Der Stellenwert von Parks und Grünflächen ist in der Corona-Pandemie stark gestiegen. Das geht aus einer von der Initiative „Grün in die Stadt“ beauftragten repräsentativen forsa-Umfrage hervor.
Demnach hat nahezu die gesamte Stadtbevölkerung in der Corona-Krise Parks und Grünflächen vermehrt genutzt. Bei fast der Hälfte der Befragten hat zudem die Bedeutung von Grünflächen im persönlichen Alltag zugenommen. Insbesondere jüngere Menschen und Familien mit Kindern nutzen und schätzen den Erholungswert urbaner Grünflächen. Allerdings offenbart die bundesweite Markforschung Schwachstellen in signifikanten Bereichen: Besonders im Osten Deutschlands und in Großstädten mit mehr als einer Million Einwohner herrscht Unzufriedenheit mit dem Pflegezustand.
Seit Beginn der Corona-Pandemie wurden Urlaubspläne und Freizeitaktivitäten stark reglementiert, wenn nicht sogar verboten. Seitdem werden Grünanlagen für die Stadtbevölkerung immer wichtiger. Das ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der Initiative des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V.
Für rund die Hälfte (46 %) der Befragten hat die Bedeutung städtischer Grünanlagen seit der Corona-Krise zugenommen. Das gilt besonders für Personen unter 30 Jahren (58 %) und Familien mit Kindern unter zehn Jahren (53 %). Mit der Bedeutungszunahme einher geht eine erhöhte Nutzung, denn jeder Vierte sucht Grünanlagen seit der Corona-Krise häufiger auf. Im Vordergrund des Parkbesuchs steht dabei die Erholung und Entspannung durch Spaziergänge und andere sportliche Aktivitäten in naturnaher Umgebung. Besonders auffällig: Je kürzer der Weg zur Grünanlage ist, desto häufiger suchen die Befragten die Flächen auf. Ein Fußweg von unter fünf Minuten zum nächsten Park oder örtlichen Naherholungsgebiet ermöglicht eine mehrmalige wöchentliche Nutzung (53 %), sodass eine gute Erreichbarkeit den Aufenthalt im Grünen fördert.
Mit dem Bedeutungsgewinn und der erhöhten Nutzung treten gleichzeitig Schwachstellen zu Tage. Das betrifft besonders den Pflegezustand städtischer Grünflächen. Jeder Vierte im Osten der Republik (26 %) und jeder Fünfte aus Städten mit mehr als einer Million Einwohner (22 %) ist unzufrieden mit der Pflege der Parks. Darüber hinaus sehen die Befragten Verbesserungsbedarf im Angebot an Sitzmöglichkeiten (48 %) und bei der Ausstattung (31 %) wie Spielflächen und -geräte für Kinder, Wasserangeboten und Flächen für sportliche Aktivitäten. „Hier sind die Kommunen gefordert, Parks und Grünflächen attraktiv zu gestalten und zu pflegen. Nur so bieten die Grünanlagen den Menschen in den Städten einen echten Mehrwert – gerade in so schwierigen Zeiten wie in der aktuellen Corona-Pandemie. Das gilt insbesondere für die Stadtbewohner, die kein Eigenheim mit Garten besitzen“, so Jan Paul, Vizepräsident des Bundesverbandes Garten, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL).
Urbanes Grün hat sich längst als entscheidender Faktor für die Gesundheit und Lebensqualität der Bewohner sowie für den städtischen Klimaschutz etabliert. „Die letzten Monate haben bereits erahnen lassen, wie wichtig städtische Grünflächen für Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner sind. Die Ergebnisse der Marktforschung belegen dieses Gefühl nun mit echten Zahlen. Ein Grund mehr für Städte und Kommunen mehr in ihre Grünflächen zu investieren“, ergänzt Jan Paul. Die Initiative Grün in die Stadt unterstützt kommunale Entscheider bei der einfachen und unkomplizierten Suche nach dem passenden Finanzierungsprogramm und den Fördermöglichkeiten für Grün- und Freiflächen.
Über Grün in die Stadt
Grün in die Stadt ist eine Initiative des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. Die Initiative bündelt Informationen zu vielen positiven Aspekten städtischen Grüns und den passenden Fördermöglichkeiten. Auf ihrer Website www.gruen-in-die-stadt.de unterstützt die Initiative Städte und Gemeinden mit dem Förder-Check bei der Suche nach für sie passenden Förderprogrammen zur Grünentwicklung schnell und unkompliziert. Die Initiative kooperiert mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und dem Deutschen Städtetag.