesellschaftliches Engagement von Unternehmen und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können. Damit sind sie von unschätzbarem Wert für unsere Gesellschaft.
Am 3. Juli 2019 wurde die Lea-Trophäe (Lea = Leistung – Engagement – Anerkennung) für herausragendes gesellschaftliches Engagement im Neuen Schloss in Stuttgart vor rund 400 Gästen erneut verliehen und den Unternehmen/innen für ihr Engagement gedankt.
Der Preis steht unter der Schirmherrschaft von Frau Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut MdL, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau in Baden-Württemberg, den Bischöfen Dr. Gebhard Fürst (Diözese Rottenburg-Stuttgart), Erzbischof Stephan Burger (Erzdiözese Freiburg) sowie den Landesbischöfen Dr. Frank Otfried July (Evangelische Landeskirche Württemberg) und Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh (Evangelische Landeskirche Baden).
Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ist überzeugt: „Die kleinen und mittleren Unternehmen aus Baden-Württemberg zeigen mit ihren vielfältigen CSR-Aktivitäten, wie verantwortungsvolles Handeln und erfolgreiches Wirtschaften Hand in Hand gehen. Damit leistet die Wirtschaft einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zu einer nachhaltigen und zu-kunftsfähigen Entwicklung in unserem Land."
Besonders herausragend ist, dass von insgesamt 301 qualifizierten Bewerbungen um den Lea-Mittelstandspreis in Baden-Württemberg 13 von Garten- und Landschaftsbaubetrieben des Verbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg (VGL) stammen. Alle erhielten für ihr Engagement eine Auszeichnung.
Eine besondere Anerkennung als „Beispielhafte Unternehmen" 2019 erhielten:
In der Kategorie 1 (<20 Mitarbeitende)
Christoph Schweizer Garten- und Landschaftsbau e. K., Esslingen Sozialpartner: Nikolauspflege, Deutscher Alpenverein Sektion Schwaben
Christoph Schweizer Garten- und Landschaftsbau in Esslingen gestaltet und pflegt Gärten und Freiflächen seit über 25 Jahren. Gemeinsam mit der Nikolauspflege – einer Einrichtung für blinde und sehbehinderte Menschen – pflegt das Unternehmen eine Kooperation: Regelmäßig verbringen ihre Auszubildenden drei Tage in den Bergen, und halten die Wanderwege des Deutschen Alpenvereins rund um die Schwarzwasser-hütte im Kleinwalsertal instand. Das Besondere ist das gemeinsame, zeitintensive Arbeiten der Auszubildenden beider Seiten verbunden mit Übernachtungen auf der Berghütte. Im Team lernen sie Achtsamkeit gegenüber den anderen und der Natur. Inzwischen können Azubis der Nikolauspflege ihr Berufspraktikum in dem Gartenbaubetrieb absolvieren. Ein Azubi hat nach seiner Ausbildung bei der Nikolauspflege sogar eine Vollausbildung zum Landschaftsgärtner bei Christoph Schweizer begonnen. Diese Ausbildung schließt er in diesem Sommer ab.
Hortus „Der Gärtner war’s" GbR, Grenzach-Wyhlen
Sozialpartner: Paulinenpflege Winnenden e. V. Freundeskreis Amiko Musikverein 1844 e. V. Wyhlen
Der Garten- und Landschaftsbaubetrieb Hortus im südbadischen Grenzach-Wyhlen baut nachhaltige, ökologisch wertvolle Gärten. Regenerative Energienutzung schreibt das Familienunternehmen groß und befeuert mit dem anfallenden Grünschnitt seinen Holzofen in der Betriebshalle. Außerdem ermöglicht die eigene Photovoltaikanlage, die akkubetriebenen Maschinen und Fahrzeuge mit selbsterzeugtem Strom zu betreiben. Der Betrieb macht es sich zur Aufgabe, das Erzielen des Gewinns nicht nur ökologisch, sondern auch sozial verträglich zu gestal-ten. Dazu erhalten junge Flüchtlinge die Möglichkeit, einen nachhaltigen Beruf zu lernen und sich so noch besser zu integrieren. Seit April 2018 beschäftigt Hortus bereits einen syrischen Flüchtling, der keinen Schulabschluss nachweisen kann, aber gerne eine Ausbildung machen würde. Er soll ab Herbst Mentor eines weiteren Mitarbeiters mit Fluchterfahrung werden, der bei Hortus seine Ausbildung beginnt. Über diesen Weg soll auch dem syrischen Flüchtling trotz fehlendem Schulabschluss der Weg in eine Ausbildung geebnet werden.
In der Kategorie 2 (20-149 Mitarbeitende)
Johannes Jeutter, Göppingen Sozialpartner: Schwäbisches Streuobstparadies e. V. VHS Göppingen
Der Garten- und Landschaftsbauer Johannes Jeutter aus Göppingen verpflichtet sich seit vielen Jahren dem Erhalt der vielfältigen Streuobst-Kulturlandschaft. So hat das Unternehmen einen Wildobstpfad auf dem Gärtnereigelände angepflanzt, in dem seltene Wildobstsorten wachsen. Dies schützt die Artenvielfalt, da wichtiger Lebensraum für Insekten und Vögel entsteht. Im vergangenen Jahr startete der Gartenbaubetrieb zudem den Versuch, mit extrem hohem Humusgehalt im Boden den Gießaufwand bei neugepflanzten Bäumen zu minimieren. Dies ist hervorragend gelungen und auf dem Wildobstpfad wurden die Neupflanzen nur fünfmal gegossen. Im Gemüsegarten, der schon länger mit mehr Kompost versorgt wird, reichten sogar vier Gießgänge übers gesamte Jahr. Inzwischen berät das Familienunternehmen Landwirte, wie sie sich durch richtige Bodenbearbeitung für verstärkte Dürreperioden rüsten können.
Ausgezeichnet wurden außerdem folgende Bewerber aus dem Garten- und Landschaftsbau:
- Albrecht Bühler Baum und Garten GmbH
- Anita Hagg-Moser
- Garten Halter
- Garten-Stahl GmbH
- Haldenwanger GaLaBau
- Ostberg GmbH
- Otto Arnold GmbH
- Pfefferer Baumkultur GmbH
- TEAM GRÜN Garten- und Landschaftsbau
- wildigarten, Garten -und Landschaftsbau
Das soziale Engagement der Mitgliedbetriebe des VGL kann sich wirklich sehen lassen. Übrigens auch im nächsten Jahr wird es diesen Wettbewerb geben. Mitma-chen lohnt sich!